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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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5. Inner-Asien.
angaben). Fedtschenkos Reise in Turkestan, Bot. Teil von Bunge
u. Regel, Moskau 1876--80. Franchet, Plantes du Turkestan (Mis-
sion Capus), Ann. Sciences natur., Botan. Ser. 6, Bd. XV--XVI
(siehe Botan. Jahrb. Syst. VI, Littber. S. 39). Regel, E., Plantae
regiones turkestanicas incolentes etc. in Acta horti Petrop. 1878
u. folgd. Bunge, Monographia Salsolacearum in Asia centrali, ebenda
1879. Regel, A., Reise von Kuldscha zum Sairam-nor, Issyk-kul,
Turfan etc. in Gartenflora 1877 (G. J., VII, 206), 1878 (G. J., VIII,
252), 1881 (G. J., IX, 177) und Geogr. Mittlgn. 1880, S. 205. Prshe-
walski
, Von Kuldscha über den Thian-schan zum Lobnor (Russ.,
siehe Verh. Ges. Erdk., Berlin V, 121--144); Reise in der Mongolei,
im Gebiet der Tanguten und d. Wüsten Nordtibets 1870/73; Vom
Saissan über Hami nach Tibet u. d. Quellgebiet d. Gelben Flusses
(Deutsch, Jena 1884; siehe G. J., X, 170--174, XI, 126--128, und
Geogr. Mittlgn. 1883, Taf. 9, 1884, S. 14 und Verh. Ges. f. Erdk.,
Berlin XI, 158).

Unter Innerasien sind die Gebiete hier zusammen-
gefasst, welche auf der beigefügten klimatischen Floren-
karte sich durch ihre unter 20 cm betragende geringe
Niederschlagsmenge auszeichnen, zugleich mit dem Hoch-
gebirgs- und wild zerrissenem, flach zum Balkaschsee
abfallenden Landstreifen, welcher sich zwischen das gleich-
niederschlagsarme persische Wüstengebiet und die inner-
asiatischen Depressionen einschaltet und in dessen Mitte
Pamir und Thian-schan liegen; vom Himalaya wird der
Nordabfall hier mit einbezogen. Kein Land der Erde ist
unter verhältnismäßig so niederer Breite so kalt, wie ein
Blick auf die Karte der Wärmegürtel lehrt; denn nur
vom südlichen Kaspiufer bis zum Syr-Darja breitet sich
ein Streifen subtropisch-sommerheissen Landes aus, und
dieser Streifen (die aralo-kaspische Vegetationsregion)
bietet folgerichtig einen innigen Anschluss an die siebente
Vegetationsregion der mediterran-orientalen Ländergruppe,
ist auch von Boissier mit in den Bereich seiner "Flora
orientalis" gezogen.

Aber die Umstände, welche hier auf beschränkterem
Raume ein den polaren Gebieten vergleichbares Wärme-
klima unter 30° N. gestatten, lassen nicht im entfernte-
sten die dort betrachteten Vegetationsformationen zu,
welche eigenartig genug sind, um, in natürliche Floren-
grenzen gebracht und durch die nie fehlenden Ausstrah-
lungen ergänzt, ein selbständiges Florenreich zu bilden:

5. Inner-Asien.
angaben). Fedtschenkos Reise in Turkestan, Bot. Teil von Bunge
u. Regel, Moskau 1876—80. Franchet, Plantes du Turkestan (Mis-
sion Capus), Ann. Sciences natur., Botan. Ser. 6, Bd. XV—XVI
(siehe Botan. Jahrb. Syst. VI, Littber. S. 39). Regel, E., Plantae
regiones turkestanicas incolentes etc. in Acta horti Petrop. 1878
u. folgd. Bunge, Monographia Salsolacearum in Asia centrali, ebenda
1879. Regel, A., Reise von Kuldscha zum Sairam-nor, Issyk-kul,
Turfan etc. in Gartenflora 1877 (G. J., VII, 206), 1878 (G. J., VIII,
252), 1881 (G. J., IX, 177) und Geogr. Mittlgn. 1880, S. 205. Prshe-
walski
, Von Kuldscha über den Thian-schan zum Lobnor (Russ.,
siehe Verh. Ges. Erdk., Berlin V, 121—144); Reise in der Mongolei,
im Gebiet der Tanguten und d. Wüsten Nordtibets 1870/73; Vom
Saissan über Hami nach Tibet u. d. Quellgebiet d. Gelben Flusses
(Deutsch, Jena 1884; siehe G. J., X, 170—174, XI, 126—128, und
Geogr. Mittlgn. 1883, Taf. 9, 1884, S. 14 und Verh. Ges. f. Erdk.,
Berlin XI, 158).

Unter Innerasien sind die Gebiete hier zusammen-
gefasst, welche auf der beigefügten klimatischen Floren-
karte sich durch ihre unter 20 cm betragende geringe
Niederschlagsmenge auszeichnen, zugleich mit dem Hoch-
gebirgs- und wild zerrissenem, flach zum Balkaschsee
abfallenden Landstreifen, welcher sich zwischen das gleich-
niederschlagsarme persische Wüstengebiet und die inner-
asiatischen Depressionen einschaltet und in dessen Mitte
Pamir und Thian-schan liegen; vom Himalaya wird der
Nordabfall hier mit einbezogen. Kein Land der Erde ist
unter verhältnismäßig so niederer Breite so kalt, wie ein
Blick auf die Karte der Wärmegürtel lehrt; denn nur
vom südlichen Kaspiufer bis zum Syr-Darja breitet sich
ein Streifen subtropisch-sommerheissen Landes aus, und
dieser Streifen (die aralo-kaspische Vegetationsregion)
bietet folgerichtig einen innigen Anschluss an die siebente
Vegetationsregion der mediterran-orientalen Ländergruppe,
ist auch von Boissier mit in den Bereich seiner „Flora
orientalis“ gezogen.

Aber die Umstände, welche hier auf beschränkterem
Raume ein den polaren Gebieten vergleichbares Wärme-
klima unter 30° N. gestatten, lassen nicht im entfernte-
sten die dort betrachteten Vegetationsformationen zu,
welche eigenartig genug sind, um, in natürliche Floren-
grenzen gebracht und durch die nie fehlenden Ausstrah-
lungen ergänzt, ein selbständiges Florenreich zu bilden:

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[406/0438] 5. Inner-Asien. angaben). Fedtschenkos Reise in Turkestan, Bot. Teil von Bunge u. Regel, Moskau 1876—80. Franchet, Plantes du Turkestan (Mis- sion Capus), Ann. Sciences natur., Botan. Ser. 6, Bd. XV—XVI (siehe Botan. Jahrb. Syst. VI, Littber. S. 39). Regel, E., Plantae regiones turkestanicas incolentes etc. in Acta horti Petrop. 1878 u. folgd. Bunge, Monographia Salsolacearum in Asia centrali, ebenda 1879. Regel, A., Reise von Kuldscha zum Sairam-nor, Issyk-kul, Turfan etc. in Gartenflora 1877 (G. J., VII, 206), 1878 (G. J., VIII, 252), 1881 (G. J., IX, 177) und Geogr. Mittlgn. 1880, S. 205. Prshe- walski, Von Kuldscha über den Thian-schan zum Lobnor (Russ., siehe Verh. Ges. Erdk., Berlin V, 121—144); Reise in der Mongolei, im Gebiet der Tanguten und d. Wüsten Nordtibets 1870/73; Vom Saissan über Hami nach Tibet u. d. Quellgebiet d. Gelben Flusses (Deutsch, Jena 1884; siehe G. J., X, 170—174, XI, 126—128, und Geogr. Mittlgn. 1883, Taf. 9, 1884, S. 14 und Verh. Ges. f. Erdk., Berlin XI, 158). Unter Innerasien sind die Gebiete hier zusammen- gefasst, welche auf der beigefügten klimatischen Floren- karte sich durch ihre unter 20 cm betragende geringe Niederschlagsmenge auszeichnen, zugleich mit dem Hoch- gebirgs- und wild zerrissenem, flach zum Balkaschsee abfallenden Landstreifen, welcher sich zwischen das gleich- niederschlagsarme persische Wüstengebiet und die inner- asiatischen Depressionen einschaltet und in dessen Mitte Pamir und Thian-schan liegen; vom Himalaya wird der Nordabfall hier mit einbezogen. Kein Land der Erde ist unter verhältnismäßig so niederer Breite so kalt, wie ein Blick auf die Karte der Wärmegürtel lehrt; denn nur vom südlichen Kaspiufer bis zum Syr-Darja breitet sich ein Streifen subtropisch-sommerheissen Landes aus, und dieser Streifen (die aralo-kaspische Vegetationsregion) bietet folgerichtig einen innigen Anschluss an die siebente Vegetationsregion der mediterran-orientalen Ländergruppe, ist auch von Boissier mit in den Bereich seiner „Flora orientalis“ gezogen. Aber die Umstände, welche hier auf beschränkterem Raume ein den polaren Gebieten vergleichbares Wärme- klima unter 30° N. gestatten, lassen nicht im entfernte- sten die dort betrachteten Vegetationsformationen zu, welche eigenartig genug sind, um, in natürliche Floren- grenzen gebracht und durch die nie fehlenden Ausstrah- lungen ergänzt, ein selbständiges Florenreich zu bilden:

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/438>, abgerufen am 22.11.2024.