kommen gewisser, als echt arktischen Ursprungs anzu- erkennender Arten zeigt.
Bei der geographischen Abrundung, welche die einzelnen Besprechungen hier erhalten sollen, werden aber die genannten Gebirge bei ihrem Waldgebietsanschluss aufgeführt.
Es ist dies die einzige, rings um die Erde in hohen Breiten laufende und mit charakteristischen Beständen ausgezeichnete Vegetationszone (die arktische Glacial- und Tundrazone, siehe oben S. 83), welche in ähnlichen Grenzen ein einheitlich-natürliches Florengebiet bildet, nach meiner Anschauung ein dem gesamten nordischen Floren- reich untergeordnetes Gebiet. Denn was Grisebach an Endemismen aufführt, um diese arktischen Länder im Range eines ebenbürtigen Entwickelungscentrums erschei- nen zu lassen, ist zu gering; durch die Eiszeit ist ihr endemischer Reichtum verloren gegangen und hat sich den nördlichen Waldgebieten mitgeteilt. Als Vegetations- zone aber sind diese Inseln und Eismeerküsten ausge- zeichnet durch vorherrschende Moos- und Flechten-, Matten- und Sumpfmoorformationen, denen sich aus teil- weise noch immergrünen Ericaceen bestehende Halbstrauch- Heiden und die arktischen Geröllfluren mit ihrer kargen gemischten Vegetation, zum Unterschied gegen südlichere Felsformationen aber mit Ausschluss der einjährigen Ge- wächse, anschliessen.
Geographisch scheidet sich das arktische Gebiet nach zwei sehr verschiedenen Unterlagen: während einerseits wellige Flachländer, welche entweder niemals Verglet- scherung getragen haben, wie Sibirien von der Samoje- denhalbinsel an bis zur Westgrenze der Tschuktschen- Halbinsel und ein Teil des nördlichen Alaskas, oder welche zur Eiszeit von der mächtigen nordischen Vergletsche- rung ergriffen waren, wie das arktische Europa, Kanada, die Hauptmasse Alaskas und die Tschuktschenhalbinsel, zur Bildung der Tundraflächen, d. h. der zusammen- hängenden Moos- und Flechtenbestände mit eingestreuten Blütenpflanzen, Veranlassung geben, türmen sich anderer- seits in Grönland, Island, Spitzbergen, Nordskandinavien, Nowaja Semlja, Südalaska, Baffinsland und Grinnellland
Tundren und Fjorde.
kommen gewisser, als echt arktischen Ursprungs anzu- erkennender Arten zeigt.
Bei der geographischen Abrundung, welche die einzelnen Besprechungen hier erhalten sollen, werden aber die genannten Gebirge bei ihrem Waldgebietsanschluss aufgeführt.
Es ist dies die einzige, rings um die Erde in hohen Breiten laufende und mit charakteristischen Beständen ausgezeichnete Vegetationszone (die arktische Glacial- und Tundrazone, siehe oben S. 83), welche in ähnlichen Grenzen ein einheitlich-natürliches Florengebiet bildet, nach meiner Anschauung ein dem gesamten nordischen Floren- reich untergeordnetes Gebiet. Denn was Grisebach an Endemismen aufführt, um diese arktischen Länder im Range eines ebenbürtigen Entwickelungscentrums erschei- nen zu lassen, ist zu gering; durch die Eiszeit ist ihr endemischer Reichtum verloren gegangen und hat sich den nördlichen Waldgebieten mitgeteilt. Als Vegetations- zone aber sind diese Inseln und Eismeerküsten ausge- zeichnet durch vorherrschende Moos- und Flechten-, Matten- und Sumpfmoorformationen, denen sich aus teil- weise noch immergrünen Ericaceen bestehende Halbstrauch- Heiden und die arktischen Geröllfluren mit ihrer kargen gemischten Vegetation, zum Unterschied gegen südlichere Felsformationen aber mit Ausschluss der einjährigen Ge- wächse, anschliessen.
Geographisch scheidet sich das arktische Gebiet nach zwei sehr verschiedenen Unterlagen: während einerseits wellige Flachländer, welche entweder niemals Verglet- scherung getragen haben, wie Sibirien von der Samoje- denhalbinsel an bis zur Westgrenze der Tschuktschen- Halbinsel und ein Teil des nördlichen Alaskas, oder welche zur Eiszeit von der mächtigen nordischen Vergletsche- rung ergriffen waren, wie das arktische Europa, Kanada, die Hauptmasse Alaskas und die Tschuktschenhalbinsel, zur Bildung der Tundraflächen, d. h. der zusammen- hängenden Moos- und Flechtenbestände mit eingestreuten Blütenpflanzen, Veranlassung geben, türmen sich anderer- seits in Grönland, Island, Spitzbergen, Nordskandinavien, Nowaja Semlja, Südalaska, Baffinsland und Grinnellland
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Tundren und Fjorde.
kommen gewisser, als echt arktischen Ursprungs anzu-
erkennender Arten zeigt.
Bei der geographischen Abrundung, welche die einzelnen
Besprechungen hier erhalten sollen, werden aber die genannten
Gebirge bei ihrem Waldgebietsanschluss aufgeführt.
Es ist dies die einzige, rings um die Erde in hohen
Breiten laufende und mit charakteristischen Beständen
ausgezeichnete Vegetationszone (die arktische Glacial- und
Tundrazone, siehe oben S. 83), welche in ähnlichen Grenzen
ein einheitlich-natürliches Florengebiet bildet, nach meiner
Anschauung ein dem gesamten nordischen Floren-
reich untergeordnetes Gebiet. Denn was Grisebach an
Endemismen aufführt, um diese arktischen Länder im
Range eines ebenbürtigen Entwickelungscentrums erschei-
nen zu lassen, ist zu gering; durch die Eiszeit ist ihr
endemischer Reichtum verloren gegangen und hat sich
den nördlichen Waldgebieten mitgeteilt. Als Vegetations-
zone aber sind diese Inseln und Eismeerküsten ausge-
zeichnet durch vorherrschende Moos- und Flechten-,
Matten- und Sumpfmoorformationen, denen sich aus teil-
weise noch immergrünen Ericaceen bestehende Halbstrauch-
Heiden und die arktischen Geröllfluren mit ihrer kargen
gemischten Vegetation, zum Unterschied gegen südlichere
Felsformationen aber mit Ausschluss der einjährigen Ge-
wächse, anschliessen.
Geographisch scheidet sich das arktische Gebiet nach
zwei sehr verschiedenen Unterlagen: während einerseits
wellige Flachländer, welche entweder niemals Verglet-
scherung getragen haben, wie Sibirien von der Samoje-
denhalbinsel an bis zur Westgrenze der Tschuktschen-
Halbinsel und ein Teil des nördlichen Alaskas, oder welche
zur Eiszeit von der mächtigen nordischen Vergletsche-
rung ergriffen waren, wie das arktische Europa, Kanada,
die Hauptmasse Alaskas und die Tschuktschenhalbinsel,
zur Bildung der Tundraflächen, d. h. der zusammen-
hängenden Moos- und Flechtenbestände mit eingestreuten
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/381>, abgerufen am 24.11.2024.
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