Aber gesetzt, die Juden nähmen nun über alle Erwartung meine Erklärung vom Sabbathsgesetz an, so wären sie doch deswegen für uns zu Solda- ten nicht brauchbar, so wenig ich ihnen auch, wenn sie nur nicht unterdrückt und zu Beschimpfungen von Jugend auf gewöhnt werden, persönliche Tapferkeit abspreche, von der sie, sonderlich in der Rebellion gegen die Syrer, so erstaunliche Proben gegeben ha- ben. So lange sie noch die Gesetze von reinen und unreinen Speisen haben, ist es doch kaum möglich, sie unter unsere Regimenter zu mischen: besondere Regimenter aber aus ihnen zu machen, wird wohl niemand anrathen, sonderlich da der Judeneid noch immer die häcklichste Sache von der Welt ist, denn daß man bey dem viel Zweifel haben kann, ob der Jude das, was in unsern Augen Eid ist, für Eid hält oder nicht, ist keine von den ungerechten Klagen Eisenmengers. Dazu kommt aber noch, doch blos hypothetisch, ein physikalischer Umstand, an den Herr D. nicht gedacht zu haben scheint. Man behauptet, unser jetziges Kriegswesen erfodere eine gewisse Sol- datengrösse, ob mit Recht, kann ich nicht sagen: aber in den beyden grossen kriegerischen Staaten Deutschlands nimmt man es doch an. Ist es rich- tig, so wird man unter den Juden ungemein weni-
ge
Aber geſetzt, die Juden naͤhmen nun uͤber alle Erwartung meine Erklaͤrung vom Sabbathsgeſetz an, ſo waͤren ſie doch deswegen fuͤr uns zu Solda- ten nicht brauchbar, ſo wenig ich ihnen auch, wenn ſie nur nicht unterdruͤckt und zu Beſchimpfungen von Jugend auf gewoͤhnt werden, perſoͤnliche Tapferkeit abſpreche, von der ſie, ſonderlich in der Rebellion gegen die Syrer, ſo erſtaunliche Proben gegeben ha- ben. So lange ſie noch die Geſetze von reinen und unreinen Speiſen haben, iſt es doch kaum moͤglich, ſie unter unſere Regimenter zu miſchen: beſondere Regimenter aber aus ihnen zu machen, wird wohl niemand anrathen, ſonderlich da der Judeneid noch immer die haͤcklichſte Sache von der Welt iſt, denn daß man bey dem viel Zweifel haben kann, ob der Jude das, was in unſern Augen Eid iſt, fuͤr Eid haͤlt oder nicht, iſt keine von den ungerechten Klagen Eiſenmengers. Dazu kommt aber noch, doch blos hypothetiſch, ein phyſikaliſcher Umſtand, an den Herr D. nicht gedacht zu haben ſcheint. Man behauptet, unſer jetziges Kriegsweſen erfodere eine gewiſſe Sol- datengroͤſſe, ob mit Recht, kann ich nicht ſagen: aber in den beyden groſſen kriegeriſchen Staaten Deutſchlands nimmt man es doch an. Iſt es rich- tig, ſo wird man unter den Juden ungemein weni-
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Aber geſetzt, die Juden naͤhmen nun uͤber alle
Erwartung meine Erklaͤrung vom Sabbathsgeſetz
an, ſo waͤren ſie doch deswegen fuͤr uns zu Solda-
ten nicht brauchbar, ſo wenig ich ihnen auch, wenn
ſie nur nicht unterdruͤckt und zu Beſchimpfungen von
Jugend auf gewoͤhnt werden, perſoͤnliche Tapferkeit
abſpreche, von der ſie, ſonderlich in der Rebellion
gegen die Syrer, ſo erſtaunliche Proben gegeben ha-
ben. So lange ſie noch die Geſetze von reinen und
unreinen Speiſen haben, iſt es doch kaum moͤglich,
ſie unter unſere Regimenter zu miſchen: beſondere
Regimenter aber aus ihnen zu machen, wird wohl
niemand anrathen, ſonderlich da der Judeneid noch
immer die haͤcklichſte Sache von der Welt iſt, denn
daß man bey dem viel Zweifel haben kann, ob der
Jude das, was in unſern Augen Eid iſt, fuͤr Eid
haͤlt oder nicht, iſt keine von den ungerechten Klagen
Eiſenmengers. Dazu kommt aber noch, doch blos
hypothetiſch, ein phyſikaliſcher Umſtand, an den Herr
D. nicht gedacht zu haben ſcheint. Man behauptet,
unſer jetziges Kriegsweſen erfodere eine gewiſſe Sol-
datengroͤſſe, ob mit Recht, kann ich nicht ſagen:
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Deutſchlands nimmt man es doch an. Iſt es rich-
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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/58>, abgerufen am 21.11.2024.
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