Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite
Hervorragende Ordnungen. Farne, Moose.
[Tabelle]

Es ist durch hinzugefügte Zeichen auf die Art der Verbrei-
tung dieser artenreichen Ordnungen hingewiesen, so kurz es durch
wenige Signaturen ausgedrückt werden kann. Die in allen Floren-
reichsgruppen und in nahezu allen Florenreichen vorkommenden
sind durch * ausgezeichnet; diejenigen, welche kältere Klimate
meiden und daher in das nordische Florenreich kaum oder nur
spärlich eintreten und im antarktischen zu fehlen pflegen, sind
durch cl. (plantae calidae) hervorgehoben. Sonst bedeuten die
Buchstaben b. boreal, t. tropisch, a. austral, am. amerikanisch.
Die letztere Bezeichnung findet sich nur bei den Cacteen; alle
übrigen sind sowohl alt- als neuweltlich, und oft in gleichen
Mengenverhältnissen hüben und drüben.

Nach den Blütenpflanzen spielen die Farne die her-
vorragendste Rolle in der Vegetation der Erde; in der
Bergflora zahlreicher tropisch-australer Inseln beherrschen
sie alles andere. Ihre Gesamtzahl beträgt bei kaum
100 starken Gattungen über 3000 Arten. Mit einigen
in der Vorzeit viel bedeutender entwickelt gewesenen
Gruppen höherer Sporenpflanzen, den Schachtelhalmen,
Bärlappen etc., fasst man die Farne als Abteilung der
Leitbündel-Kryptogamen oder Pteridophyten zu-
sammen.

Von bedeutender Wirkung für einzelne Formationen
feucht-kühler oder kalter Florengebiete sind dann die
Sumpf- und Laubmoose, weniger die Lebermoose.
Bei den ungeklärten Ansichten über die Abgrenzung der
Gattungen und Arten ist es kaum möglich, bestimmte

Hervorragende Ordnungen. Farne, Moose.
[Tabelle]

Es ist durch hinzugefügte Zeichen auf die Art der Verbrei-
tung dieser artenreichen Ordnungen hingewiesen, so kurz es durch
wenige Signaturen ausgedrückt werden kann. Die in allen Floren-
reichsgruppen und in nahezu allen Florenreichen vorkommenden
sind durch * ausgezeichnet; diejenigen, welche kältere Klimate
meiden und daher in das nordische Florenreich kaum oder nur
spärlich eintreten und im antarktischen zu fehlen pflegen, sind
durch cl. (plantae calidae) hervorgehoben. Sonst bedeuten die
Buchstaben b. boreal, t. tropisch, a. austral, am. amerikanisch.
Die letztere Bezeichnung findet sich nur bei den Cacteen; alle
übrigen sind sowohl alt- als neuweltlich, und oft in gleichen
Mengenverhältnissen hüben und drüben.

Nach den Blütenpflanzen spielen die Farne die her-
vorragendste Rolle in der Vegetation der Erde; in der
Bergflora zahlreicher tropisch-australer Inseln beherrschen
sie alles andere. Ihre Gesamtzahl beträgt bei kaum
100 starken Gattungen über 3000 Arten. Mit einigen
in der Vorzeit viel bedeutender entwickelt gewesenen
Gruppen höherer Sporenpflanzen, den Schachtelhalmen,
Bärlappen etc., fasst man die Farne als Abteilung der
Leitbündel-Kryptogamen oder Pteridophyten zu-
sammen.

Von bedeutender Wirkung für einzelne Formationen
feucht-kühler oder kalter Florengebiete sind dann die
Sumpf- und Laubmoose, weniger die Lebermoose.
Bei den ungeklärten Ansichten über die Abgrenzung der
Gattungen und Arten ist es kaum möglich, bestimmte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0191" n="165"/>
        <fw place="top" type="header">Hervorragende Ordnungen. Farne, Moose.</fw><lb/>
        <table>
          <row>
            <cell/>
          </row>
        </table>
        <p>Es ist durch hinzugefügte Zeichen auf die Art der Verbrei-<lb/>
tung dieser artenreichen Ordnungen hingewiesen, so kurz es durch<lb/>
wenige Signaturen ausgedrückt werden kann. Die in allen Floren-<lb/>
reichsgruppen und in nahezu allen Florenreichen vorkommenden<lb/>
sind durch * ausgezeichnet; diejenigen, welche kältere Klimate<lb/>
meiden und daher in das nordische Florenreich kaum oder nur<lb/>
spärlich eintreten und im antarktischen zu fehlen pflegen, sind<lb/>
durch cl. (plantae calidae) hervorgehoben. Sonst bedeuten die<lb/>
Buchstaben b. boreal, t. tropisch, a. austral, am. amerikanisch.<lb/>
Die letztere Bezeichnung findet sich nur bei den Cacteen; alle<lb/>
übrigen sind sowohl alt- als neuweltlich, und oft in gleichen<lb/>
Mengenverhältnissen hüben und drüben.</p><lb/>
        <p>Nach den Blütenpflanzen spielen die <hi rendition="#g">Farne</hi> die her-<lb/>
vorragendste Rolle in der Vegetation der Erde; in der<lb/>
Bergflora zahlreicher tropisch-australer Inseln beherrschen<lb/>
sie alles andere. Ihre Gesamtzahl beträgt bei kaum<lb/>
100 starken Gattungen über 3000 Arten. Mit einigen<lb/>
in der Vorzeit viel bedeutender entwickelt gewesenen<lb/>
Gruppen höherer Sporenpflanzen, den Schachtelhalmen,<lb/>
Bärlappen etc., fasst man die Farne als Abteilung der<lb/>
Leitbündel-Kryptogamen oder <hi rendition="#g">Pteridophyten</hi> zu-<lb/>
sammen.</p><lb/>
        <p>Von bedeutender Wirkung für einzelne Formationen<lb/>
feucht-kühler oder kalter Florengebiete sind dann die<lb/><hi rendition="#g">Sumpf</hi>- und <hi rendition="#g">Laubmoose</hi>, weniger die <hi rendition="#g">Lebermoose</hi>.<lb/>
Bei den ungeklärten Ansichten über die Abgrenzung der<lb/>
Gattungen und Arten ist es kaum möglich, bestimmte<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0191] Hervorragende Ordnungen. Farne, Moose. Es ist durch hinzugefügte Zeichen auf die Art der Verbrei- tung dieser artenreichen Ordnungen hingewiesen, so kurz es durch wenige Signaturen ausgedrückt werden kann. Die in allen Floren- reichsgruppen und in nahezu allen Florenreichen vorkommenden sind durch * ausgezeichnet; diejenigen, welche kältere Klimate meiden und daher in das nordische Florenreich kaum oder nur spärlich eintreten und im antarktischen zu fehlen pflegen, sind durch cl. (plantae calidae) hervorgehoben. Sonst bedeuten die Buchstaben b. boreal, t. tropisch, a. austral, am. amerikanisch. Die letztere Bezeichnung findet sich nur bei den Cacteen; alle übrigen sind sowohl alt- als neuweltlich, und oft in gleichen Mengenverhältnissen hüben und drüben. Nach den Blütenpflanzen spielen die Farne die her- vorragendste Rolle in der Vegetation der Erde; in der Bergflora zahlreicher tropisch-australer Inseln beherrschen sie alles andere. Ihre Gesamtzahl beträgt bei kaum 100 starken Gattungen über 3000 Arten. Mit einigen in der Vorzeit viel bedeutender entwickelt gewesenen Gruppen höherer Sporenpflanzen, den Schachtelhalmen, Bärlappen etc., fasst man die Farne als Abteilung der Leitbündel-Kryptogamen oder Pteridophyten zu- sammen. Von bedeutender Wirkung für einzelne Formationen feucht-kühler oder kalter Florengebiete sind dann die Sumpf- und Laubmoose, weniger die Lebermoose. Bei den ungeklärten Ansichten über die Abgrenzung der Gattungen und Arten ist es kaum möglich, bestimmte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/191
Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/191>, abgerufen am 21.11.2024.