Einige Charakterarten der genannten hauptsächlichen Wüsten- und Steppengebiete, so wie dieselben in der im physikalischen Atlas verwendeten Regionscharakterisierung herausgehoben sind, mögen auf ihre Ordnungszugehörigkeit und das Verbreitungsareal ihrer Gattungen verglichen werden.
I. Nevada-Utah-Colorado-Arizona. Cereus giganteus, Echinocactus-Arten, alle zu den Cacteen als typisch-amerikanischer Ordnung gehörig, die Arten von denen der südamerikanischen Wüsten ganz verschieden, die Hauptzahl beschränkter Arten hier entwickelt. Larrea mexicana, eine Zygophyllee, von der 4 Arten auf das wärmere Amerika beschränkt sind. Yucca Draconis, Li- liacee, 20 Arten von Centralamerika bis Mexiko und südwestlicher Union; Dasylirion: ebenfalls Liliaceen-Gattung mit 50 von Mexiko bis Texas einheimischen Arten. Fouquieria splendens, eigene Tri- bus der Tamariscineen mit nur 3 Arten im wärmeren Nordamerika endemisch. Algarobia glandulosa, eine amerikanische Untergattung von Prosopis (Leguminosae). Astragalus, boreale Gattung, die amerikanischen Arten alle endemisch.
II. Kleinasien-Persien-Turkestan. Folgende Salsolaceen sind zunächst zu nennen: Haloxylon Ammodendron; von 9 Arten dieser Gattung sind 7 in Centralasien, 2 im Mittelmeergebiet (und Orient) verbreitet. Borsczowia aralo-caspica, einzige Art der ende- mischen Gattung. Camforosma, 7 Arten von Spanien und Nord- west-Afrika bis Persien und Turkestan verbreitet. Die nächsten Charakterarten liefern die Polygonaceen: Calligonum Caput me- dusae; 22 Arten dieser Gattung verbreitet von Innerasien-West- asien-Sahara; dazu eine besondere Sektion Pterococcus. Atraphaxis spinosa; 17 Arten dieser Gattung halten sich in dem Areal von Calligonum. Alhagi "Kameeldorn"; 6 nahe verwandte Arten in Centralasien, dem Orient und bis Griechenland verbreitet. Astra- galus (vergl. unter I.): zahlreiche endemische Arten; ebenso Acan- tholimon.
III. Mongolei. Agriophyllum gobicum, Salsolacee, die Art endemisch, die 4 anderen Arten der Gattung im westkaspischen Gebiet, Afghanistan, Turkestan. Pugionium cornutum; endemische Cruciferen-Gattung mit 2 Arten. Rheum, Rhabarber; 20 Arten dieser Polygoneen-Gattung verbreitet in Ost- und Centralasien bis zum Himalaya. Hedysarum fruticosum; Gattung der Leguminosen von weiter Verbreitung in den borealen Gebieten, aber die strauchi- gen Arten nur im innerasiatischen Steppengebiet, H. multijugum, laeve, Arbuscula und scoparium, letzteres vom Saissan-nor und dem südlichen Thian-schan durch die Mongolei bis zum Fuss des Ala-schan verbreitet. Potaninia mongolica, einzige Art einer en- demischen Rosaceen-Gattung vom Habitus einer strauchigen Po- tentilla.
IV. Sahara-Arabien. Calligonum und andere mit dem turkestanischen Orient gemeinsame Gattungen siehe unter II. Retama, eine von Südspanien durch Nordafrika verbreitete ende-
Drude, Pflanzengeographie. 10
Charakter der Wüstenfloren.
Einige Charakterarten der genannten hauptsächlichen Wüsten- und Steppengebiete, so wie dieselben in der im physikalischen Atlas verwendeten Regionscharakterisierung herausgehoben sind, mögen auf ihre Ordnungszugehörigkeit und das Verbreitungsareal ihrer Gattungen verglichen werden.
I. Nevada-Utah-Colorado-Arizona. Cereus giganteus, Echinocactus-Arten, alle zu den Cacteen als typisch-amerikanischer Ordnung gehörig, die Arten von denen der südamerikanischen Wüsten ganz verschieden, die Hauptzahl beschränkter Arten hier entwickelt. Larrea mexicana, eine Zygophyllee, von der 4 Arten auf das wärmere Amerika beschränkt sind. Yucca Draconis, Li- liacee, 20 Arten von Centralamerika bis Mexiko und südwestlicher Union; Dasylirion: ebenfalls Liliaceen-Gattung mit 50 von Mexiko bis Texas einheimischen Arten. Fouquieria splendens, eigene Tri- bus der Tamariscineen mit nur 3 Arten im wärmeren Nordamerika endemisch. Algarobia glandulosa, eine amerikanische Untergattung von Prosopis (Leguminosae). Astragalus, boreale Gattung, die amerikanischen Arten alle endemisch.
II. Kleinasien-Persien-Turkestan. Folgende Salsolaceen sind zunächst zu nennen: Haloxylon Ammodendron; von 9 Arten dieser Gattung sind 7 in Centralasien, 2 im Mittelmeergebiet (und Orient) verbreitet. Borsczowia aralo-caspica, einzige Art der ende- mischen Gattung. Camforosma, 7 Arten von Spanien und Nord- west-Afrika bis Persien und Turkestan verbreitet. Die nächsten Charakterarten liefern die Polygonaceen: Calligonum Caput me- dusae; 22 Arten dieser Gattung verbreitet von Innerasien-West- asien-Sahara; dazu eine besondere Sektion Pterococcus. Atraphaxis spinosa; 17 Arten dieser Gattung halten sich in dem Areal von Calligonum. Alhagi „Kameeldorn“; 6 nahe verwandte Arten in Centralasien, dem Orient und bis Griechenland verbreitet. Astra- galus (vergl. unter I.): zahlreiche endemische Arten; ebenso Acan- tholimon.
III. Mongolei. Agriophyllum gobicum, Salsolacee, die Art endemisch, die 4 anderen Arten der Gattung im westkaspischen Gebiet, Afghanistan, Turkestan. Pugionium cornutum; endemische Cruciferen-Gattung mit 2 Arten. Rheum, Rhabarber; 20 Arten dieser Polygoneen-Gattung verbreitet in Ost- und Centralasien bis zum Himalaya. Hedysarum fruticosum; Gattung der Leguminosen von weiter Verbreitung in den borealen Gebieten, aber die strauchi- gen Arten nur im innerasiatischen Steppengebiet, H. multijugum, laeve, Arbuscula und scoparium, letzteres vom Saissan-nor und dem südlichen Thian-schan durch die Mongolei bis zum Fuss des Ala-schan verbreitet. Potaninia mongolica, einzige Art einer en- demischen Rosaceen-Gattung vom Habitus einer strauchigen Po- tentilla.
IV. Sahara-Arabien. Calligonum und andere mit dem turkestanischen Orient gemeinsame Gattungen siehe unter II. Retama, eine von Südspanien durch Nordafrika verbreitete ende-
Drude, Pflanzengeographie. 10
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Charakter der Wüstenfloren.
Einige Charakterarten der genannten hauptsächlichen Wüsten-
und Steppengebiete, so wie dieselben in der im physikalischen
Atlas verwendeten Regionscharakterisierung herausgehoben sind,
mögen auf ihre Ordnungszugehörigkeit und das Verbreitungsareal
ihrer Gattungen verglichen werden.
I. Nevada-Utah-Colorado-Arizona. Cereus giganteus,
Echinocactus-Arten, alle zu den Cacteen als typisch-amerikanischer
Ordnung gehörig, die Arten von denen der südamerikanischen
Wüsten ganz verschieden, die Hauptzahl beschränkter Arten hier
entwickelt. Larrea mexicana, eine Zygophyllee, von der 4 Arten
auf das wärmere Amerika beschränkt sind. Yucca Draconis, Li-
liacee, 20 Arten von Centralamerika bis Mexiko und südwestlicher
Union; Dasylirion: ebenfalls Liliaceen-Gattung mit 50 von Mexiko
bis Texas einheimischen Arten. Fouquieria splendens, eigene Tri-
bus der Tamariscineen mit nur 3 Arten im wärmeren Nordamerika
endemisch. Algarobia glandulosa, eine amerikanische Untergattung
von Prosopis (Leguminosae). Astragalus, boreale Gattung, die
amerikanischen Arten alle endemisch.
II. Kleinasien-Persien-Turkestan. Folgende Salsolaceen
sind zunächst zu nennen: Haloxylon Ammodendron; von 9 Arten
dieser Gattung sind 7 in Centralasien, 2 im Mittelmeergebiet (und
Orient) verbreitet. Borsczowia aralo-caspica, einzige Art der ende-
mischen Gattung. Camforosma, 7 Arten von Spanien und Nord-
west-Afrika bis Persien und Turkestan verbreitet. Die nächsten
Charakterarten liefern die Polygonaceen: Calligonum Caput me-
dusae; 22 Arten dieser Gattung verbreitet von Innerasien-West-
asien-Sahara; dazu eine besondere Sektion Pterococcus. Atraphaxis
spinosa; 17 Arten dieser Gattung halten sich in dem Areal von
Calligonum. Alhagi „Kameeldorn“; 6 nahe verwandte Arten in
Centralasien, dem Orient und bis Griechenland verbreitet. Astra-
galus (vergl. unter I.): zahlreiche endemische Arten; ebenso Acan-
tholimon.
III. Mongolei. Agriophyllum gobicum, Salsolacee, die Art
endemisch, die 4 anderen Arten der Gattung im westkaspischen
Gebiet, Afghanistan, Turkestan. Pugionium cornutum; endemische
Cruciferen-Gattung mit 2 Arten. Rheum, Rhabarber; 20 Arten
dieser Polygoneen-Gattung verbreitet in Ost- und Centralasien bis
zum Himalaya. Hedysarum fruticosum; Gattung der Leguminosen
von weiter Verbreitung in den borealen Gebieten, aber die strauchi-
gen Arten nur im innerasiatischen Steppengebiet, H. multijugum,
laeve, Arbuscula und scoparium, letzteres vom Saissan-nor und
dem südlichen Thian-schan durch die Mongolei bis zum Fuss des
Ala-schan verbreitet. Potaninia mongolica, einzige Art einer en-
demischen Rosaceen-Gattung vom Habitus einer strauchigen Po-
tentilla.
IV. Sahara-Arabien. Calligonum und andere mit dem
turkestanischen Orient gemeinsame Gattungen siehe unter II.
Retama, eine von Südspanien durch Nordafrika verbreitete ende-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/167>, abgerufen am 24.11.2024.
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