Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Hamburg, [1833].und der Reuterei der Söldner bestehend, rückte unter des Lagiden Arrians; sie beginnt mit den Worten: das übrige Heer aber .... gewiß fehlt hier mehr, als die Herausgeber vermuthen; denn die Zahl der sämmtlichen Truppen, die Alexander zur Schlacht dispo- nirt, beträgt nicht funfzigtausend Mann, eine Zahl, die, so groß man auch die in der Satrapie Indien und in Taxila zurückgelasse- nen Corps annehmen mag, doch kaum zwei Drittel des am Hydas- pes stehenden Heeres betragen kann. Vielleicht, daß die Phalangen, die unter den disponirten Truppen nicht aufgeführt sind, so wie einige andere Corps unterhalb des Lagers an verschiedenen Stellen des Ufers vertheilt, auch ihrerseits den Feind engagiren, und sobald der Kampf begonnen, übersetzen sollten; auch über diese scheint Kra- terus das Kommando erhalten zu haben. Arrian. V. 12. 1. 42) Der Text Arrians sagt, diese drei Phalangenanführer seien mit
der Reuterei und dem Fußvolk der Söldner dort aufgestellt; der Zu- sammenhang lehrt, daß vor allen ihre drei Phalangen mit ausge- rückt waren. und der Reuterei der Soͤldner beſtehend, ruͤckte unter des Lagiden Arrians; ſie beginnt mit den Worten: das uͤbrige Heer aber .... gewiß fehlt hier mehr, als die Herausgeber vermuthen; denn die Zahl der ſaͤmmtlichen Truppen, die Alexander zur Schlacht diſpo- nirt, betraͤgt nicht funfzigtauſend Mann, eine Zahl, die, ſo groß man auch die in der Satrapie Indien und in Taxila zuruͤckgelaſſe- nen Corps annehmen mag, doch kaum zwei Drittel des am Hydas- pes ſtehenden Heeres betragen kann. Vielleicht, daß die Phalangen, die unter den disponirten Truppen nicht aufgefuͤhrt ſind, ſo wie einige andere Corps unterhalb des Lagers an verſchiedenen Stellen des Ufers vertheilt, auch ihrerſeits den Feind engagiren, und ſobald der Kampf begonnen, uͤberſetzen ſollten; auch uͤber dieſe ſcheint Kra- terus das Kommando erhalten zu haben. Arrian. V. 12. 1. 42) Der Text Arrians ſagt, dieſe drei Phalangenanfuͤhrer ſeien mit
der Reuterei und dem Fußvolk der Soͤldner dort aufgeſtellt; der Zu- ſammenhang lehrt, daß vor allen ihre drei Phalangen mit ausge- ruͤckt waren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0404" n="390"/> und der Reuterei der Soͤldner beſtehend, ruͤckte unter des Lagiden<lb/> Ptolemaͤus Fuͤhrung anderthalb Meilen ſtromauf, mit der Weiſung,<lb/> ſobald ſie jenſeits des Stromes die Schlacht begonnen ſaͤhen,<lb/> corpsweiſe durch den Strom zu gehen <note place="foot" n="42)">Der Text Arrians ſagt, dieſe drei Phalangenanfuͤhrer ſeien mit<lb/> der Reuterei und dem Fußvolk der Soͤldner dort aufgeſtellt; der Zu-<lb/> ſammenhang lehrt, daß vor allen ihre drei Phalangen mit ausge-<lb/> ruͤckt waren.</note>. Der Koͤnig ſelbſt<lb/> brach mit den Geſchwadern Hephaͤſtion, Perdikkas, Demetrius und<lb/> der Leibſchaar Koͤnus, mit den Scythiſchen, Baktriſchen und Sog-<lb/> dianiſchen Reutern, mit den Daiſchen Bogenſchuͤtzen zu Pferde,<lb/> mit den ſechs Chiliarchien der Hypaspiſten, den Phalangen Klitus<lb/> und Koͤnus, den Agrianern, Schuͤtzen und Schleuderern, im Gan-<lb/> zen fuͤnftauſend Mann Reuterei und etwa ſechszehntauſend Mann<lb/> Fußvolk, am Morgen aus ſeinem Lager auf. Alle dieſe Bewegun-<lb/> gen wurden zwar durch den anhaltenden Regen erſchwert, aber zu-<lb/> gleich dem Auge des Feindes entzogen; um deſto ſicherer zu ſeyn,<lb/> zog der Koͤnig hinter den waldigen Uferhoͤhen zu dem Orte hin,<lb/> den er zum Uebergang auserſehen. Am ſpaͤten Abend kam er dort<lb/> an; ſchon war hier der Transport zerſaͤgter Fahrzeuge, den Koͤnus<lb/> vom Indus herangeſchafft hatte, unter dem Schutz der dichten<lb/> Waldung wieder in Stand geſetzt und verborgen worden, auch an<lb/> Fellen und Balken zu Floͤßen und Faͤhren war Vorrath; die Vor-<lb/> bereitungen zum Uebergang, das Hinablaſſen der Fahrzeuge, das<lb/> Fuͤllen der Haͤute mit Stroh und Werg, das Zimmern der Floͤſſe<lb/><note xml:id="note-0404" prev="#note-0403" place="foot" n="41)">Arrians; ſie beginnt mit den Worten: das uͤbrige Heer aber ....<lb/> gewiß fehlt hier mehr, als die Herausgeber vermuthen; denn die<lb/> Zahl der ſaͤmmtlichen Truppen, die Alexander zur Schlacht diſpo-<lb/> nirt, betraͤgt nicht funfzigtauſend Mann, eine Zahl, die, ſo groß<lb/> man auch die in der Satrapie Indien und in Taxila zuruͤckgelaſſe-<lb/> nen Corps annehmen mag, doch kaum zwei Drittel des am Hydas-<lb/> pes ſtehenden Heeres betragen kann. Vielleicht, daß die Phalangen,<lb/> die unter den disponirten Truppen nicht aufgefuͤhrt ſind, ſo wie<lb/> einige andere Corps unterhalb des Lagers an verſchiedenen Stellen<lb/> des Ufers vertheilt, auch ihrerſeits den Feind engagiren, und ſobald<lb/> der Kampf begonnen, uͤberſetzen ſollten; auch uͤber dieſe ſcheint Kra-<lb/> terus das Kommando erhalten zu haben. <hi rendition="#aq">Arrian. V.</hi> 12. 1.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [390/0404]
und der Reuterei der Soͤldner beſtehend, ruͤckte unter des Lagiden
Ptolemaͤus Fuͤhrung anderthalb Meilen ſtromauf, mit der Weiſung,
ſobald ſie jenſeits des Stromes die Schlacht begonnen ſaͤhen,
corpsweiſe durch den Strom zu gehen 42). Der Koͤnig ſelbſt
brach mit den Geſchwadern Hephaͤſtion, Perdikkas, Demetrius und
der Leibſchaar Koͤnus, mit den Scythiſchen, Baktriſchen und Sog-
dianiſchen Reutern, mit den Daiſchen Bogenſchuͤtzen zu Pferde,
mit den ſechs Chiliarchien der Hypaspiſten, den Phalangen Klitus
und Koͤnus, den Agrianern, Schuͤtzen und Schleuderern, im Gan-
zen fuͤnftauſend Mann Reuterei und etwa ſechszehntauſend Mann
Fußvolk, am Morgen aus ſeinem Lager auf. Alle dieſe Bewegun-
gen wurden zwar durch den anhaltenden Regen erſchwert, aber zu-
gleich dem Auge des Feindes entzogen; um deſto ſicherer zu ſeyn,
zog der Koͤnig hinter den waldigen Uferhoͤhen zu dem Orte hin,
den er zum Uebergang auserſehen. Am ſpaͤten Abend kam er dort
an; ſchon war hier der Transport zerſaͤgter Fahrzeuge, den Koͤnus
vom Indus herangeſchafft hatte, unter dem Schutz der dichten
Waldung wieder in Stand geſetzt und verborgen worden, auch an
Fellen und Balken zu Floͤßen und Faͤhren war Vorrath; die Vor-
bereitungen zum Uebergang, das Hinablaſſen der Fahrzeuge, das
Fuͤllen der Haͤute mit Stroh und Werg, das Zimmern der Floͤſſe
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42) Der Text Arrians ſagt, dieſe drei Phalangenanfuͤhrer ſeien mit
der Reuterei und dem Fußvolk der Soͤldner dort aufgeſtellt; der Zu-
ſammenhang lehrt, daß vor allen ihre drei Phalangen mit ausge-
ruͤckt waren.
41) Arrians; ſie beginnt mit den Worten: das uͤbrige Heer aber ....
gewiß fehlt hier mehr, als die Herausgeber vermuthen; denn die
Zahl der ſaͤmmtlichen Truppen, die Alexander zur Schlacht diſpo-
nirt, betraͤgt nicht funfzigtauſend Mann, eine Zahl, die, ſo groß
man auch die in der Satrapie Indien und in Taxila zuruͤckgelaſſe-
nen Corps annehmen mag, doch kaum zwei Drittel des am Hydas-
pes ſtehenden Heeres betragen kann. Vielleicht, daß die Phalangen,
die unter den disponirten Truppen nicht aufgefuͤhrt ſind, ſo wie
einige andere Corps unterhalb des Lagers an verſchiedenen Stellen
des Ufers vertheilt, auch ihrerſeits den Feind engagiren, und ſobald
der Kampf begonnen, uͤberſetzen ſollten; auch uͤber dieſe ſcheint Kra-
terus das Kommando erhalten zu haben. Arrian. V. 12. 1.
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