Daß langes Schauen zweifellos erblinde, Und wer den Fäden rastlos nachgespürt, Daß dieser, gleich dem überreizten Kinde, So dümmer wird je länger er studirt?
Wer zweifelt, daß ein Herz wie's Throne schmückt Gar oft am Acker fröhnt und Forstgehege, Daß manche Scheitel sich zur Furche bückt, Hochwerth daß eine Krone drauf man lege?
Doch ihr des Lebens abgehetzte Alten, Ihr innerliche Greise, seyd es nicht. Bewahr' der Himmel uns vor eurem Walten, Vor dem im Sumpfe angebrannten Licht!
Ihr würdet mahnen an des Fröhners Sohn, Der, woll' ihm Gott ein Königreich verschreiben, Für's Leben wüste keinen bessern Lohn, Als seine Schweine dann zu Roß zu treiben.
Daß langes Schauen zweifellos erblinde, Und wer den Fäden raſtlos nachgeſpürt, Daß dieſer, gleich dem überreizten Kinde, So dümmer wird je länger er ſtudirt?
Wer zweifelt, daß ein Herz wie's Throne ſchmückt Gar oft am Acker fröhnt und Forſtgehege, Daß manche Scheitel ſich zur Furche bückt, Hochwerth daß eine Krone drauf man lege?
Doch ihr des Lebens abgehetzte Alten, Ihr innerliche Greiſe, ſeyd es nicht. Bewahr' der Himmel uns vor eurem Walten, Vor dem im Sumpfe angebrannten Licht!
Ihr würdet mahnen an des Fröhners Sohn, Der, woll' ihm Gott ein Königreich verſchreiben, Für's Leben wüſte keinen beſſern Lohn, Als ſeine Schweine dann zu Roß zu treiben.
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Daß langes Schauen zweifellos erblinde,
Und wer den Fäden raſtlos nachgeſpürt,
Daß dieſer, gleich dem überreizten Kinde,
So dümmer wird je länger er ſtudirt?
Wer zweifelt, daß ein Herz wie's Throne ſchmückt
Gar oft am Acker fröhnt und Forſtgehege,
Daß manche Scheitel ſich zur Furche bückt,
Hochwerth daß eine Krone drauf man lege?
Doch ihr des Lebens abgehetzte Alten,
Ihr innerliche Greiſe, ſeyd es nicht.
Bewahr' der Himmel uns vor eurem Walten,
Vor dem im Sumpfe angebrannten Licht!
Ihr würdet mahnen an des Fröhners Sohn,
Der, woll' ihm Gott ein Königreich verſchreiben,
Für's Leben wüſte keinen beſſern Lohn,
Als ſeine Schweine dann zu Roß zu treiben.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/37>, abgerufen am 21.11.2024.
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