weisen Verbreitung wieder. Jedes der soeben aufgezählten Wüstengebiete hat der Hauptsache nach seine eigene Flora, und nur zwischen den nordafrikanischen und inner- asiatischen Wüstensteppen hat, der geographischen Lage und dem unmittelbaren Aneinanderschluss entsprechend, ein engerer Austausch stattgefunden, so dass manche dem Ursprunge nach unzweifelhaft turkestanische Sippen auch noch in der Sahara und in der Gobi wiederkehren.
Es lassen sich also alle die genannten Gebiete durch gewisse, ihnen allein zukommende Hauptarten kennzeich- nen, und diese sind als Arten nur dann nicht in kleinerem Gebiete endemisch, wenn wie im Fall der nordafrikanisch- arabischen und innerasiatischen Wüsten eine Ausbreitungs- fähigkeit vom einen zum anderen Entwickelungsgebiet innerhalb eines grossen Ländercomplexes sich von selbst bot. Eine sehr grosse, überwiegende Anzahl von Arten aber gehört zu Gattungen, welche in den entfernt liegen- den Wüstengebieten durchaus fehlen und auch als Gat- tungen eine viel engere Verbreitung besitzen; und ausser- dem werden diese Charaktergattungen von merkwürdig verschiedenen Familien geliefert: Cucurbitaceen, Liliaceen, Polygoneen, Compositen bunt durcheinander, aber in jedem Wüstengebiet besondere Formen. Nur eine Haupt- ordnung des Gewächsreichs ist als eine typische Wüsten- und besonders Salzsteppenfamilie allen gemeinsam zu nennen: die Salsolaceen (Chenopodiaceen), von denen hingegen die Gattungen nach den verschiedenen Wüsten- gebieten gegliedert und beschränkt verbreitet sind. Ausser- dem sind von den Leguminosen-Mimoseen die xerophilen Gattungen Acacia und Prosopis in den subtropischen Wüsten gemeinsam, aber nach Artcharakter verschieden verbreitet; gewisse andere Gemeinsamkeiten zeigen sich z. B. im Auftreten der Traganthsträucher (Astragalus), der Artemisien im Bereich der borealen Steppen, wie z. B. Artemisia judaica im Orient und Artemisia tridentata in Montana-Colorado unter dem Namen Sage-brush allge- mein berüchtigt, so dass Salzstrauch-, Dornstrauch- und Wermutsteppen in fast allen Wüstengebieten wieder- kehren.
Endemischer Charakter der Wüsten.
weisen Verbreitung wieder. Jedes der soeben aufgezählten Wüstengebiete hat der Hauptsache nach seine eigene Flora, und nur zwischen den nordafrikanischen und inner- asiatischen Wüstensteppen hat, der geographischen Lage und dem unmittelbaren Aneinanderschluss entsprechend, ein engerer Austausch stattgefunden, so dass manche dem Ursprunge nach unzweifelhaft turkestanische Sippen auch noch in der Sahara und in der Gobi wiederkehren.
Es lassen sich also alle die genannten Gebiete durch gewisse, ihnen allein zukommende Hauptarten kennzeich- nen, und diese sind als Arten nur dann nicht in kleinerem Gebiete endemisch, wenn wie im Fall der nordafrikanisch- arabischen und innerasiatischen Wüsten eine Ausbreitungs- fähigkeit vom einen zum anderen Entwickelungsgebiet innerhalb eines grossen Ländercomplexes sich von selbst bot. Eine sehr grosse, überwiegende Anzahl von Arten aber gehört zu Gattungen, welche in den entfernt liegen- den Wüstengebieten durchaus fehlen und auch als Gat- tungen eine viel engere Verbreitung besitzen; und ausser- dem werden diese Charaktergattungen von merkwürdig verschiedenen Familien geliefert: Cucurbitaceen, Liliaceen, Polygoneen, Compositen bunt durcheinander, aber in jedem Wüstengebiet besondere Formen. Nur eine Haupt- ordnung des Gewächsreichs ist als eine typische Wüsten- und besonders Salzsteppenfamilie allen gemeinsam zu nennen: die Salsolaceen (Chenopodiaceen), von denen hingegen die Gattungen nach den verschiedenen Wüsten- gebieten gegliedert und beschränkt verbreitet sind. Ausser- dem sind von den Leguminosen-Mimoseen die xerophilen Gattungen Acacia und Prosopis in den subtropischen Wüsten gemeinsam, aber nach Artcharakter verschieden verbreitet; gewisse andere Gemeinsamkeiten zeigen sich z. B. im Auftreten der Traganthsträucher (Astragalus), der Artemisien im Bereich der borealen Steppen, wie z. B. Artemisia judaica im Orient und Artemisia tridentata in Montana-Colorado unter dem Namen Sage-brush allge- mein berüchtigt, so dass Salzstrauch-, Dornstrauch- und Wermutsteppen in fast allen Wüstengebieten wieder- kehren.
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Endemischer Charakter der Wüsten.
weisen Verbreitung wieder. Jedes der soeben aufgezählten
Wüstengebiete hat der Hauptsache nach seine eigene
Flora, und nur zwischen den nordafrikanischen und inner-
asiatischen Wüstensteppen hat, der geographischen Lage
und dem unmittelbaren Aneinanderschluss entsprechend,
ein engerer Austausch stattgefunden, so dass manche dem
Ursprunge nach unzweifelhaft turkestanische Sippen auch
noch in der Sahara und in der Gobi wiederkehren.
Es lassen sich also alle die genannten Gebiete durch
gewisse, ihnen allein zukommende Hauptarten kennzeich-
nen, und diese sind als Arten nur dann nicht in kleinerem
Gebiete endemisch, wenn wie im Fall der nordafrikanisch-
arabischen und innerasiatischen Wüsten eine Ausbreitungs-
fähigkeit vom einen zum anderen Entwickelungsgebiet
innerhalb eines grossen Ländercomplexes sich von selbst
bot. Eine sehr grosse, überwiegende Anzahl von Arten
aber gehört zu Gattungen, welche in den entfernt liegen-
den Wüstengebieten durchaus fehlen und auch als Gat-
tungen eine viel engere Verbreitung besitzen; und ausser-
dem werden diese Charaktergattungen von merkwürdig
verschiedenen Familien geliefert: Cucurbitaceen, Liliaceen,
Polygoneen, Compositen bunt durcheinander, aber in
jedem Wüstengebiet besondere Formen. Nur eine Haupt-
ordnung des Gewächsreichs ist als eine typische Wüsten-
und besonders Salzsteppenfamilie allen gemeinsam zu
nennen: die Salsolaceen (Chenopodiaceen), von denen
hingegen die Gattungen nach den verschiedenen Wüsten-
gebieten gegliedert und beschränkt verbreitet sind. Ausser-
dem sind von den Leguminosen-Mimoseen die xerophilen
Gattungen Acacia und Prosopis in den subtropischen
Wüsten gemeinsam, aber nach Artcharakter verschieden
verbreitet; gewisse andere Gemeinsamkeiten zeigen sich
z. B. im Auftreten der Traganthsträucher (Astragalus),
der Artemisien im Bereich der borealen Steppen, wie z. B.
Artemisia judaica im Orient und Artemisia tridentata in
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mein berüchtigt, so dass Salzstrauch-, Dornstrauch- und
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/166>, abgerufen am 24.11.2024.
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