Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.Nord- und Südgrenze der Palmen. den Unterlauf des Rio del Norte, das Mündungsgebietdes Mississippi und die Staaten Florida, Georgia und Südcarolina in stets verschmälertem Küstenstreif einnimmt. Im südlichen Afrika gibt es von der Südgrenze der noch erträglich palmenreichen Distrikte von Benguela und des ganzen Congo wie der Ostküste bis zum unteren Zambezi noch einige zerstreute Arten bis gegen den Wendekreis, von wo an weiter nach Süden nur 2 Phönix-Arten an der Ostküste bis zur Algoa-Bai sich finden; nördlich vom Aequator dehnt sich ein weites, nur wenig von Palm- bäumen bestandenes Gebiet aus, in Arabien und Sahara nur mit der durch Fischer 1) ausgezeichnet monographisch behandelten Dattelpalme oasenweise besetzt, der sich im wärmsten Teil Südeuropas die einzige Zwergpalme an- schliesst (Südspanien, Balearen, nördlichster Punkt bei Nizza, Südcorsica, Neapel, Sizilien, Griechenland). Aehn- liche Palmen bilden in Indien die Nordgrenze des palmen- armen Gebietes im Himalaya, am Südabhang des Hindu- kusch in Afghanistan und an denen der kurdistanischen Gebirge gegen Euphrat und Tigris, während dieselbe sich in Ostasien über den palmenreichen Bezirken von Birma und Cochinchina bis zu 30° N. B. an der Küste erhebt und in Japan vielleicht bei 35° N. B. liegend betrachtet werden kann, ohne Berücksichtigung der durch die Garten- kultur noch weiter nordwärts vorgeschobenen Arten. Dem palmenreichen indischen Archipel und Nordaustralien schliesst sich auf letzterem Kontinent eine schmale, palmen- arme Uebergangszone zu dem fast palmenlosen Inneren Australiens an, und zwar beginnt diese an der Nordwest- küste mit 22° S. (Fortescue-Fluss), sinkt südlich vom Carpentaria-Golf bis unter den 20° S. B. und folgt dann im allgemeinen der Wasserscheide gegen das Innere hin bis zu der Ostküste von Neusüdwales und Victoria mit letztem vorgeschobenen Posten unter 371/2° S. B.; auf Neuseeland geht eine Palme bis 431/2° S. B., und die- selbe bildet auf dem zu den Chatham-Inseln gehörigen 1) Geograph. Mitteil., Ergänzungsheft Nr. 64.
Nord- und Südgrenze der Palmen. den Unterlauf des Rio del Norte, das Mündungsgebietdes Mississippi und die Staaten Florida, Georgia und Südcarolina in stets verschmälertem Küstenstreif einnimmt. Im südlichen Afrika gibt es von der Südgrenze der noch erträglich palmenreichen Distrikte von Benguëla und des ganzen Congo wie der Ostküste bis zum unteren Zambezi noch einige zerstreute Arten bis gegen den Wendekreis, von wo an weiter nach Süden nur 2 Phönix-Arten an der Ostküste bis zur Algoa-Bai sich finden; nördlich vom Aequator dehnt sich ein weites, nur wenig von Palm- bäumen bestandenes Gebiet aus, in Arabien und Sahara nur mit der durch Fischer 1) ausgezeichnet monographisch behandelten Dattelpalme oasenweise besetzt, der sich im wärmsten Teil Südeuropas die einzige Zwergpalme an- schliesst (Südspanien, Balearen, nördlichster Punkt bei Nizza, Südcorsica, Neapel, Sizilien, Griechenland). Aehn- liche Palmen bilden in Indien die Nordgrenze des palmen- armen Gebietes im Himalaya, am Südabhang des Hindu- kusch in Afghanistan und an denen der kurdistanischen Gebirge gegen Euphrat und Tigris, während dieselbe sich in Ostasien über den palmenreichen Bezirken von Birma und Cochinchina bis zu 30° N. B. an der Küste erhebt und in Japan vielleicht bei 35° N. B. liegend betrachtet werden kann, ohne Berücksichtigung der durch die Garten- kultur noch weiter nordwärts vorgeschobenen Arten. Dem palmenreichen indischen Archipel und Nordaustralien schliesst sich auf letzterem Kontinent eine schmale, palmen- arme Uebergangszone zu dem fast palmenlosen Inneren Australiens an, und zwar beginnt diese an der Nordwest- küste mit 22° S. (Fortescue-Fluss), sinkt südlich vom Carpentaria-Golf bis unter den 20° S. B. und folgt dann im allgemeinen der Wasserscheide gegen das Innere hin bis zu der Ostküste von Neusüdwales und Victoria mit letztem vorgeschobenen Posten unter 37½° S. B.; auf Neuseeland geht eine Palme bis 43½° S. B., und die- selbe bildet auf dem zu den Chatham-Inseln gehörigen 1) Geograph. Mitteil., Ergänzungsheft Nr. 64.
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Nord- und Südgrenze der Palmen.
den Unterlauf des Rio del Norte, das Mündungsgebiet
des Mississippi und die Staaten Florida, Georgia und
Südcarolina in stets verschmälertem Küstenstreif einnimmt.
Im südlichen Afrika gibt es von der Südgrenze der noch
erträglich palmenreichen Distrikte von Benguëla und des
ganzen Congo wie der Ostküste bis zum unteren Zambezi
noch einige zerstreute Arten bis gegen den Wendekreis,
von wo an weiter nach Süden nur 2 Phönix-Arten an
der Ostküste bis zur Algoa-Bai sich finden; nördlich vom
Aequator dehnt sich ein weites, nur wenig von Palm-
bäumen bestandenes Gebiet aus, in Arabien und Sahara
nur mit der durch Fischer 1) ausgezeichnet monographisch
behandelten Dattelpalme oasenweise besetzt, der sich im
wärmsten Teil Südeuropas die einzige Zwergpalme an-
schliesst (Südspanien, Balearen, nördlichster Punkt bei
Nizza, Südcorsica, Neapel, Sizilien, Griechenland). Aehn-
liche Palmen bilden in Indien die Nordgrenze des palmen-
armen Gebietes im Himalaya, am Südabhang des Hindu-
kusch in Afghanistan und an denen der kurdistanischen
Gebirge gegen Euphrat und Tigris, während dieselbe sich
in Ostasien über den palmenreichen Bezirken von Birma
und Cochinchina bis zu 30° N. B. an der Küste erhebt
und in Japan vielleicht bei 35° N. B. liegend betrachtet
werden kann, ohne Berücksichtigung der durch die Garten-
kultur noch weiter nordwärts vorgeschobenen Arten. Dem
palmenreichen indischen Archipel und Nordaustralien
schliesst sich auf letzterem Kontinent eine schmale, palmen-
arme Uebergangszone zu dem fast palmenlosen Inneren
Australiens an, und zwar beginnt diese an der Nordwest-
küste mit 22° S. (Fortescue-Fluss), sinkt südlich vom
Carpentaria-Golf bis unter den 20° S. B. und folgt dann
im allgemeinen der Wasserscheide gegen das Innere hin
bis zu der Ostküste von Neusüdwales und Victoria mit
letztem vorgeschobenen Posten unter 37½° S. B.; auf
Neuseeland geht eine Palme bis 43½° S. B., und die-
selbe bildet auf dem zu den Chatham-Inseln gehörigen
1) Geograph. Mitteil., Ergänzungsheft Nr. 64.
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