auch der überwiegende Teil von eng umgrenzten Gat- tungen und ausserdem Sektionen aus den weit verbreiteten Gattungen zu eigen an, auch können einzelne Tribus oder kleine Ordnungen in ihm endemisch sein; das Florenreich zerfällt in Gebiete, welche sich durch den Besitz von Repräsentativarten der Charaktergattungen auszeichnen.
Flora der Inseln.
Litteraturhinweise: Alph. de Candolle, Geogr. bot. rais. S. 1278. -- Hookers Vortrag über die Eigentümlichkeiten ozeanischer Insel- floren zu Nottingham, British Association 1866; vergl. Griseb. Abh. S. 336, und Kny in Zeitschr. für Erdk., Berlin 1867. -- Peschel, Die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln in "Neue Probleme d. vergl. Erdk." Abh. 4. -- Wallace, Island Life, London 1880. -- Grisebach, Vegetation der Erde, Kap. XXIV. (2. Aufl. II. S. 472). -- Hemsley, Introduction to Reports on insular Floras (Challenger Reports, Botany, London 1885). --
"Eine hohe Wichtigkeit kommt jenen entlegenen Archipelen und Inseln des Ozeans zu, wo die Bahnen, auf denen die Vermischung der Floren erfolgt ist, sich leichter erkennen lassen, wo die endemischen Gewächse selbst von denen aller Festländer oft bedeutend in ihrem Bau abweichen und wo die ursprüngliche Anordnung der Centren sich reiner als anderswo erhalten hat." Mit diesen Worten bezeichnet Grisebach das für die Floren- entwickelung in den Inselgebieten liegende Charakte- ristische und Lehrreiche, lehrreich auch für die geogra- phische Auffassung und Einteilung der Inseln überhaupt; denn dieselben sind sowohl einer geologischen Charakte- risierung fähig, wie es Peschel in seiner Abhandlung über den "Ursprung der Inseln" zeigte, als der aus dem Pflanzen- und Tierreiche entnommenen und damit im innigen Zusammenhang stehenden biologischen. Wenn nach Hahns "Inselstudien" das erstere in der Geographie zum Leitgedanken erhoben ist, so sollte doch die Wich- tigkeit des biologischen Momentes niemals ausser acht gelassen werden.
Seit Darwins epochemachenden Untersuchungen und Werken, in denen die Inselwelten als Beispiele scharfer Fragestellungen und Antworten für die Entstehung der
Flora der Inseln.
auch der überwiegende Teil von eng umgrenzten Gat- tungen und ausserdem Sektionen aus den weit verbreiteten Gattungen zu eigen an, auch können einzelne Tribus oder kleine Ordnungen in ihm endemisch sein; das Florenreich zerfällt in Gebiete, welche sich durch den Besitz von Repräsentativarten der Charaktergattungen auszeichnen.
Flora der Inseln.
Litteraturhinweise: Alph. de Candolle, Géogr. bot. rais. S. 1278. — Hookers Vortrag über die Eigentümlichkeiten ozeanischer Insel- floren zu Nottingham, British Association 1866; vergl. Griseb. Abh. S. 336, und Kny in Zeitschr. für Erdk., Berlin 1867. — Peschel, Die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln in „Neue Probleme d. vergl. Erdk.“ Abh. 4. — Wallace, Island Life, London 1880. — Grisebach, Vegetation der Erde, Kap. XXIV. (2. Aufl. II. S. 472). — Hemsley, Introduction to Reports on insular Floras (Challenger Reports, Botany, London 1885). —
„Eine hohe Wichtigkeit kommt jenen entlegenen Archipelen und Inseln des Ozeans zu, wo die Bahnen, auf denen die Vermischung der Floren erfolgt ist, sich leichter erkennen lassen, wo die endemischen Gewächse selbst von denen aller Festländer oft bedeutend in ihrem Bau abweichen und wo die ursprüngliche Anordnung der Centren sich reiner als anderswo erhalten hat.“ Mit diesen Worten bezeichnet Grisebach das für die Floren- entwickelung in den Inselgebieten liegende Charakte- ristische und Lehrreiche, lehrreich auch für die geogra- phische Auffassung und Einteilung der Inseln überhaupt; denn dieselben sind sowohl einer geologischen Charakte- risierung fähig, wie es Peschel in seiner Abhandlung über den „Ursprung der Inseln“ zeigte, als der aus dem Pflanzen- und Tierreiche entnommenen und damit im innigen Zusammenhang stehenden biologischen. Wenn nach Hahns „Inselstudien“ das erstere in der Geographie zum Leitgedanken erhoben ist, so sollte doch die Wich- tigkeit des biologischen Momentes niemals ausser acht gelassen werden.
Seit Darwins epochemachenden Untersuchungen und Werken, in denen die Inselwelten als Beispiele scharfer Fragestellungen und Antworten für die Entstehung der
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0149"n="127"/><fwplace="top"type="header">Flora der Inseln.</fw><lb/>
auch der überwiegende Teil von eng umgrenzten Gat-<lb/>
tungen und ausserdem Sektionen aus den weit verbreiteten<lb/>
Gattungen zu eigen an, auch können einzelne Tribus oder<lb/>
kleine Ordnungen in ihm endemisch sein; das Florenreich<lb/>
zerfällt in Gebiete, welche sich durch den Besitz von<lb/>
Repräsentativarten der Charaktergattungen auszeichnen.</p><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Flora der Inseln.</hi></head><lb/><p>Litteraturhinweise: <hirendition="#i">Alph. de Candolle</hi>, Géogr. bot. rais. S. 1278.<lb/>—<hirendition="#i">Hookers</hi> Vortrag über die Eigentümlichkeiten ozeanischer Insel-<lb/>
floren zu Nottingham, British Association 1866; vergl. <hirendition="#i">Griseb. Abh.</hi><lb/>
S. 336, und <hirendition="#i">Kny</hi> in Zeitschr. für Erdk., Berlin 1867. —<hirendition="#i">Peschel</hi>,<lb/>
Die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln in „Neue Probleme d. vergl.<lb/>
Erdk.“ Abh. 4. —<hirendition="#i">Wallace</hi>, Island Life, London 1880. —<hirendition="#i">Grisebach</hi>,<lb/>
Vegetation der Erde, Kap. XXIV. (2. Aufl. II. S. 472). —<hirendition="#i">Hemsley</hi>,<lb/>
Introduction to Reports on insular Floras (Challenger Reports,<lb/>
Botany, London 1885). —</p><lb/><p>„Eine hohe Wichtigkeit kommt jenen entlegenen<lb/>
Archipelen und Inseln des Ozeans zu, wo die Bahnen,<lb/>
auf denen die Vermischung der Floren erfolgt ist, sich<lb/>
leichter erkennen lassen, wo die endemischen Gewächse<lb/>
selbst von denen aller Festländer oft bedeutend in ihrem<lb/>
Bau abweichen und wo die ursprüngliche Anordnung der<lb/>
Centren sich reiner als anderswo erhalten hat.“ Mit<lb/>
diesen Worten bezeichnet Grisebach das für die Floren-<lb/>
entwickelung in den Inselgebieten liegende Charakte-<lb/>
ristische und Lehrreiche, lehrreich auch für die geogra-<lb/>
phische Auffassung und Einteilung der Inseln überhaupt;<lb/>
denn dieselben sind sowohl einer geologischen Charakte-<lb/>
risierung fähig, wie es Peschel in seiner Abhandlung<lb/>
über den „Ursprung der Inseln“ zeigte, als der aus<lb/>
dem Pflanzen- und Tierreiche entnommenen und damit<lb/>
im innigen Zusammenhang stehenden biologischen. Wenn<lb/>
nach Hahns „Inselstudien“ das erstere in der Geographie<lb/>
zum Leitgedanken erhoben ist, so sollte doch die Wich-<lb/>
tigkeit des biologischen Momentes niemals ausser acht<lb/>
gelassen werden.</p><lb/><p>Seit Darwins epochemachenden Untersuchungen und<lb/>
Werken, in denen die Inselwelten als Beispiele scharfer<lb/>
Fragestellungen und Antworten für die Entstehung der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[127/0149]
Flora der Inseln.
auch der überwiegende Teil von eng umgrenzten Gat-
tungen und ausserdem Sektionen aus den weit verbreiteten
Gattungen zu eigen an, auch können einzelne Tribus oder
kleine Ordnungen in ihm endemisch sein; das Florenreich
zerfällt in Gebiete, welche sich durch den Besitz von
Repräsentativarten der Charaktergattungen auszeichnen.
Flora der Inseln.
Litteraturhinweise: Alph. de Candolle, Géogr. bot. rais. S. 1278.
— Hookers Vortrag über die Eigentümlichkeiten ozeanischer Insel-
floren zu Nottingham, British Association 1866; vergl. Griseb. Abh.
S. 336, und Kny in Zeitschr. für Erdk., Berlin 1867. — Peschel,
Die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln in „Neue Probleme d. vergl.
Erdk.“ Abh. 4. — Wallace, Island Life, London 1880. — Grisebach,
Vegetation der Erde, Kap. XXIV. (2. Aufl. II. S. 472). — Hemsley,
Introduction to Reports on insular Floras (Challenger Reports,
Botany, London 1885). —
„Eine hohe Wichtigkeit kommt jenen entlegenen
Archipelen und Inseln des Ozeans zu, wo die Bahnen,
auf denen die Vermischung der Floren erfolgt ist, sich
leichter erkennen lassen, wo die endemischen Gewächse
selbst von denen aller Festländer oft bedeutend in ihrem
Bau abweichen und wo die ursprüngliche Anordnung der
Centren sich reiner als anderswo erhalten hat.“ Mit
diesen Worten bezeichnet Grisebach das für die Floren-
entwickelung in den Inselgebieten liegende Charakte-
ristische und Lehrreiche, lehrreich auch für die geogra-
phische Auffassung und Einteilung der Inseln überhaupt;
denn dieselben sind sowohl einer geologischen Charakte-
risierung fähig, wie es Peschel in seiner Abhandlung
über den „Ursprung der Inseln“ zeigte, als der aus
dem Pflanzen- und Tierreiche entnommenen und damit
im innigen Zusammenhang stehenden biologischen. Wenn
nach Hahns „Inselstudien“ das erstere in der Geographie
zum Leitgedanken erhoben ist, so sollte doch die Wich-
tigkeit des biologischen Momentes niemals ausser acht
gelassen werden.
Seit Darwins epochemachenden Untersuchungen und
Werken, in denen die Inselwelten als Beispiele scharfer
Fragestellungen und Antworten für die Entstehung der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/149>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.