Da gab es doch ein Sehnen, Ein Hoffen und ein Glühn, Als noch der Mond "durch Thränen In Fliederlauben" schien, Als man dem "milden Sterne" Gesellte was da lieb, Und "Lieder in die Ferne" Auf sieben Meilen schrieb!
Ob dürftig das Erkennen, Der Dichtung Flamme schwach, Nur tief und tiefer brennen Verdeckte Gluten nach. Da lachte nicht der leere, Der übersatte Spott, Man baute die Altäre Dem unbekannten Gott.
Und drüber man den Brodem Des liebsten Weihrauchs trug, Lebend'gen Herzens Odem, Das frisch und kräftig schlug, Das schamhaft, wie im Tode, In Traumes Wundersarg Noch der Begeistrung Ode Der Lieb' Ekloge barg.
Vor vierzig Jahren.
Da gab es doch ein Sehnen, Ein Hoffen und ein Glühn, Als noch der Mond „durch Thränen In Fliederlauben“ ſchien, Als man dem „milden Sterne“ Geſellte was da lieb, Und „Lieder in die Ferne“ Auf ſieben Meilen ſchrieb!
Ob dürftig das Erkennen, Der Dichtung Flamme ſchwach, Nur tief und tiefer brennen Verdeckte Gluten nach. Da lachte nicht der leere, Der überſatte Spott, Man baute die Altäre Dem unbekannten Gott.
Und drüber man den Brodem Des liebſten Weihrauchs trug, Lebend'gen Herzens Odem, Das friſch und kräftig ſchlug, Das ſchamhaft, wie im Tode, In Traumes Wunderſarg Noch der Begeiſtrung Ode Der Lieb' Ekloge barg.
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[24/0038]
Vor vierzig Jahren.
Da gab es doch ein Sehnen,
Ein Hoffen und ein Glühn,
Als noch der Mond „durch Thränen
In Fliederlauben“ ſchien,
Als man dem „milden Sterne“
Geſellte was da lieb,
Und „Lieder in die Ferne“
Auf ſieben Meilen ſchrieb!
Ob dürftig das Erkennen,
Der Dichtung Flamme ſchwach,
Nur tief und tiefer brennen
Verdeckte Gluten nach.
Da lachte nicht der leere,
Der überſatte Spott,
Man baute die Altäre
Dem unbekannten Gott.
Und drüber man den Brodem
Des liebſten Weihrauchs trug,
Lebend'gen Herzens Odem,
Das friſch und kräftig ſchlug,
Das ſchamhaft, wie im Tode,
In Traumes Wunderſarg
Noch der Begeiſtrung Ode
Der Lieb' Ekloge barg.
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/38>, abgerufen am 03.12.2024.
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