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Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].

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mes Stibötes, den dicht bewaldeten Nordabhang des Gebirges hin-
abführt. Am vierten Tage erreichte er den Eingang der waldigen Paß-
gegend; mit der größten Vorsicht rückten die Colonnen vor; Posten,
auf die Höhen zu beiden Seiten des Passes vertheilt, sicherten den

Tapeh (Schwarz Tapeh), fünf Meilen nordöstlich von Sari, paßt. --
Curtius bezeichnet Alexanders Ankunft und Lagerung in Chaloo, be-
schreibt dann die waldige Wildniß und fährt fort: "schon stand er
hier vier Tage im Lager, als Nabarzanes seine Unterwerfung an-
zeigte; dann rückte Alexander geschlossenen Zuges vor (ein fortlaufen-
des Thal zieht sich zum Meere hinab), zwanzig Stadien weit auf
schmalen Felsenwegen, hier erreichte er das Ende der Wildniß (tan-
dem ad ulteriora perventum est
); dreißig Stadien weiter kam
Phrataphernes zum König; dann erreichte man Arvas, und hier tra-
fen Erigyius und Kraterus ein." Zadracarta erwähnt Curtius
nicht. Den Marsch von Chaloo durch die Bergwälder, den Curtius
zu bezeichnen vergißt, ergänzt Arrian (III. 23 c.): uperbalon ta
prota ore ist bei Chaloo, eei khalepen odon kai dusporon ist der
Weg durch die Bergwaldung; dielthon ta stena en to pedio
katestratopedeusen pros potamo ou megalo sind die zwanzig
Stadien Engpaß, die Curtius bezeichnet, und vielleicht derselbe "Höl-
lenpaß", durch den Timur den Rebellen Iskender von Firuzkuh ver-
folgte (Chereffeddin IV. 2. p. 160 sqq.); erst jenseits des Passes läßt,
nach Arrian, Alexander seine Truppen vier Tage im Lager, um die
einzelnen Posten, die zurückgeblieben sind, an sich zu ziehen (Curtius
scheint seine vier Tage Lagerung zu früh anzusetzen), und es dürfte
dies ungefähr einen Marsch oberhalb Sari gewesen sein. Woher
Curtius den Namen Arvas für Sari hat, weiß ich nicht. -- Der
Weg des Kraterus dürfte über Firuzkuh oder Goor-i-Sefid in die
durch Ousely so genau beschriebene Paßstraße nach Sari geführt ha-
ben, da die militärische Wichtigkeit jener beiden Punkte ihre Besetzung
wohl nöthig machte. -- Erigyius Marsch anlangend ist es kein
Zweifel, daß er den bequemeren Weg über Sawer und Asterabad
nahm (der Weg von Langaru bei Chereffeddin II. 48. p. 375, oder
Lengheroud; VI. 20. p. 159), derselbe, den Isidorus Characenus bezeich-
net, wenn er sagt: von den Kaspischen Thoren durch Choarene neun-
zehn Schönen (etwa bis Semnoun), durch Comisene achtundfunfzig
(schreibe achtundzwanzig) Schönen (etwa bis Damaghan, doch kennt
er hier keine Stadt Hekatompylos mehr), dann durch Hyrkanien
sechszig (?) Schönen, mit eilf Stationen.

mes Stibötes, den dicht bewaldeten Nordabhang des Gebirges hin-
abführt. Am vierten Tage erreichte er den Eingang der waldigen Paß-
gegend; mit der größten Vorſicht rückten die Colonnen vor; Poſten,
auf die Höhen zu beiden Seiten des Paſſes vertheilt, ſicherten den

Tapeh (Schwarz Tapeh), fünf Meilen nordöſtlich von Sari, paßt. —
Curtius bezeichnet Alexanders Ankunft und Lagerung in Chaloo, be-
ſchreibt dann die waldige Wildniß und fährt fort: „ſchon ſtand er
hier vier Tage im Lager, als Nabarzanes ſeine Unterwerfung an-
zeigte; dann rückte Alexander geſchloſſenen Zuges vor (ein fortlaufen-
des Thal zieht ſich zum Meere hinab), zwanzig Stadien weit auf
ſchmalen Felſenwegen, hier erreichte er das Ende der Wildniß (tan-
dem ad ulteriora perventum est
); dreißig Stadien weiter kam
Phrataphernes zum König; dann erreichte man Arvas, und hier tra-
fen Erigyius und Kraterus ein.“ Zadracarta erwähnt Curtius
nicht. Den Marſch von Chaloo durch die Bergwälder, den Curtius
zu bezeichnen vergißt, ergänzt Arrian (III. 23 c.): ὑπεϱβαλὼν τὰ
πϱῶτα ὄϱη iſt bei Chaloo, ἤει χαλεπὴν ὁδὸν καὶ δύσποϱον iſt der
Weg durch die Bergwaldung; διελϑὼν τὰ στενὰ ἐν τῷ πεδίῳ
κατεστϱατοπέδευσεν πϱὸς ποταμῷ οὐ μεγάλῳ ſind die zwanzig
Stadien Engpaß, die Curtius bezeichnet, und vielleicht derſelbe „Höl-
lenpaß“, durch den Timur den Rebellen Iskender von Firuzkuh ver-
folgte (Chereffeddin IV. 2. p. 160 sqq.); erſt jenſeits des Paſſes läßt,
nach Arrian, Alexander ſeine Truppen vier Tage im Lager, um die
einzelnen Poſten, die zurückgeblieben ſind, an ſich zu ziehen (Curtius
ſcheint ſeine vier Tage Lagerung zu früh anzuſetzen), und es dürfte
dies ungefähr einen Marſch oberhalb Sari geweſen ſein. Woher
Curtius den Namen Arvas für Sari hat, weiß ich nicht. — Der
Weg des Kraterus dürfte über Firuzkuh oder Goor-i-Sefid in die
durch Ouſely ſo genau beſchriebene Paßſtraße nach Sari geführt ha-
ben, da die militäriſche Wichtigkeit jener beiden Punkte ihre Beſetzung
wohl nöthig machte. — Erigyius Marſch anlangend iſt es kein
Zweifel, daß er den bequemeren Weg über Sawer und Aſterabad
nahm (der Weg von Langaru bei Chereffeddin II. 48. p. 375, oder
Lengheroud; VI. 20. p. 159), derſelbe, den Iſidorus Characenus bezeich-
net, wenn er ſagt: von den Kaspiſchen Thoren durch Choarene neun-
zehn Schönen (etwa bis Semnoun), durch Comiſene achtundfunfzig
(ſchreibe achtundzwanzig) Schönen (etwa bis Damaghan, doch kennt
er hier keine Stadt Hekatompylos mehr), dann durch Hyrkanien
ſechszig (?) Schönen, mit eilf Stationen.
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[266/0280] mes Stibötes, den dicht bewaldeten Nordabhang des Gebirges hin- abführt. Am vierten Tage erreichte er den Eingang der waldigen Paß- gegend; mit der größten Vorſicht rückten die Colonnen vor; Poſten, auf die Höhen zu beiden Seiten des Paſſes vertheilt, ſicherten den 71) 71) Tapeh (Schwarz Tapeh), fünf Meilen nordöſtlich von Sari, paßt. — Curtius bezeichnet Alexanders Ankunft und Lagerung in Chaloo, be- ſchreibt dann die waldige Wildniß und fährt fort: „ſchon ſtand er hier vier Tage im Lager, als Nabarzanes ſeine Unterwerfung an- zeigte; dann rückte Alexander geſchloſſenen Zuges vor (ein fortlaufen- des Thal zieht ſich zum Meere hinab), zwanzig Stadien weit auf ſchmalen Felſenwegen, hier erreichte er das Ende der Wildniß (tan- dem ad ulteriora perventum est); dreißig Stadien weiter kam Phrataphernes zum König; dann erreichte man Arvas, und hier tra- fen Erigyius und Kraterus ein.“ Zadracarta erwähnt Curtius nicht. Den Marſch von Chaloo durch die Bergwälder, den Curtius zu bezeichnen vergißt, ergänzt Arrian (III. 23 c.): ὑπεϱβαλὼν τὰ πϱῶτα ὄϱη iſt bei Chaloo, ἤει χαλεπὴν ὁδὸν καὶ δύσποϱον iſt der Weg durch die Bergwaldung; διελϑὼν τὰ στενὰ ἐν τῷ πεδίῳ κατεστϱατοπέδευσεν πϱὸς ποταμῷ οὐ μεγάλῳ ſind die zwanzig Stadien Engpaß, die Curtius bezeichnet, und vielleicht derſelbe „Höl- lenpaß“, durch den Timur den Rebellen Iskender von Firuzkuh ver- folgte (Chereffeddin IV. 2. p. 160 sqq.); erſt jenſeits des Paſſes läßt, nach Arrian, Alexander ſeine Truppen vier Tage im Lager, um die einzelnen Poſten, die zurückgeblieben ſind, an ſich zu ziehen (Curtius ſcheint ſeine vier Tage Lagerung zu früh anzuſetzen), und es dürfte dies ungefähr einen Marſch oberhalb Sari geweſen ſein. Woher Curtius den Namen Arvas für Sari hat, weiß ich nicht. — Der Weg des Kraterus dürfte über Firuzkuh oder Goor-i-Sefid in die durch Ouſely ſo genau beſchriebene Paßſtraße nach Sari geführt ha- ben, da die militäriſche Wichtigkeit jener beiden Punkte ihre Beſetzung wohl nöthig machte. — Erigyius Marſch anlangend iſt es kein Zweifel, daß er den bequemeren Weg über Sawer und Aſterabad nahm (der Weg von Langaru bei Chereffeddin II. 48. p. 375, oder Lengheroud; VI. 20. p. 159), derſelbe, den Iſidorus Characenus bezeich- net, wenn er ſagt: von den Kaspiſchen Thoren durch Choarene neun- zehn Schönen (etwa bis Semnoun), durch Comiſene achtundfunfzig (ſchreibe achtundzwanzig) Schönen (etwa bis Damaghan, doch kennt er hier keine Stadt Hekatompylos mehr), dann durch Hyrkanien ſechszig (?) Schönen, mit eilf Stationen.

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Zitationshilfe: Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833], S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_alexander_1833/280>, abgerufen am 22.11.2024.