Reuter, die dann sofort an die gehörigen Abtheilungen des Heeres vertheilt wurden, welches schon in den Rüstungen zum Aufbruch begriffen war. Dann ordnete Alexander die Verwaltung der Aegyptischen Länder mit ganz besonderer Vorsicht, indem er na- mentlich in eines Mannes Hand zu viele Gewalt zu legen vermied, was bei der eigenthümlichen Lage dieser Satrapie allerdings gefähr- lich werden konnte. Peucestes und Balacer, der Sohn des Amyn- tas, erhielten die Feldhauptmannschaft dieser großen Satrapie und den Befehl über die zurückbleibenden Truppen, mit Einschluß der Besatzungen von Pelusium und Memphis, im Ganzen etwa vier- tausend Mann; den Befehl über die Flotte von dreißig Trieren erhielt der Admiral Polemon; die in Aegypten ansässigen oder ein- wandernden Griechen wurden unter eine abgesonderte Behörde ge- stellt; die Aegyptischen Kreise oder Nomen behielten ihre alten No- marchen, mit der Bestimmung, an diese nach der früheren Taxe ihre Abgaben einzuzahlen; die Oberaufsicht über die sämmtlichen ächt Aegyptischen Kreise wurde anfangs zweien, dann einem Aegyp- ter, so wie die über die Libyschen Kreise einem Griechischen Manne übertragen; der Verwalter der Arabischen Kreise Kleomenes, der, ein Grieche aus Naukratis in Aegypten, die Sprache und Sitten des Landes kannte, erhielt zugleich die Weisung, die von den No- marchen aller Kreise gesammelten Tribute in Empfang zu nehmen, so wie ihm auch insbesondere die Sorge für den Bau der Stadt Alexandrien übertragen wurde 15).
Nach diesen Einrichtungen, nach einer Reihe von Beförderun- gen in der Armee, nach neuen Festlichkeiten in Memphis und ei- nem höchst feierlichen Opfer, das Zeus dem Könige dargebracht wurde, brach Alexander im Frühling 331 von Memphis nach Phönicien auf; zugleich mit ihm traf die Flotte in dem Hafen von
15)Arrian. III. 5.; cf. Justin. XIII. 4. Diese Einrichtungen Aegyptens, so sehr sie von denen der Lagidenzeit verschieden sind, müssen doch aus denselben erklärt werden, weshalb wir auf die dahin gehörigen Paragraphen unserer Abhandlung de Lagidarum regno ver- weisen. Kleomenes ist epi ton prosodon aller Nomen; seiner Stel- lung und noch mehr seiner Gewandtheit dankte er bald den größten Einfluß in der Aegyptischen Satrapie, wie er sich sechs Jahre später nur zu deutlich offenbarte.
Reuter, die dann ſofort an die gehörigen Abtheilungen des Heeres vertheilt wurden, welches ſchon in den Rüſtungen zum Aufbruch begriffen war. Dann ordnete Alexander die Verwaltung der Aegyptiſchen Länder mit ganz beſonderer Vorſicht, indem er na- mentlich in eines Mannes Hand zu viele Gewalt zu legen vermied, was bei der eigenthümlichen Lage dieſer Satrapie allerdings gefähr- lich werden konnte. Peuceſtes und Balacer, der Sohn des Amyn- tas, erhielten die Feldhauptmannſchaft dieſer großen Satrapie und den Befehl über die zurückbleibenden Truppen, mit Einſchluß der Beſatzungen von Peluſium und Memphis, im Ganzen etwa vier- tauſend Mann; den Befehl über die Flotte von dreißig Trieren erhielt der Admiral Polemon; die in Aegypten anſäſſigen oder ein- wandernden Griechen wurden unter eine abgeſonderte Behörde ge- ſtellt; die Aegyptiſchen Kreiſe oder Nomen behielten ihre alten No- marchen, mit der Beſtimmung, an dieſe nach der früheren Taxe ihre Abgaben einzuzahlen; die Oberaufſicht über die ſämmtlichen ächt Aegyptiſchen Kreiſe wurde anfangs zweien, dann einem Aegyp- ter, ſo wie die über die Libyſchen Kreiſe einem Griechiſchen Manne übertragen; der Verwalter der Arabiſchen Kreiſe Kleomenes, der, ein Grieche aus Naukratis in Aegypten, die Sprache und Sitten des Landes kannte, erhielt zugleich die Weiſung, die von den No- marchen aller Kreiſe geſammelten Tribute in Empfang zu nehmen, ſo wie ihm auch insbeſondere die Sorge für den Bau der Stadt Alexandrien übertragen wurde 15).
Nach dieſen Einrichtungen, nach einer Reihe von Beförderun- gen in der Armee, nach neuen Feſtlichkeiten in Memphis und ei- nem höchſt feierlichen Opfer, das Zeus dem Könige dargebracht wurde, brach Alexander im Frühling 331 von Memphis nach Phönicien auf; zugleich mit ihm traf die Flotte in dem Hafen von
15)Arrian. III. 5.; cf. Justin. XIII. 4. Dieſe Einrichtungen Aegyptens, ſo ſehr ſie von denen der Lagidenzeit verſchieden ſind, müſſen doch aus denſelben erklärt werden, weshalb wir auf die dahin gehörigen Paragraphen unſerer Abhandlung de Lagidarum regno ver- weiſen. Kleomenes iſt ἐπὶ τῶν πϱοςόδων aller Nomen; ſeiner Stel- lung und noch mehr ſeiner Gewandtheit dankte er bald den größten Einfluß in der Aegyptiſchen Satrapie, wie er ſich ſechs Jahre ſpäter nur zu deutlich offenbarte.
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Reuter, die dann ſofort an die gehörigen Abtheilungen des Heeres
vertheilt wurden, welches ſchon in den Rüſtungen zum Aufbruch
begriffen war. Dann ordnete Alexander die Verwaltung der
Aegyptiſchen Länder mit ganz beſonderer Vorſicht, indem er na-
mentlich in eines Mannes Hand zu viele Gewalt zu legen vermied,
was bei der eigenthümlichen Lage dieſer Satrapie allerdings gefähr-
lich werden konnte. Peuceſtes und Balacer, der Sohn des Amyn-
tas, erhielten die Feldhauptmannſchaft dieſer großen Satrapie und
den Befehl über die zurückbleibenden Truppen, mit Einſchluß der
Beſatzungen von Peluſium und Memphis, im Ganzen etwa vier-
tauſend Mann; den Befehl über die Flotte von dreißig Trieren
erhielt der Admiral Polemon; die in Aegypten anſäſſigen oder ein-
wandernden Griechen wurden unter eine abgeſonderte Behörde ge-
ſtellt; die Aegyptiſchen Kreiſe oder Nomen behielten ihre alten No-
marchen, mit der Beſtimmung, an dieſe nach der früheren Taxe
ihre Abgaben einzuzahlen; die Oberaufſicht über die ſämmtlichen
ächt Aegyptiſchen Kreiſe wurde anfangs zweien, dann einem Aegyp-
ter, ſo wie die über die Libyſchen Kreiſe einem Griechiſchen Manne
übertragen; der Verwalter der Arabiſchen Kreiſe Kleomenes, der,
ein Grieche aus Naukratis in Aegypten, die Sprache und Sitten
des Landes kannte, erhielt zugleich die Weiſung, die von den No-
marchen aller Kreiſe geſammelten Tribute in Empfang zu nehmen,
ſo wie ihm auch insbeſondere die Sorge für den Bau der Stadt
Alexandrien übertragen wurde 15).
Nach dieſen Einrichtungen, nach einer Reihe von Beförderun-
gen in der Armee, nach neuen Feſtlichkeiten in Memphis und ei-
nem höchſt feierlichen Opfer, das Zeus dem Könige dargebracht
wurde, brach Alexander im Frühling 331 von Memphis nach
Phönicien auf; zugleich mit ihm traf die Flotte in dem Hafen von
15) Arrian. III. 5.; cf. Justin. XIII. 4. Dieſe Einrichtungen
Aegyptens, ſo ſehr ſie von denen der Lagidenzeit verſchieden ſind,
müſſen doch aus denſelben erklärt werden, weshalb wir auf die dahin
gehörigen Paragraphen unſerer Abhandlung de Lagidarum regno ver-
weiſen. Kleomenes iſt ἐπὶ τῶν πϱοςόδων aller Nomen; ſeiner Stel-
lung und noch mehr ſeiner Gewandtheit dankte er bald den größten
Einfluß in der Aegyptiſchen Satrapie, wie er ſich ſechs Jahre ſpäter
nur zu deutlich offenbarte.
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Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833], S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_alexander_1833/230>, abgerufen am 27.11.2024.
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