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Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].

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Alle in ihrem Besitz und erweiterte das Gebiet Einiger nach ihrem
Wunsche und ihrem Verdienst, namentlich das des Taxiles, der zu
gleich für die Fürsorge, mit der er die Südarmee aufgenommen
hatte, und für die Aufmerksamkeit, mit der er dem Könige wie-
derholentlich entgegen gekommen, auf das Reichlichste beschenkt wur-
de; Medische Prachtkleider, einige zwanzig Macedonische Schlacht-
rosse, goldene und silberne Trinkschaalen von Hellenischer Arbeit,
endlich einen Schatz von tausend Talenten empfing der Fürst aus
den Händen des Königs von Asien. Auch Abisares von Kaschmir
schickte eine Gesandschaft gen Taxila, es war sein Bruder, von
den Edelsten des Landes begleitet, er brachte Kleinodien, Elfenbein,
feine Webereien, Kostbarkeiten aller Art zum Geschenk, er versi-
cherte die treue Ergebenheit seines fürstlichen Bruders und stellte
die heimliche Unterstützung, die derselbe den Assakanern zugewandt
haben sollte, durchaus in Abrede. Wie damals die Angelegenhei-
ten des Duab-Landes geordnet waren, ist nicht mit Bestimmtheit
zu erkennen; jedenfalls lagen die Gebietserweiterungen in der dies-
seitigen Satrapie, so wie anderer Seits die Fürsten sämmtlich un-
ter die Souverainität Alexanders traten; vielleicht erhielt Taxiles
das Principat unter den Raja's diesseits des Hydaspes, wenigstens
wird im Verhältniß zu Alexander fortan nur seiner erwähnt. Ue-
brigens blieb in seiner Residenz eine Macedonische Besatzung, so
wie die dienstunfähige Mannschaft zurück; die sogenannte Indische
Satrapie wurde dem Philippus anvertraut, dessen hohe Geburt
und vielfach bewährte Anhänglichkeit an Alexander der Wichtigkeit
dieses Postens entsprach; seine Provinz umfaßte außer dem gan-
zen rechten Indusgebiet auch die Aufsicht über die im Reiche des
Taxiles und der anderen Fürsten zurückbleibenden Truppen 35).

Von
35) So scheinen sich die verschiedenen Angaben über Philipps
Satrapie zu vereinbaren. Arrian IV. 2. 5. nennt ihn, sich in Alex-
anders Stellung an dem Hydaspes denkend, den Satrapen des jen-
seit des Indus, des gegen Baktrien hin liegenden Landes, und IV.
14. 6. wird die Landschaft der Mallier seiner Provinz zugefügt; der
Ausdruck in Arrian. Ind. 18. ist zu allgemein, um auf die Aus-
dehnung

Alle in ihrem Beſitz und erweiterte das Gebiet Einiger nach ihrem
Wunſche und ihrem Verdienſt, namentlich das des Taxiles, der zu
gleich fuͤr die Fuͤrſorge, mit der er die Suͤdarmee aufgenommen
hatte, und fuͤr die Aufmerkſamkeit, mit der er dem Koͤnige wie-
derholentlich entgegen gekommen, auf das Reichlichſte beſchenkt wur-
de; Mediſche Prachtkleider, einige zwanzig Macedoniſche Schlacht-
roſſe, goldene und ſilberne Trinkſchaalen von Helleniſcher Arbeit,
endlich einen Schatz von tauſend Talenten empfing der Fuͤrſt aus
den Haͤnden des Koͤnigs von Aſien. Auch Abiſares von Kaſchmir
ſchickte eine Geſandſchaft gen Taxila, es war ſein Bruder, von
den Edelſten des Landes begleitet, er brachte Kleinodien, Elfenbein,
feine Webereien, Koſtbarkeiten aller Art zum Geſchenk, er verſi-
cherte die treue Ergebenheit ſeines fuͤrſtlichen Bruders und ſtellte
die heimliche Unterſtuͤtzung, die derſelbe den Aſſakanern zugewandt
haben ſollte, durchaus in Abrede. Wie damals die Angelegenhei-
ten des Duab-Landes geordnet waren, iſt nicht mit Beſtimmtheit
zu erkennen; jedenfalls lagen die Gebietserweiterungen in der dies-
ſeitigen Satrapie, ſo wie anderer Seits die Fuͤrſten ſaͤmmtlich un-
ter die Souverainitaͤt Alexanders traten; vielleicht erhielt Taxiles
das Principat unter den Raja’s dieſſeits des Hydaspes, wenigſtens
wird im Verhaͤltniß zu Alexander fortan nur ſeiner erwaͤhnt. Ue-
brigens blieb in ſeiner Reſidenz eine Macedoniſche Beſatzung, ſo
wie die dienſtunfaͤhige Mannſchaft zuruͤck; die ſogenannte Indiſche
Satrapie wurde dem Philippus anvertraut, deſſen hohe Geburt
und vielfach bewaͤhrte Anhaͤnglichkeit an Alexander der Wichtigkeit
dieſes Poſtens entſprach; ſeine Provinz umfaßte außer dem gan-
zen rechten Indusgebiet auch die Aufſicht uͤber die im Reiche des
Taxiles und der anderen Fuͤrſten zuruͤckbleibenden Truppen 35).

Von
35) So ſcheinen ſich die verſchiedenen Angaben uͤber Philipps
Satrapie zu vereinbaren. Arrian IV. 2. 5. nennt ihn, ſich in Alex-
anders Stellung an dem Hydaspes denkend, den Satrapen des jen-
ſeit des Indus, des gegen Baktrien hin liegenden Landes, und IV.
14. 6. wird die Landſchaft der Mallier ſeiner Provinz zugefuͤgt; der
Ausdruck in Arrian. Ind. 18. iſt zu allgemein, um auf die Aus-
dehnung
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[384/0398] Alle in ihrem Beſitz und erweiterte das Gebiet Einiger nach ihrem Wunſche und ihrem Verdienſt, namentlich das des Taxiles, der zu gleich fuͤr die Fuͤrſorge, mit der er die Suͤdarmee aufgenommen hatte, und fuͤr die Aufmerkſamkeit, mit der er dem Koͤnige wie- derholentlich entgegen gekommen, auf das Reichlichſte beſchenkt wur- de; Mediſche Prachtkleider, einige zwanzig Macedoniſche Schlacht- roſſe, goldene und ſilberne Trinkſchaalen von Helleniſcher Arbeit, endlich einen Schatz von tauſend Talenten empfing der Fuͤrſt aus den Haͤnden des Koͤnigs von Aſien. Auch Abiſares von Kaſchmir ſchickte eine Geſandſchaft gen Taxila, es war ſein Bruder, von den Edelſten des Landes begleitet, er brachte Kleinodien, Elfenbein, feine Webereien, Koſtbarkeiten aller Art zum Geſchenk, er verſi- cherte die treue Ergebenheit ſeines fuͤrſtlichen Bruders und ſtellte die heimliche Unterſtuͤtzung, die derſelbe den Aſſakanern zugewandt haben ſollte, durchaus in Abrede. Wie damals die Angelegenhei- ten des Duab-Landes geordnet waren, iſt nicht mit Beſtimmtheit zu erkennen; jedenfalls lagen die Gebietserweiterungen in der dies- ſeitigen Satrapie, ſo wie anderer Seits die Fuͤrſten ſaͤmmtlich un- ter die Souverainitaͤt Alexanders traten; vielleicht erhielt Taxiles das Principat unter den Raja’s dieſſeits des Hydaspes, wenigſtens wird im Verhaͤltniß zu Alexander fortan nur ſeiner erwaͤhnt. Ue- brigens blieb in ſeiner Reſidenz eine Macedoniſche Beſatzung, ſo wie die dienſtunfaͤhige Mannſchaft zuruͤck; die ſogenannte Indiſche Satrapie wurde dem Philippus anvertraut, deſſen hohe Geburt und vielfach bewaͤhrte Anhaͤnglichkeit an Alexander der Wichtigkeit dieſes Poſtens entſprach; ſeine Provinz umfaßte außer dem gan- zen rechten Indusgebiet auch die Aufſicht uͤber die im Reiche des Taxiles und der anderen Fuͤrſten zuruͤckbleibenden Truppen 35). Von 35) So ſcheinen ſich die verſchiedenen Angaben uͤber Philipps Satrapie zu vereinbaren. Arrian IV. 2. 5. nennt ihn, ſich in Alex- anders Stellung an dem Hydaspes denkend, den Satrapen des jen- ſeit des Indus, des gegen Baktrien hin liegenden Landes, und IV. 14. 6. wird die Landſchaft der Mallier ſeiner Provinz zugefuͤgt; der Ausdruck in Arrian. Ind. 18. iſt zu allgemein, um auf die Aus- dehnung

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Zitationshilfe: Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833], S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_alexander_1833/398>, abgerufen am 22.11.2024.