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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Maquis-Formationen. Atlantische Steppen.
Cneorum tricoccum, Phillyrea angustifolia, Olea europaea, Cistus
monspeliensis und salviaefolius, Hypericum balearicum, Chamaerops
(bis 600 m); dann eine etwa bei 800 m beginnende obere Gebüsch-
formation von Buxus balearica mit Smilax aspera, Teucrium sub-
spinosum.

Die Grenzen der immergrünen Vegetationsregion werden zu-
meist im engeren Sinne, nämlich im Bereich der Olivenkultur ange-
geben, in Italien zu 400 m, am Aetna fast 700 m, in Dalmatien
450 m, in Lycien zu 500, in Cilicien zu 600 m. Damit hat aber
nur ein Charakterbestand sein Ende, und es folgen dann die
ebenfalls zu dieser Vegetationsregion gehörigen kühleren Mediter-
ranformationen, Pinus-Wälder etc. Juniperus Oxycedrus geht z. B.
in der östlichen Mediterranhälfte häufig bis 1400 m; die obere
Hälfte der immergrünen Region erstreckt sich im Durchschnitt
von 500 m -- 1000 m, bis zum Aufhören des Sumach und der
immergrünen Eichen (vergl. Fischer a. a. O.).

5. Die atlantische Steppenregion ist in breiter
Entfaltung hauptsächlich zwischen der nördlichen und
südlichen Hauptkette des Atlas in Marokko, Algerien und
Tunesien, dann auf der iberischen Halbinsel zwischen
dem oberen Tajo und der Guadiana, nördlich der Sierra
Nevada, um Murcia und am mittleren Ebro ausgeprägt.

Die inneren halophilen Steppengebiete überwiegen an Interesse
weit vor den Strandgebieten, deren Bürger weitere Verbreitung
besitzen; 165 Species zählt Willkomm aus Spanien auf, 9 Sträucher,
42 Halbsträucher, 90 Kräuter, 18 grasartige Pflanzen, unter denen
27 Salsolaceen, 21 Compositen, 13 Cruciferen und 12 Statice-Arten
hervorragen; 14 Arten sind afrikanisch, 14 orientalisch, 42 all-
gemein- oder atlantisch-mediterran, 63 dagegen "peninsular".
Viel zahlreicher noch ist der Artbestand der nicht salzigen Steppen,
vorzugsweise der Grassteppen von harten und hohen Gräsern aus
Avena filifolia und bromoides, Festuca granatensis und Stipa
tenacissima, welche das Vieh kaum berühren soll. In Algerien
ist das letztgenannte Gras, als Ausfuhrrohstoff für die Esparto-
papierfabrikation sehr wertvoll, vorherrschend in der nach ihm
benannten "Halfaregion", bildet aber gemäß Trabut nur die
Steppenbestände auf felsigem Untergrunde, während die Charakter-
arten der Lehmsteppe Artemisia Herba-alba, auf Salzgrund die
Salsolaceen etc., auf der Sandsteppe aber Aristida pungens sind.
Auch die "Dayaformation" mit Pistacia atlantica als Charakterart
zieht Trabut zu den Steppen, und es scheint auch die um 1000 m
Höhe liegende Othonna cheirifolia-Formation in den Schottsebenen
ihr zuzugehören.

6. Die atlantisch-mediterrane Bergwald- und
Hochgebirgsregion baut sich vom Atlas und der

Maquis-Formationen. Atlantische Steppen.
Cneorum tricoccum, Phillyrea angustifolia, Olea europaea, Cistus
monspeliensis und salviaefolius, Hypericum balearicum, Chamaerops
(bis 600 m); dann eine etwa bei 800 m beginnende obere Gebüsch-
formation von Buxus balearica mit Smilax aspera, Teucrium sub-
spinosum.

Die Grenzen der immergrünen Vegetationsregion werden zu-
meist im engeren Sinne, nämlich im Bereich der Olivenkultur ange-
geben, in Italien zu 400 m, am Aetna fast 700 m, in Dalmatien
450 m, in Lycien zu 500, in Cilicien zu 600 m. Damit hat aber
nur ein Charakterbestand sein Ende, und es folgen dann die
ebenfalls zu dieser Vegetationsregion gehörigen kühleren Mediter-
ranformationen, Pinus-Wälder etc. Juniperus Oxycedrus geht z. B.
in der östlichen Mediterranhälfte häufig bis 1400 m; die obere
Hälfte der immergrünen Region erstreckt sich im Durchschnitt
von 500 m — 1000 m, bis zum Aufhören des Sumach und der
immergrünen Eichen (vergl. Fischer a. a. O.).

5. Die atlantische Steppenregion ist in breiter
Entfaltung hauptsächlich zwischen der nördlichen und
südlichen Hauptkette des Atlas in Marokko, Algerien und
Tunesien, dann auf der iberischen Halbinsel zwischen
dem oberen Tajo und der Guadiana, nördlich der Sierra
Nevada, um Murcia und am mittleren Ebro ausgeprägt.

Die inneren halophilen Steppengebiete überwiegen an Interesse
weit vor den Strandgebieten, deren Bürger weitere Verbreitung
besitzen; 165 Species zählt Willkomm aus Spanien auf, 9 Sträucher,
42 Halbsträucher, 90 Kräuter, 18 grasartige Pflanzen, unter denen
27 Salsolaceen, 21 Compositen, 13 Cruciferen und 12 Statice-Arten
hervorragen; 14 Arten sind afrikanisch, 14 orientalisch, 42 all-
gemein- oder atlantisch-mediterran, 63 dagegen „peninsular“.
Viel zahlreicher noch ist der Artbestand der nicht salzigen Steppen,
vorzugsweise der Grassteppen von harten und hohen Gräsern aus
Avena filifolia und bromoides, Festuca granatensis und Stipa
tenacissima, welche das Vieh kaum berühren soll. In Algerien
ist das letztgenannte Gras, als Ausfuhrrohstoff für die Esparto-
papierfabrikation sehr wertvoll, vorherrschend in der nach ihm
benannten „Halfaregion“, bildet aber gemäß Trabut nur die
Steppenbestände auf felsigem Untergrunde, während die Charakter-
arten der Lehmsteppe Artemisia Herba-alba, auf Salzgrund die
Salsolaceen etc., auf der Sandsteppe aber Aristida pungens sind.
Auch die „Dayaformation“ mit Pistacia atlantica als Charakterart
zieht Trabut zu den Steppen, und es scheint auch die um 1000 m
Höhe liegende Othonna cheirifolia-Formation in den Schottsebenen
ihr zuzugehören.

6. Die atlantisch-mediterrane Bergwald- und
Hochgebirgsregion baut sich vom Atlas und der

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[397/0429] Maquis-Formationen. Atlantische Steppen. Cneorum tricoccum, Phillyrea angustifolia, Olea europaea, Cistus monspeliensis und salviaefolius, Hypericum balearicum, Chamaerops (bis 600 m); dann eine etwa bei 800 m beginnende obere Gebüsch- formation von Buxus balearica mit Smilax aspera, Teucrium sub- spinosum. Die Grenzen der immergrünen Vegetationsregion werden zu- meist im engeren Sinne, nämlich im Bereich der Olivenkultur ange- geben, in Italien zu 400 m, am Aetna fast 700 m, in Dalmatien 450 m, in Lycien zu 500, in Cilicien zu 600 m. Damit hat aber nur ein Charakterbestand sein Ende, und es folgen dann die ebenfalls zu dieser Vegetationsregion gehörigen kühleren Mediter- ranformationen, Pinus-Wälder etc. Juniperus Oxycedrus geht z. B. in der östlichen Mediterranhälfte häufig bis 1400 m; die obere Hälfte der immergrünen Region erstreckt sich im Durchschnitt von 500 m — 1000 m, bis zum Aufhören des Sumach und der immergrünen Eichen (vergl. Fischer a. a. O.). 5. Die atlantische Steppenregion ist in breiter Entfaltung hauptsächlich zwischen der nördlichen und südlichen Hauptkette des Atlas in Marokko, Algerien und Tunesien, dann auf der iberischen Halbinsel zwischen dem oberen Tajo und der Guadiana, nördlich der Sierra Nevada, um Murcia und am mittleren Ebro ausgeprägt. Die inneren halophilen Steppengebiete überwiegen an Interesse weit vor den Strandgebieten, deren Bürger weitere Verbreitung besitzen; 165 Species zählt Willkomm aus Spanien auf, 9 Sträucher, 42 Halbsträucher, 90 Kräuter, 18 grasartige Pflanzen, unter denen 27 Salsolaceen, 21 Compositen, 13 Cruciferen und 12 Statice-Arten hervorragen; 14 Arten sind afrikanisch, 14 orientalisch, 42 all- gemein- oder atlantisch-mediterran, 63 dagegen „peninsular“. Viel zahlreicher noch ist der Artbestand der nicht salzigen Steppen, vorzugsweise der Grassteppen von harten und hohen Gräsern aus Avena filifolia und bromoides, Festuca granatensis und Stipa tenacissima, welche das Vieh kaum berühren soll. In Algerien ist das letztgenannte Gras, als Ausfuhrrohstoff für die Esparto- papierfabrikation sehr wertvoll, vorherrschend in der nach ihm benannten „Halfaregion“, bildet aber gemäß Trabut nur die Steppenbestände auf felsigem Untergrunde, während die Charakter- arten der Lehmsteppe Artemisia Herba-alba, auf Salzgrund die Salsolaceen etc., auf der Sandsteppe aber Aristida pungens sind. Auch die „Dayaformation“ mit Pistacia atlantica als Charakterart zieht Trabut zu den Steppen, und es scheint auch die um 1000 m Höhe liegende Othonna cheirifolia-Formation in den Schottsebenen ihr zuzugehören. 6. Die atlantisch-mediterrane Bergwald- und Hochgebirgsregion baut sich vom Atlas und der

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/429>, abgerufen am 22.11.2024.