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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Charakter der Wüstenflora.
mische Untergattung von Genista, welche Leguminosen-Gattung
selbst artenreich das Mittelmeerbecken und mittlere Europa be-
herrscht. Traganum nudatum, endemisch in der östlichen Sahara
und Arabien, die zweite Art dieser Salsolaceen-Gattung in dem
makaronesischen Inselgebiet. Citrullus Colocynthis, Cucurbitaceae,
3 Arten in Afrika und Indien einheimisch. Acacia-Arten, dem
tropisch-afrikanischen Element angehörig, von den südafrikanischen
Arten getrennt.

V. Damara-Namaqua-Betschuanenland. Welwitschia
mirabilis, einzige Art dieser endemischen Gnetaceen-Gattung. Acan-
thosicyos horrida, Cucurbitacee, wie vorige endemisch. Aloe dicho-
toma, Liliaceen-Gattung von etwa 85 Arten mit hauptsächlicher
Verbreitung in Südafrika, ausserdem sporadisch bis zu den Cana-
ren und dem Mittelmeerbecken. Portulacaria afra, einzige Art
einer in Südafrika endemischen Portulaceen-Gaftung. Schotia
speciosa, Gattung der Leguminosen mit 5 süd- und tropisch-afri-
kanischen Arten. Acacia detinens, horrida und andere Arten:
siehe unter Sahara.

VI. Inneres West- und Süd-Australien. Rhagodia,
Salsolaceen-Gattung von 11 Arten, in Australien endemisch; Atri-
plex nummularia, endemische Art einer weit in allen Steppenge-
bieten verbreiteten Gattung der Salsolaceen. Gräser von endemi-
schem Artcharakter, aber weiter Verbreitung der Gattung: Triodia,
Spinifex, Anthistiria. Mühlenbeckia, Gattung der Polygonaceen
mit 15 Arten in Australien, Neuseeland und Südamerika. Ere-
mophila, endemische Gattung Australiens mit 40 Arten der Ord-
nung Myoporaceen, von denen fast alle Arten auf Australien be-
schränkt sind. Acacia aneura u. a. A.; australische Sektionen
dieser weit verbreiteten Gattung. Eucalyptus incrassata, Lepto-
spermum-A., Myrtaceen von in Australien fast allein vorkommenden,
artenreichen Gattungen.

Es bestätigt diese Liste, dass die Charakterarten der
Wüstenfloren auf Sondergebiete beschränkt sind und mei-
stens zu Gattungen von wenig weitem Areal gehören;
ausser Acacia kehrt fast niemals derselbe Gattungsname
in den verschiedenen Wüstenfloren dieser Liste wieder.
Die sogenannten "xerophilen" Vegetationen sind daher
ihren systematischen Typen nach überhaupt abgeschlosse-
ner als die montan-alpinen Vegetationen. Ihrem eigenen
Ursprunge nach schliessen sie sich stets am nächsten an
die Flora der sie umgebenden niederschlagsreicheren Ge-
biete an, aus welcher sie aber eine strenge Auswahl
treffen, gewisse Typen ausschliessen, andere zu reicher
Entfaltung mit neuen endemischen Arten bringen. So
z. B. die Scrub-bildenden Myrtaceen und Acacien in

Charakter der Wüstenflora.
mische Untergattung von Genista, welche Leguminosen-Gattung
selbst artenreich das Mittelmeerbecken und mittlere Europa be-
herrscht. Traganum nudatum, endemisch in der östlichen Sahara
und Arabien, die zweite Art dieser Salsolaceen-Gattung in dem
makaronesischen Inselgebiet. Citrullus Colocynthis, Cucurbitaceae,
3 Arten in Afrika und Indien einheimisch. Acacia-Arten, dem
tropisch-afrikanischen Element angehörig, von den südafrikanischen
Arten getrennt.

V. Damara-Namaqua-Betschuanenland. Welwitschia
mirabilis, einzige Art dieser endemischen Gnetaceen-Gattung. Acan-
thosicyos horrida, Cucurbitacee, wie vorige endemisch. Aloë dicho-
toma, Liliaceen-Gattung von etwa 85 Arten mit hauptsächlicher
Verbreitung in Südafrika, ausserdem sporadisch bis zu den Cana-
ren und dem Mittelmeerbecken. Portulacaria afra, einzige Art
einer in Südafrika endemischen Portulaceen-Gaftung. Schotia
speciosa, Gattung der Leguminosen mit 5 süd- und tropisch-afri-
kanischen Arten. Acacia detinens, horrida und andere Arten:
siehe unter Sahara.

VI. Inneres West- und Süd-Australien. Rhagodia,
Salsolaceen-Gattung von 11 Arten, in Australien endemisch; Atri-
plex nummularia, endemische Art einer weit in allen Steppenge-
bieten verbreiteten Gattung der Salsolaceen. Gräser von endemi-
schem Artcharakter, aber weiter Verbreitung der Gattung: Triodia,
Spinifex, Anthistiria. Mühlenbeckia, Gattung der Polygonaceen
mit 15 Arten in Australien, Neuseeland und Südamerika. Ere-
mophila, endemische Gattung Australiens mit 40 Arten der Ord-
nung Myoporaceen, von denen fast alle Arten auf Australien be-
schränkt sind. Acacia aneura u. a. A.; australische Sektionen
dieser weit verbreiteten Gattung. Eucalyptus incrassata, Lepto-
spermum-A., Myrtaceen von in Australien fast allein vorkommenden,
artenreichen Gattungen.

Es bestätigt diese Liste, dass die Charakterarten der
Wüstenfloren auf Sondergebiete beschränkt sind und mei-
stens zu Gattungen von wenig weitem Areal gehören;
ausser Acacia kehrt fast niemals derselbe Gattungsname
in den verschiedenen Wüstenfloren dieser Liste wieder.
Die sogenannten „xerophilen“ Vegetationen sind daher
ihren systematischen Typen nach überhaupt abgeschlosse-
ner als die montan-alpinen Vegetationen. Ihrem eigenen
Ursprunge nach schliessen sie sich stets am nächsten an
die Flora der sie umgebenden niederschlagsreicheren Ge-
biete an, aus welcher sie aber eine strenge Auswahl
treffen, gewisse Typen ausschliessen, andere zu reicher
Entfaltung mit neuen endemischen Arten bringen. So
z. B. die Scrub-bildenden Myrtaceen und Acacien in

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[146/0168] Charakter der Wüstenflora. mische Untergattung von Genista, welche Leguminosen-Gattung selbst artenreich das Mittelmeerbecken und mittlere Europa be- herrscht. Traganum nudatum, endemisch in der östlichen Sahara und Arabien, die zweite Art dieser Salsolaceen-Gattung in dem makaronesischen Inselgebiet. Citrullus Colocynthis, Cucurbitaceae, 3 Arten in Afrika und Indien einheimisch. Acacia-Arten, dem tropisch-afrikanischen Element angehörig, von den südafrikanischen Arten getrennt. V. Damara-Namaqua-Betschuanenland. Welwitschia mirabilis, einzige Art dieser endemischen Gnetaceen-Gattung. Acan- thosicyos horrida, Cucurbitacee, wie vorige endemisch. Aloë dicho- toma, Liliaceen-Gattung von etwa 85 Arten mit hauptsächlicher Verbreitung in Südafrika, ausserdem sporadisch bis zu den Cana- ren und dem Mittelmeerbecken. Portulacaria afra, einzige Art einer in Südafrika endemischen Portulaceen-Gaftung. Schotia speciosa, Gattung der Leguminosen mit 5 süd- und tropisch-afri- kanischen Arten. Acacia detinens, horrida und andere Arten: siehe unter Sahara. VI. Inneres West- und Süd-Australien. Rhagodia, Salsolaceen-Gattung von 11 Arten, in Australien endemisch; Atri- plex nummularia, endemische Art einer weit in allen Steppenge- bieten verbreiteten Gattung der Salsolaceen. Gräser von endemi- schem Artcharakter, aber weiter Verbreitung der Gattung: Triodia, Spinifex, Anthistiria. Mühlenbeckia, Gattung der Polygonaceen mit 15 Arten in Australien, Neuseeland und Südamerika. Ere- mophila, endemische Gattung Australiens mit 40 Arten der Ord- nung Myoporaceen, von denen fast alle Arten auf Australien be- schränkt sind. Acacia aneura u. a. A.; australische Sektionen dieser weit verbreiteten Gattung. Eucalyptus incrassata, Lepto- spermum-A., Myrtaceen von in Australien fast allein vorkommenden, artenreichen Gattungen. Es bestätigt diese Liste, dass die Charakterarten der Wüstenfloren auf Sondergebiete beschränkt sind und mei- stens zu Gattungen von wenig weitem Areal gehören; ausser Acacia kehrt fast niemals derselbe Gattungsname in den verschiedenen Wüstenfloren dieser Liste wieder. Die sogenannten „xerophilen“ Vegetationen sind daher ihren systematischen Typen nach überhaupt abgeschlosse- ner als die montan-alpinen Vegetationen. Ihrem eigenen Ursprunge nach schliessen sie sich stets am nächsten an die Flora der sie umgebenden niederschlagsreicheren Ge- biete an, aus welcher sie aber eine strenge Auswahl treffen, gewisse Typen ausschliessen, andere zu reicher Entfaltung mit neuen endemischen Arten bringen. So z. B. die Scrub-bildenden Myrtaceen und Acacien in

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/168>, abgerufen am 21.11.2024.