Schilt mich nicht, du strenger Meister, Daß im Divan ich geträumet, Und bei des Muezzins Rufen, Ach, nach Mittag stand gewendet. Wisse, als ich kam vom Bade, Als ich heimging aus den Gärten, Schlüpfte Zillah mir vorüber, Und den Schleier hob sie schalkhaft.
Verhenkert.
Wie du gehst und wie du stehst, Und was du sprichst und beginnest, Gift'ge Pfeile die Worte sind, Wie Nattern deine Geberden, An dem Pfahle, da ist dein Platz, Und auf der luftigen Spindel, Wo der Rabe dich grüßen mag, Der ungesättigte Vogel.
Verliebt.
Schilt mich nicht, du ſtrenger Meiſter, Daß im Divan ich geträumet, Und bei des Muezzins Rufen, Ach, nach Mittag ſtand gewendet. Wiſſe, als ich kam vom Bade, Als ich heimging aus den Gärten, Schlüpfte Zillah mir vorüber, Und den Schleier hob ſie ſchalkhaft.
Verhenkert.
Wie du gehſt und wie du ſtehſt, Und was du ſprichſt und beginneſt, Gift’ge Pfeile die Worte ſind, Wie Nattern deine Geberden, An dem Pfahle, da iſt dein Platz, Und auf der luftigen Spindel, Wo der Rabe dich grüßen mag, Der ungeſättigte Vogel.
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Verliebt.
Schilt mich nicht, du ſtrenger Meiſter,
Daß im Divan ich geträumet,
Und bei des Muezzins Rufen,
Ach, nach Mittag ſtand gewendet.
Wiſſe, als ich kam vom Bade,
Als ich heimging aus den Gärten,
Schlüpfte Zillah mir vorüber,
Und den Schleier hob ſie ſchalkhaft.
Verhenkert.
Wie du gehſt und wie du ſtehſt,
Und was du ſprichſt und beginneſt,
Gift’ge Pfeile die Worte ſind,
Wie Nattern deine Geberden,
An dem Pfahle, da iſt dein Platz,
Und auf der luftigen Spindel,
Wo der Rabe dich grüßen mag,
Der ungeſättigte Vogel.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schü… [mehr]
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schücking aus dem Nachlass Annette von Droste-Hülshoffs herausgegeben, enthalten mehrere Texte, die zum Teil zu Lebzeiten der Autorin bereits andernorts veröffentlicht worden waren. Beispielsweise erschien Droste-Hülshoffs Novelle "Die Judenbuche" zuerst 1842 im "Morgenblatt für gebildete Leser"; die "Westfälischen Schilderungen" erschienen 1845 in den "Historisch-politischen Blättern für das katholische Deutschland". Einzelne Gedichte sind in Journalen und Jahrbüchern erschienen, andere wurden aus dem Nachlass erstmals in der hier digitalisierten Edition von Levin Schücking veröffentlicht (z.B. die Gedichte "Der Nachtwanderer", "Doppeltgänger" und "Halt fest!"). In den meisten Fällen handelt es sich somit nicht um Erstveröffentlichungen der Texte, wohl aber um die erste Publikation in Buchform, weshalb die Nachlassedition für das DTA herangezogen wurde.
Droste-Hülshoff, Annette von: Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hrsg. v. Levin Schücking. Hannover, 1860, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_letzte_1860/152>, abgerufen am 16.07.2024.
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