Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].Fürst im höchsten Pompe, mit geschmückten Elephanten, gewapp- geraden Abstände vom Hpdaspesübergange über Ravil Pindee zum
rechten Ufer des Indus sind nach Elphinstones Karte 28 Meilen. cf. Asiatic Journal tom. V. 1818. p. 216. -- Dr. Gerard (Asiatic Journal 1832. Decbr. p. 365) meint, daß das Monument von Manikiyala die Lage von Taxila bezeichne, er fand bei den Bau- ern der Umgegend viele Griechische Münzen, cf. Tod Radjastan II. p. 231.; jedoch ist diese Lage zu weit vom Indus entfernt, und selbst Ravil Pindee dürfte noch zu weit ostwärts liegen. Den Na- men der Stadt und des Fürstenthums anlangend, hat Vincent (the voyage of Nearchus ed. I. p. 86.) vermuthet, daß der Name Taxili, so hörte Tieffenthaler das westlichste von den 12 Stadttho- ren von Lahore nennen, das alte Taxila angeht; Wilford sagt, (Asiatic Researches IX. p. 31.) Taxila sei Tachsa-Syala, von dem Volksstamme der Syalas so genannt, deren Ueberreste man noch jetzt im Panschab fände. Tod (Radjastan II. p. 228.) hat noch weitere Notizen über diese Täkshac's oder Nagas, d. i. Schlangenvolk; doch irrt er, wenn er Tak und Bazar bei Sultan Baber für identisch mit Taxila hält. Lassen pent. p. 35. weiset nach, daß der heimische Name dieses Landes, Urasa, bei Ptolemäus als Varsa erscheint. -- Den Fürsten dieser Landschaft nennt Cur- tius Omphis, Diodor aber Mophis. (Ophis oder Schlange vermu- thet Tod l. c. als Griechische Uebersetzung von Tak). Sie fügen über ihn einige unbedentende Details hinzu: bei dem Tode seines Vaters, dem er zur Vereinigung mit Alexander gerathen, habe er nicht eher den fürstlichen Titel Taxila angenommen, als bis es Alexander gestattete. Fuͤrſt im hoͤchſten Pompe, mit geſchmuͤckten Elephanten, gewapp- geraden Abſtaͤnde vom Hpdaspesuͤbergange uͤber Ravil Pindee zum
rechten Ufer des Indus ſind nach Elphinſtones Karte 28 Meilen. cf. Asiatic Journal tom. V. 1818. p. 216. — Dr. Gerard (Asiatic Journal 1832. Decbr. p. 365) meint, daß das Monument von Manikiyala die Lage von Taxila bezeichne, er fand bei den Bau- ern der Umgegend viele Griechiſche Muͤnzen, cf. Tod Radjastan II. p. 231.; jedoch iſt dieſe Lage zu weit vom Indus entfernt, und ſelbſt Ravil Pindee duͤrfte noch zu weit oſtwaͤrts liegen. Den Na- men der Stadt und des Fuͤrſtenthums anlangend, hat Vincent (the voyage of Nearchus ed. I. p. 86.) vermuthet, daß der Name Taxili, ſo hoͤrte Tieffenthaler das weſtlichſte von den 12 Stadttho- ren von Lahore nennen, das alte Taxila angeht; Wilford ſagt, (Asiatic Researches IX. p. 31.) Taxila ſei Tâchsa-Syala, von dem Volksſtamme der Syalas ſo genannt, deren Ueberreſte man noch jetzt im Panſchab faͤnde. Tod (Radjastan II. p. 228.) hat noch weitere Notizen uͤber dieſe Taͤkſhac’s oder Nagas, d. i. Schlangenvolk; doch irrt er, wenn er Tâk und Bazar bei Sultan Baber fuͤr identiſch mit Taxila haͤlt. Laſſen pent. p. 35. weiſet nach, daß der heimiſche Name dieſes Landes, Uraſa, bei Ptolemaͤus als Varſa erſcheint. — Den Fuͤrſten dieſer Landſchaft nennt Cur- tius Omphis, Diodor aber Mophis. (Ophis oder Schlange vermu- thet Tod l. c. als Griechiſche Ueberſetzung von Tâk). Sie fuͤgen uͤber ihn einige unbedentende Details hinzu: bei dem Tode ſeines Vaters, dem er zur Vereinigung mit Alexander gerathen, habe er nicht eher den fuͤrſtlichen Titel Taxila angenommen, als bis es Alexander geſtattete. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0397" n="383"/> Fuͤrſt im hoͤchſten Pompe, mit geſchmuͤckten Elephanten, gewapp-<lb/> neten Schaaren und kriegeriſcher Muſik entgegen; und als nun<lb/> der Koͤnig ſein Heer halten und ſich ordnen ließ, ſprengte der<lb/> Fuͤrſt ſeinem Zuge voraus und zu Alexander hin, begruͤßte ihn<lb/> ehrerbietigſt und uͤbergab ihm ſein Reich und ſich ſelbſt. Dann<lb/> zog Alexander an der Spitze ſelnes Heeres, der Fuͤrſt an ſeiner<lb/> Seite, in die praͤchtige Reſidenz. Hier folgten zu Ehren des gro-<lb/> ßen Koͤnigs eine Reihe von Feſtlichkeiten, deren Glanz durch die<lb/> Anweſenheit mehrerer Fuͤrſten des Landes, die ihre Geſchenke und<lb/> Huldigungen darzubringen gekommen waren, erhoͤht wurde. Alex-<lb/> ander bezeugte mit alle dem ſeine Zufriedenheit, er beſtaͤtigte ſie<lb/><note xml:id="note-0397" prev="#note-0396" place="foot" n="34)">geraden Abſtaͤnde vom Hpdaspesuͤbergange uͤber Ravil Pindee zum<lb/> rechten Ufer des Indus ſind nach Elphinſtones Karte 28 Meilen.<lb/><hi rendition="#aq">cf. Asiatic Journal tom. V. 1818. p. 216. — Dr.</hi> Gerard (<hi rendition="#aq">Asiatic<lb/> Journal 1832. Decbr. p.</hi> 365) meint, daß das Monument von<lb/> Manikiyala die Lage von Taxila bezeichne, er fand bei den Bau-<lb/> ern der Umgegend viele Griechiſche Muͤnzen, <hi rendition="#aq">cf. Tod Radjastan<lb/> II. p.</hi> 231.; jedoch iſt dieſe Lage zu weit vom Indus entfernt, und<lb/> ſelbſt Ravil Pindee duͤrfte noch zu weit oſtwaͤrts liegen. Den Na-<lb/> men der Stadt und des Fuͤrſtenthums anlangend, hat Vincent<lb/> (<hi rendition="#aq">the voyage of Nearchus ed. I. p.</hi> 86.) vermuthet, daß der Name<lb/> Taxili, ſo hoͤrte Tieffenthaler das weſtlichſte von den 12 Stadttho-<lb/> ren von Lahore nennen, das alte Taxila angeht; Wilford ſagt,<lb/> (<hi rendition="#aq">Asiatic Researches IX. p.</hi> 31.) Taxila ſei <hi rendition="#aq">Tâchsa-Syala,</hi> von<lb/> dem Volksſtamme der Syalas ſo genannt, deren Ueberreſte man<lb/> noch jetzt im Panſchab faͤnde. Tod (<hi rendition="#aq">Radjastan II. p.</hi> 228.) hat<lb/> noch weitere Notizen uͤber dieſe Taͤkſhac’s oder Nagas, d. i.<lb/> Schlangenvolk; doch irrt er, wenn er T<hi rendition="#aq">â</hi>k und Bazar bei Sultan<lb/> Baber fuͤr identiſch mit Taxila haͤlt. Laſſen <hi rendition="#aq">pent. p.</hi> 35. weiſet<lb/> nach, daß der heimiſche Name dieſes Landes, Uraſa, bei Ptolemaͤus<lb/> als Varſa erſcheint. — Den Fuͤrſten dieſer Landſchaft nennt Cur-<lb/> tius Omphis, Diodor aber Mophis. (Ophis oder Schlange vermu-<lb/> thet Tod <hi rendition="#aq">l. c.</hi> als Griechiſche Ueberſetzung von <hi rendition="#aq">Tâk</hi>). Sie fuͤgen<lb/> uͤber ihn einige unbedentende Details hinzu: bei dem Tode ſeines<lb/> Vaters, dem er zur Vereinigung mit Alexander gerathen, habe er<lb/> nicht eher den fuͤrſtlichen Titel Taxila angenommen, als bis es<lb/> Alexander geſtattete.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [383/0397]
Fuͤrſt im hoͤchſten Pompe, mit geſchmuͤckten Elephanten, gewapp-
neten Schaaren und kriegeriſcher Muſik entgegen; und als nun
der Koͤnig ſein Heer halten und ſich ordnen ließ, ſprengte der
Fuͤrſt ſeinem Zuge voraus und zu Alexander hin, begruͤßte ihn
ehrerbietigſt und uͤbergab ihm ſein Reich und ſich ſelbſt. Dann
zog Alexander an der Spitze ſelnes Heeres, der Fuͤrſt an ſeiner
Seite, in die praͤchtige Reſidenz. Hier folgten zu Ehren des gro-
ßen Koͤnigs eine Reihe von Feſtlichkeiten, deren Glanz durch die
Anweſenheit mehrerer Fuͤrſten des Landes, die ihre Geſchenke und
Huldigungen darzubringen gekommen waren, erhoͤht wurde. Alex-
ander bezeugte mit alle dem ſeine Zufriedenheit, er beſtaͤtigte ſie
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34) geraden Abſtaͤnde vom Hpdaspesuͤbergange uͤber Ravil Pindee zum
rechten Ufer des Indus ſind nach Elphinſtones Karte 28 Meilen.
cf. Asiatic Journal tom. V. 1818. p. 216. — Dr. Gerard (Asiatic
Journal 1832. Decbr. p. 365) meint, daß das Monument von
Manikiyala die Lage von Taxila bezeichne, er fand bei den Bau-
ern der Umgegend viele Griechiſche Muͤnzen, cf. Tod Radjastan
II. p. 231.; jedoch iſt dieſe Lage zu weit vom Indus entfernt, und
ſelbſt Ravil Pindee duͤrfte noch zu weit oſtwaͤrts liegen. Den Na-
men der Stadt und des Fuͤrſtenthums anlangend, hat Vincent
(the voyage of Nearchus ed. I. p. 86.) vermuthet, daß der Name
Taxili, ſo hoͤrte Tieffenthaler das weſtlichſte von den 12 Stadttho-
ren von Lahore nennen, das alte Taxila angeht; Wilford ſagt,
(Asiatic Researches IX. p. 31.) Taxila ſei Tâchsa-Syala, von
dem Volksſtamme der Syalas ſo genannt, deren Ueberreſte man
noch jetzt im Panſchab faͤnde. Tod (Radjastan II. p. 228.) hat
noch weitere Notizen uͤber dieſe Taͤkſhac’s oder Nagas, d. i.
Schlangenvolk; doch irrt er, wenn er Tâk und Bazar bei Sultan
Baber fuͤr identiſch mit Taxila haͤlt. Laſſen pent. p. 35. weiſet
nach, daß der heimiſche Name dieſes Landes, Uraſa, bei Ptolemaͤus
als Varſa erſcheint. — Den Fuͤrſten dieſer Landſchaft nennt Cur-
tius Omphis, Diodor aber Mophis. (Ophis oder Schlange vermu-
thet Tod l. c. als Griechiſche Ueberſetzung von Tâk). Sie fuͤgen
uͤber ihn einige unbedentende Details hinzu: bei dem Tode ſeines
Vaters, dem er zur Vereinigung mit Alexander gerathen, habe er
nicht eher den fuͤrſtlichen Titel Taxila angenommen, als bis es
Alexander geſtattete.
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