Formationsabteilungen zukommt, da auch gelegentlich Gattungen von Compositen, Salsolaceen, Verbenaceen etc. gesellige Hauptbestände bilden, deren Ordnungsgenossen in anderen Formationen tonangebend zu sein pflegen. Es mögen daher hier einzelne ausgewählte Beispiele zur Erläuterung der mannigfaltigen Zusammensetzung in bio- logischer und systematischer Hinsicht folgen.
Schon die winterkalten Klimate besitzen nicht wenige Gebüsch- und Gesträuchformationen. Den Krummholz- (oder Zwergkiefer-) Beständen von Pinus montana in Mittel- europas Berglandschaften schliessen sich Zwergarven-Be- stände in Ostsibirien, gebildet von einer strauchigen Varie- tät der Pinus Cembra an; Wacholdern (Juniperus) bilden in verschiedenen Arten sowohl in der Ebene als in den Gebirgen gelegentlich selbständige Bestände. Diesen immer- grünen Coniferen schliessen sich ebensolche Repräsen- tanten aus der Ordnung der Ericaceen an: die Alpen- rosen, im Himalaya, in Ostasien und Nordamerika vertreten durch viel mächtigere Gebüsche der gleichen Gattung Rhododendron; und dieselbe Gattung bildet dann hinwiederum sommergrüne Strauchbestände, für welche die pontische Azalee (Rhododendron flavum) ein bekann- tes Beispiel liefert. Zahlreiche Gesträuchformationen ent- stammen anderen Ericaceen-Unterordnungen und Gattungen; so besonders die "Heiden" selbst, welche bei uns ja als Formationsbegriff unzertrennbar mit Erica und Calluna vulgaris zusammenhängen, und deren Namen man auch am besten nur auf gesellige Ericaceen beschränkt. Die Heidelbeer- und Preisselbeergesträuche zeigen weitere Beispiele davon in geselligen Vaccinium-Arten, erstere blatt- wechselnd, die Preisselbeeren immergrün. Diese immer- grünen Bestände gehen hoch über den Polarkreis hinaus, und es ist oben (S. 20) an dem Beispiel von Grönland gezeigt, dass im hohen Norden von ihnen sogar noch Trockenschutzeinrichtungen getroffen werden müssen. -- Weniger ausgedehnt sind im nordischen Florenreich som- mergrüne Gebüsche von hohem Wuchs, sobald wir von dem Unterholz der Wälder absehen: Weidengebüsche an Flüssen und Seen, dann wiederum ganz aus anderen,
Nordische Strauch- und Halbstrauchbestände.
Formationsabteilungen zukommt, da auch gelegentlich Gattungen von Compositen, Salsolaceen, Verbenaceen etc. gesellige Hauptbestände bilden, deren Ordnungsgenossen in anderen Formationen tonangebend zu sein pflegen. Es mögen daher hier einzelne ausgewählte Beispiele zur Erläuterung der mannigfaltigen Zusammensetzung in bio- logischer und systematischer Hinsicht folgen.
Schon die winterkalten Klimate besitzen nicht wenige Gebüsch- und Gesträuchformationen. Den Krummholz- (oder Zwergkiefer-) Beständen von Pinus montana in Mittel- europas Berglandschaften schliessen sich Zwergarven-Be- stände in Ostsibirien, gebildet von einer strauchigen Varie- tät der Pinus Cembra an; Wacholdern (Juniperus) bilden in verschiedenen Arten sowohl in der Ebene als in den Gebirgen gelegentlich selbständige Bestände. Diesen immer- grünen Coniferen schliessen sich ebensolche Repräsen- tanten aus der Ordnung der Ericaceen an: die Alpen- rosen, im Himalaya, in Ostasien und Nordamerika vertreten durch viel mächtigere Gebüsche der gleichen Gattung Rhododendron; und dieselbe Gattung bildet dann hinwiederum sommergrüne Strauchbestände, für welche die pontische Azalee (Rhododendron flavum) ein bekann- tes Beispiel liefert. Zahlreiche Gesträuchformationen ent- stammen anderen Ericaceen-Unterordnungen und Gattungen; so besonders die „Heiden“ selbst, welche bei uns ja als Formationsbegriff unzertrennbar mit Erica und Calluna vulgaris zusammenhängen, und deren Namen man auch am besten nur auf gesellige Ericaceen beschränkt. Die Heidelbeer- und Preisselbeergesträuche zeigen weitere Beispiele davon in geselligen Vaccinium-Arten, erstere blatt- wechselnd, die Preisselbeeren immergrün. Diese immer- grünen Bestände gehen hoch über den Polarkreis hinaus, und es ist oben (S. 20) an dem Beispiel von Grönland gezeigt, dass im hohen Norden von ihnen sogar noch Trockenschutzeinrichtungen getroffen werden müssen. — Weniger ausgedehnt sind im nordischen Florenreich som- mergrüne Gebüsche von hohem Wuchs, sobald wir von dem Unterholz der Wälder absehen: Weidengebüsche an Flüssen und Seen, dann wiederum ganz aus anderen,
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Nordische Strauch- und Halbstrauchbestände.
Formationsabteilungen zukommt, da auch gelegentlich
Gattungen von Compositen, Salsolaceen, Verbenaceen etc.
gesellige Hauptbestände bilden, deren Ordnungsgenossen
in anderen Formationen tonangebend zu sein pflegen.
Es mögen daher hier einzelne ausgewählte Beispiele zur
Erläuterung der mannigfaltigen Zusammensetzung in bio-
logischer und systematischer Hinsicht folgen.
Schon die winterkalten Klimate besitzen nicht wenige
Gebüsch- und Gesträuchformationen. Den Krummholz-
(oder Zwergkiefer-) Beständen von Pinus montana in Mittel-
europas Berglandschaften schliessen sich Zwergarven-Be-
stände in Ostsibirien, gebildet von einer strauchigen Varie-
tät der Pinus Cembra an; Wacholdern (Juniperus) bilden
in verschiedenen Arten sowohl in der Ebene als in den
Gebirgen gelegentlich selbständige Bestände. Diesen immer-
grünen Coniferen schliessen sich ebensolche Repräsen-
tanten aus der Ordnung der Ericaceen an: die Alpen-
rosen, im Himalaya, in Ostasien und Nordamerika
vertreten durch viel mächtigere Gebüsche der gleichen
Gattung Rhododendron; und dieselbe Gattung bildet dann
hinwiederum sommergrüne Strauchbestände, für welche
die pontische Azalee (Rhododendron flavum) ein bekann-
tes Beispiel liefert. Zahlreiche Gesträuchformationen ent-
stammen anderen Ericaceen-Unterordnungen und Gattungen;
so besonders die „Heiden“ selbst, welche bei uns ja als
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vulgaris zusammenhängen, und deren Namen man auch
am besten nur auf gesellige Ericaceen beschränkt. Die
Heidelbeer- und Preisselbeergesträuche zeigen weitere
Beispiele davon in geselligen Vaccinium-Arten, erstere blatt-
wechselnd, die Preisselbeeren immergrün. Diese immer-
grünen Bestände gehen hoch über den Polarkreis hinaus,
und es ist oben (S. 20) an dem Beispiel von Grönland
gezeigt, dass im hohen Norden von ihnen sogar noch
Trockenschutzeinrichtungen getroffen werden müssen. —
Weniger ausgedehnt sind im nordischen Florenreich som-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/310>, abgerufen am 22.11.2024.
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