Nun sinkt die letzte Nadel, rauchend Zergeht die Fichte, langsam tauchend Steigt Nebelschemen aus dem Moore, Mit Hünenschritten gleitet's fort; Ein irres Leuchten zuckt im Rohre, Der Krötenchor beginnt am Bord.
Und plötzlich scheint ein schwaches Glühen Des Hünen Glieder zu durchziehen; Es siedet auf, es färbt die Wellen, Der Nord, der Nord entzündet sich -- Glutpfeile, Feuerspeere schnellen, Der Horizont ein Lavastrich!
"Gott gnad' uns! wie es zuckt und dräut, Wie's schwehlet an der Dünenscheid'! -- Ihr Kinder, faltet eure Händ', Das bringt uns Pest und theure Zeit -- Der Haidemann brennt! --"
Nun ſinkt die letzte Nadel, rauchend Zergeht die Fichte, langſam tauchend Steigt Nebelſchemen aus dem Moore, Mit Hünenſchritten gleitet's fort; Ein irres Leuchten zuckt im Rohre, Der Krötenchor beginnt am Bord.
Und plötzlich ſcheint ein ſchwaches Glühen Des Hünen Glieder zu durchziehen; Es ſiedet auf, es färbt die Wellen, Der Nord, der Nord entzündet ſich — Glutpfeile, Feuerſpeere ſchnellen, Der Horizont ein Lavaſtrich!
„Gott gnad' uns! wie es zuckt und dräut, Wie's ſchwehlet an der Dünenſcheid'! — Ihr Kinder, faltet eure Händ', Das bringt uns Peſt und theure Zeit — Der Haidemann brennt! —“
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Nun ſinkt die letzte Nadel, rauchend
Zergeht die Fichte, langſam tauchend
Steigt Nebelſchemen aus dem Moore,
Mit Hünenſchritten gleitet's fort;
Ein irres Leuchten zuckt im Rohre,
Der Krötenchor beginnt am Bord.
Und plötzlich ſcheint ein ſchwaches Glühen
Des Hünen Glieder zu durchziehen;
Es ſiedet auf, es färbt die Wellen,
Der Nord, der Nord entzündet ſich —
Glutpfeile, Feuerſpeere ſchnellen,
Der Horizont ein Lavaſtrich!
„Gott gnad' uns! wie es zuckt und dräut,
Wie's ſchwehlet an der Dünenſcheid'! —
Ihr Kinder, faltet eure Händ',
Das bringt uns Peſt und theure Zeit —
Der Haidemann brennt! —“
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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/90>, abgerufen am 21.11.2024.
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