Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.Geographische Anordnung der Florenreiche. zonen zeigt, trennt zunächst die ozeanische Tang- undSeegrasflora der Küsten von den gänzlich verschiedenen Land- und Inselfloren auf festem Grunde und in süssen Gewässern, und sondert die letzteren gemäß dem Ver- lauf der oben kartographirten Scheidelinien in 14 Floren- reiche. Dieselben sind im Ergänzungsheft a. a. O. 1884, dann in Berghaus' physikalischem Atlas mit genaueren Grenzen und mit Angabe der verbindenden Uebergänge kartographiert, in der Karte dieses "Handbuches" aber mit Absicht ohne genaue Grenzangaben eingetragen, welche man sich besser einesteils nach den geschlängelten Linien der Karte auf S. 150 ergänzt und durch breite Ueber- gangsstreifen ausgefüllt denkt, anderenteils aber in der Unterlage der klimatischen Faktoren, von Wärme und Niederschlägen, gegeben betrachtet. Eine Aenderung ist gegen früher darin eingetreten, dass Ordnen wir die Florenreiche geographisch, d. h. unter I. Gruppe der um den Nordpol gelagerten Länder; 1. Nordisches Florenreich. II. Gruppe der an Westasien und Afrika angeschlos- senen subtropischen und tropischen Floren: 2. Innerasien; 3. Mittelmeerländer und Orient; 4. Tropisches Afrika und Südarabien; 5. Ostafrikanische Inseln; 6. Südafrika. III. Gruppe der an Südostasien angeschlossenen sub- tropischen und tropischen Floren (Ostasien, Indien und Australasien): 7. Ostasien; 8. Indien und Sundainseln; Geographische Anordnung der Florenreiche. zonen zeigt, trennt zunächst die ozeanische Tang- undSeegrasflora der Küsten von den gänzlich verschiedenen Land- und Inselfloren auf festem Grunde und in süssen Gewässern, und sondert die letzteren gemäß dem Ver- lauf der oben kartographirten Scheidelinien in 14 Floren- reiche. Dieselben sind im Ergänzungsheft a. a. O. 1884, dann in Berghaus’ physikalischem Atlas mit genaueren Grenzen und mit Angabe der verbindenden Uebergänge kartographiert, in der Karte dieses „Handbuches“ aber mit Absicht ohne genaue Grenzangaben eingetragen, welche man sich besser einesteils nach den geschlängelten Linien der Karte auf S. 150 ergänzt und durch breite Ueber- gangsstreifen ausgefüllt denkt, anderenteils aber in der Unterlage der klimatischen Faktoren, von Wärme und Niederschlägen, gegeben betrachtet. Eine Aenderung ist gegen früher darin eingetreten, dass Ordnen wir die Florenreiche geographisch, d. h. unter I. Gruppe der um den Nordpol gelagerten Länder; 1. Nordisches Florenreich. II. Gruppe der an Westasien und Afrika angeschlos- senen subtropischen und tropischen Floren: 2. Innerasien; 3. Mittelmeerländer und Orient; 4. Tropisches Afrika und Südarabien; 5. Ostafrikanische Inseln; 6. Südafrika. III. 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Es scheint dies die zweckmäßigste Lösung der mehr-<lb/> fach diskutierten Mittelstellung Neuseelands und gleichzeitig der<lb/> Frage nach der floristischen Absonderung westlich und östlich der<lb/> Bali-Lombok und Makassarstrasse zu sein; näheres im speziellen<lb/> Teile. Neuseelands Gebirgs- und Südteil fällt dabei an das ant-<lb/> arktische Florenreich, wie auch früher geschehen.</p><lb/> <p>Ordnen wir die Florenreiche geographisch, d. h. unter<lb/> gleichzeitiger Berücksichtigung der floristischen und der<lb/> rein geographischen, auch in der Flora höchst bemerkens-<lb/> werten Gliederungen, so erscheint die in Neumayers<lb/> „Anleitung“ getroffene Reihenfolge zweckmäßig:</p><lb/> <list> <item>I. Gruppe der um den Nordpol gelagerten Länder;<lb/> 1. Nordisches Florenreich.</item><lb/> <item>II. Gruppe der an Westasien und Afrika angeschlos-<lb/> senen subtropischen und tropischen Floren: 2. Innerasien;<lb/> 3. Mittelmeerländer und Orient; 4. Tropisches Afrika<lb/> und Südarabien; 5. 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Geographische Anordnung der Florenreiche.
zonen zeigt, trennt zunächst die ozeanische Tang- und
Seegrasflora der Küsten von den gänzlich verschiedenen
Land- und Inselfloren auf festem Grunde und in süssen
Gewässern, und sondert die letzteren gemäß dem Ver-
lauf der oben kartographirten Scheidelinien in 14 Floren-
reiche. Dieselben sind im Ergänzungsheft a. a. O. 1884,
dann in Berghaus’ physikalischem Atlas mit genaueren
Grenzen und mit Angabe der verbindenden Uebergänge
kartographiert, in der Karte dieses „Handbuches“ aber
mit Absicht ohne genaue Grenzangaben eingetragen, welche
man sich besser einesteils nach den geschlängelten Linien
der Karte auf S. 150 ergänzt und durch breite Ueber-
gangsstreifen ausgefüllt denkt, anderenteils aber in der
Unterlage der klimatischen Faktoren, von Wärme und
Niederschlägen, gegeben betrachtet.
Eine Aenderung ist gegen früher darin eingetreten, dass
Neuseeland als eigenes Florenreich aufgehoben wurde, dafür aber
Neuguinea und die ostaustralischen Küsten- und Inselgebiete vom
indischen Florenreich abgetrennt und mit Neuseeland zu einem
eigenen „melanesisch-neuseeländischen Florenreiche“ vereinigt
worden sind. Es scheint dies die zweckmäßigste Lösung der mehr-
fach diskutierten Mittelstellung Neuseelands und gleichzeitig der
Frage nach der floristischen Absonderung westlich und östlich der
Bali-Lombok und Makassarstrasse zu sein; näheres im speziellen
Teile. Neuseelands Gebirgs- und Südteil fällt dabei an das ant-
arktische Florenreich, wie auch früher geschehen.
Ordnen wir die Florenreiche geographisch, d. h. unter
gleichzeitiger Berücksichtigung der floristischen und der
rein geographischen, auch in der Flora höchst bemerkens-
werten Gliederungen, so erscheint die in Neumayers
„Anleitung“ getroffene Reihenfolge zweckmäßig:
I. Gruppe der um den Nordpol gelagerten Länder;
1. Nordisches Florenreich.
II. Gruppe der an Westasien und Afrika angeschlos-
senen subtropischen und tropischen Floren: 2. Innerasien;
3. Mittelmeerländer und Orient; 4. Tropisches Afrika
und Südarabien; 5. Ostafrikanische Inseln; 6. Südafrika.
III. Gruppe der an Südostasien angeschlossenen sub-
tropischen und tropischen Floren (Ostasien, Indien und
Australasien): 7. Ostasien; 8. Indien und Sundainseln;
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