Gebirges ausmacht und seinen Anschluss bewirkt, ist die Wald- region; am höchsten steigen die Nadelhölzer, und zwar verschiedene Arten auf verschiedenen Bergstöcken, unter 64° N. bis 550 m, unter 68° N. nur noch circa 200 m, worauf dann also die Baum- grenze in die arktische Ebene tritt.
Die dritte Region hebt erst im südlichen Teile des Guberniums Perm an, ist wenig bewaldet und häufig mit Tschernosem bedeckt; die Picea excelsa (*obovata) verschwindet, an ihre Stelle treten Birke und Kiefer in den nur 15--30 % ausmachenden Waldgeländen. Die Flora leitet zu der in Südrussland und in den südlichen Aus- läufern des Uralgebirges allein noch herrschenden Steppenvegeta- tion über und wird von Krylow daher als Waldsteppenregion bezeichnet.
4. Die west- und ostbaltische Waldregion erstreckt sich von dem südlichen Saum der vorher ge- nannten bis zu der südlichen Vegetationslinie der Kiefer gegenüber den südrussischen Steppen, wird dann durch die nördliche Vegetationslinie der mitteleuropäischen Edel- tanne gegen Süden ungefähr abgegrenzt in einer durch Polen, Schlesien, Sachsen laufenden, um den Harz herum sich erhebenden und dann wiederum am Nordsaum des rheinischen Schiefergebirges südwestwärts gegen die Bre- tagne sich senkenden Linie, wo die nördliche Vegetations- linie der edlen Kastanie ihre Südgrenze bildet. Sie um- fasst also im wesentlichen die Küstenlandschaften der Ost- und Nordsee, den Hauptteil Grossbritanniens, welches sich in den schottischen Hochlanden an Skandinavien an- schliesst, mit in sich fassend.
Der von mir west- und ostbaltisch genannte Anteil scheidet sich durch das wilde Vorkommen der Fichte in einen die eigentlichen baltischen Länder umschliessenden Hauptteil von Wjatka und Kostroma bis gegen die Nieder- lande, und in einen mit zahlreichen "atlantischen" Arten bevölkerten geringeren Bezirk; das deutsche Nordsee- gestade und Dänemark vermittelt zwischen beiden. Im südlichen Skandinavien und in dem russischen Anteil dieser Vegetationsregion sind die hauptsächlichen Waldbäume Kiefer und Eiche; von Westpreussen an westwärts tritt dann die Buche hinzu, in Dänemark, Holland-Belgien, England etc. ohne Fichte, in Norddeutschland und auch in der Lüneburger Heide reichlich mit Fichte vereinigt.
Ural. Baltische Bezirke.
Gebirges ausmacht und seinen Anschluss bewirkt, ist die Wald- region; am höchsten steigen die Nadelhölzer, und zwar verschiedene Arten auf verschiedenen Bergstöcken, unter 64° N. bis 550 m, unter 68° N. nur noch circa 200 m, worauf dann also die Baum- grenze in die arktische Ebene tritt.
Die dritte Region hebt erst im südlichen Teile des Guberniums Perm an, ist wenig bewaldet und häufig mit Tschernosem bedeckt; die Picea excelsa (*obovata) verschwindet, an ihre Stelle treten Birke und Kiefer in den nur 15—30 % ausmachenden Waldgeländen. Die Flora leitet zu der in Südrussland und in den südlichen Aus- läufern des Uralgebirges allein noch herrschenden Steppenvegeta- tion über und wird von Krylow daher als Waldsteppenregion bezeichnet.
4. Die west- und ostbaltische Waldregion erstreckt sich von dem südlichen Saum der vorher ge- nannten bis zu der südlichen Vegetationslinie der Kiefer gegenüber den südrussischen Steppen, wird dann durch die nördliche Vegetationslinie der mitteleuropäischen Edel- tanne gegen Süden ungefähr abgegrenzt in einer durch Polen, Schlesien, Sachsen laufenden, um den Harz herum sich erhebenden und dann wiederum am Nordsaum des rheinischen Schiefergebirges südwestwärts gegen die Bre- tagne sich senkenden Linie, wo die nördliche Vegetations- linie der edlen Kastanie ihre Südgrenze bildet. Sie um- fasst also im wesentlichen die Küstenlandschaften der Ost- und Nordsee, den Hauptteil Grossbritanniens, welches sich in den schottischen Hochlanden an Skandinavien an- schliesst, mit in sich fassend.
Der von mir west- und ostbaltisch genannte Anteil scheidet sich durch das wilde Vorkommen der Fichte in einen die eigentlichen baltischen Länder umschliessenden Hauptteil von Wjatka und Kostroma bis gegen die Nieder- lande, und in einen mit zahlreichen „atlantischen“ Arten bevölkerten geringeren Bezirk; das deutsche Nordsee- gestade und Dänemark vermittelt zwischen beiden. Im südlichen Skandinavien und in dem russischen Anteil dieser Vegetationsregion sind die hauptsächlichen Waldbäume Kiefer und Eiche; von Westpreussen an westwärts tritt dann die Buche hinzu, in Dänemark, Holland-Belgien, England etc. ohne Fichte, in Norddeutschland und auch in der Lüneburger Heide reichlich mit Fichte vereinigt.
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Ural. Baltische Bezirke.
Gebirges ausmacht und seinen Anschluss bewirkt, ist die Wald-
region; am höchsten steigen die Nadelhölzer, und zwar verschiedene
Arten auf verschiedenen Bergstöcken, unter 64° N. bis 550 m,
unter 68° N. nur noch circa 200 m, worauf dann also die Baum-
grenze in die arktische Ebene tritt.
Die dritte Region hebt erst im südlichen Teile des Guberniums
Perm an, ist wenig bewaldet und häufig mit Tschernosem bedeckt;
die Picea excelsa (*obovata) verschwindet, an ihre Stelle treten
Birke und Kiefer in den nur 15—30 % ausmachenden Waldgeländen.
Die Flora leitet zu der in Südrussland und in den südlichen Aus-
läufern des Uralgebirges allein noch herrschenden Steppenvegeta-
tion über und wird von Krylow daher als Waldsteppenregion
bezeichnet.
4. Die west- und ostbaltische Waldregion
erstreckt sich von dem südlichen Saum der vorher ge-
nannten bis zu der südlichen Vegetationslinie der Kiefer
gegenüber den südrussischen Steppen, wird dann durch
die nördliche Vegetationslinie der mitteleuropäischen Edel-
tanne gegen Süden ungefähr abgegrenzt in einer durch
Polen, Schlesien, Sachsen laufenden, um den Harz herum
sich erhebenden und dann wiederum am Nordsaum des
rheinischen Schiefergebirges südwestwärts gegen die Bre-
tagne sich senkenden Linie, wo die nördliche Vegetations-
linie der edlen Kastanie ihre Südgrenze bildet. Sie um-
fasst also im wesentlichen die Küstenlandschaften der
Ost- und Nordsee, den Hauptteil Grossbritanniens, welches
sich in den schottischen Hochlanden an Skandinavien an-
schliesst, mit in sich fassend.
Der von mir west- und ostbaltisch genannte Anteil
scheidet sich durch das wilde Vorkommen der Fichte in
einen die eigentlichen baltischen Länder umschliessenden
Hauptteil von Wjatka und Kostroma bis gegen die Nieder-
lande, und in einen mit zahlreichen „atlantischen“ Arten
bevölkerten geringeren Bezirk; das deutsche Nordsee-
gestade und Dänemark vermittelt zwischen beiden. Im
südlichen Skandinavien und in dem russischen Anteil dieser
Vegetationsregion sind die hauptsächlichen Waldbäume
Kiefer und Eiche; von Westpreussen an westwärts tritt
dann die Buche hinzu, in Dänemark, Holland-Belgien,
England etc. ohne Fichte, in Norddeutschland und auch
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/405>, abgerufen am 22.11.2024.
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