alpinen Arten zusammengesetzte Weidengesträuche über der Baumgrenze in den Gebirgen, oder das bergbewoh- nende Grünerlengesträuch von Alnus viridis mögen mit den aus Crataegus-, Prunus-, Rosa- und Rubus-Arten in dich- ten Gruppen zusammengesetzten Vertretern der "Dorn- gebüsche" als bekannte Beispiele genannt werden. Die Leguminosen-Genisteen bilden sogar bei uns kleine Be- stände einer anderen Art von Dorngestrüpp oder blatt- lose Rutengestrüppe: der Besenstrauch, Sarothamnus sco- parius, dann die Ginsterarten und Ulex europaeus sind zumal im westlichen Europa schon über und neben der Erikenheide auf weite Strecken dominierend, womit ihr Charakter als der einer eigenen Formation vollendet wird.
Verlassen wir nun die mitteleuropäischen Strauch- formationen, so finden wir in den mediterran-orientali- schen Maquis einen ganz anderen prägnanten Typus. Gemischt aus mancherlei Arten der verschiedensten Ord- nungen, aus Myrte, Lorbeer, Olive und Phillyrea (Olea- ceen), Oleander, Erica arborea und Arbutus (Ericaceen), Cistus, Pistacia (Mastixstrauch) und Buchsbaum wird das immergrüne, glänzend-lederige Blatt in den verschieden- sten Formen ausgeprägt; der eine oder andere Strauch herrscht auch für sich allein, wie z. B. der Cistus lada- niferus mit schmalen immergrünen Blättern auf der spa- nischen Sierra Morena in Ausdehnung von ganzen Qua- dratmeilen (Griseb. V. d. E. I. S. 282). -- Noch viel bunter und artenreicher sind die als "Scrub" allbekann- ten, immergrünen australischen Gebüschformationen ent- wickelt, von denen im Schlussabschnitt ausführlicher die Rede sein wird. Leguminosen (Acacia, Oxylobium, Cho- rizema etc.), Myrtaceen (Eucalyptus, Leptospermum), Pro- teaceen, Thymelaeaceen (Pimelea), Epacridineen, Myopo- raceen bilden ihre Hauptgemengteile, von denen viel- fältig im Mittelmeerbecken nicht einmal die Ordnungen, aber niemals die gleichen Gattungen wiederkehren. --
Mehr mit den an die Ericaceen geknüpften west- europäischen Gebüschformationen stimmt das als "Bosjes" von den holländischen Kolonisten bezeichnete Buschland am Kap, soweit die regelmässigen Niederschläge reichen.
Maquis. Scrub. Bosjes.
alpinen Arten zusammengesetzte Weidengesträuche über der Baumgrenze in den Gebirgen, oder das bergbewoh- nende Grünerlengesträuch von Alnus viridis mögen mit den aus Crataegus-, Prunus-, Rosa- und Rubus-Arten in dich- ten Gruppen zusammengesetzten Vertretern der „Dorn- gebüsche“ als bekannte Beispiele genannt werden. Die Leguminosen-Genisteen bilden sogar bei uns kleine Be- stände einer anderen Art von Dorngestrüpp oder blatt- lose Rutengestrüppe: der Besenstrauch, Sarothamnus sco- parius, dann die Ginsterarten und Ulex europaeus sind zumal im westlichen Europa schon über und neben der Erikenheide auf weite Strecken dominierend, womit ihr Charakter als der einer eigenen Formation vollendet wird.
Verlassen wir nun die mitteleuropäischen Strauch- formationen, so finden wir in den mediterran-orientali- schen Maquis einen ganz anderen prägnanten Typus. Gemischt aus mancherlei Arten der verschiedensten Ord- nungen, aus Myrte, Lorbeer, Olive und Phillyrea (Olea- ceen), Oleander, Erica arborea und Arbutus (Ericaceen), Cistus, Pistacia (Mastixstrauch) und Buchsbaum wird das immergrüne, glänzend-lederige Blatt in den verschieden- sten Formen ausgeprägt; der eine oder andere Strauch herrscht auch für sich allein, wie z. B. der Cistus lada- niferus mit schmalen immergrünen Blättern auf der spa- nischen Sierra Morena in Ausdehnung von ganzen Qua- dratmeilen (Griseb. V. d. E. I. S. 282). — Noch viel bunter und artenreicher sind die als „Scrub“ allbekann- ten, immergrünen australischen Gebüschformationen ent- wickelt, von denen im Schlussabschnitt ausführlicher die Rede sein wird. Leguminosen (Acacia, Oxylobium, Cho- rizema etc.), Myrtaceen (Eucalyptus, Leptospermum), Pro- teaceen, Thymelaeaceen (Pimelea), Epacridineen, Myopo- raceen bilden ihre Hauptgemengteile, von denen viel- fältig im Mittelmeerbecken nicht einmal die Ordnungen, aber niemals die gleichen Gattungen wiederkehren. —
Mehr mit den an die Ericaceen geknüpften west- europäischen Gebüschformationen stimmt das als „Bosjes“ von den holländischen Kolonisten bezeichnete Buschland am Kap, soweit die regelmässigen Niederschläge reichen.
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Maquis. Scrub. Bosjes.
alpinen Arten zusammengesetzte Weidengesträuche über
der Baumgrenze in den Gebirgen, oder das bergbewoh-
nende Grünerlengesträuch von Alnus viridis mögen mit den
aus Crataegus-, Prunus-, Rosa- und Rubus-Arten in dich-
ten Gruppen zusammengesetzten Vertretern der „Dorn-
gebüsche“ als bekannte Beispiele genannt werden. Die
Leguminosen-Genisteen bilden sogar bei uns kleine Be-
stände einer anderen Art von Dorngestrüpp oder blatt-
lose Rutengestrüppe: der Besenstrauch, Sarothamnus sco-
parius, dann die Ginsterarten und Ulex europaeus sind
zumal im westlichen Europa schon über und neben der
Erikenheide auf weite Strecken dominierend, womit ihr
Charakter als der einer eigenen Formation vollendet wird.
Verlassen wir nun die mitteleuropäischen Strauch-
formationen, so finden wir in den mediterran-orientali-
schen Maquis einen ganz anderen prägnanten Typus.
Gemischt aus mancherlei Arten der verschiedensten Ord-
nungen, aus Myrte, Lorbeer, Olive und Phillyrea (Olea-
ceen), Oleander, Erica arborea und Arbutus (Ericaceen),
Cistus, Pistacia (Mastixstrauch) und Buchsbaum wird das
immergrüne, glänzend-lederige Blatt in den verschieden-
sten Formen ausgeprägt; der eine oder andere Strauch
herrscht auch für sich allein, wie z. B. der Cistus lada-
niferus mit schmalen immergrünen Blättern auf der spa-
nischen Sierra Morena in Ausdehnung von ganzen Qua-
dratmeilen (Griseb. V. d. E. I. S. 282). — Noch viel
bunter und artenreicher sind die als „Scrub“ allbekann-
ten, immergrünen australischen Gebüschformationen ent-
wickelt, von denen im Schlussabschnitt ausführlicher die
Rede sein wird. Leguminosen (Acacia, Oxylobium, Cho-
rizema etc.), Myrtaceen (Eucalyptus, Leptospermum), Pro-
teaceen, Thymelaeaceen (Pimelea), Epacridineen, Myopo-
raceen bilden ihre Hauptgemengteile, von denen viel-
fältig im Mittelmeerbecken nicht einmal die Ordnungen,
aber niemals die gleichen Gattungen wiederkehren. —
Mehr mit den an die Ericaceen geknüpften west-
europäischen Gebüschformationen stimmt das als „Bosjes“
von den holländischen Kolonisten bezeichnete Buschland
am Kap, soweit die regelmässigen Niederschläge reichen.
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/311>, abgerufen am 22.11.2024.
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