ringe Rolle nur spielen die einheimischen Nutzpflanzen für den Europäer, während der Indianer eine grosse Menge in seinen Haushalt gezogen hat (siehe Newberry, G. J., XIII, 337). Der Wasserreis Zizania aquatica dient noch jetzt den wilden Stämmen zur zeitweiligen Hauptnahrung, sogar Eicheln und Kiefern geben essbare Früchte, aber eigentlich nur im Bereich der 9. hier mit der 8. ver- einigten Ländergruppe. Wenige Pflanzen von Bedeutung sind den europäisch-orientalen Kulturpflanzen hinzugefügt; vom Mais, der im südlichsten Teile des Gebietes sein Indigenat berührt, wird später die Rede sein, aber ge- wisse Arten von Bohnen (Phaseolus) sind wahrscheinlich von hier aus zu Nahrungspflanzen geworden (G. J., XIII, 314); auch der Topinambur Helianthus tuberosus ist von einiger Bedeutung.
Die altweltlichen Kulturpflanzen mit dem Mais zu- sammen ordnen sich den ursprünglichen Formationen ent- sprechend zu Kulturarealen, welche im Bereich oder nörd- lich der, östlich an den Rocky Mts. am weitesten nach Norden vorgeschobenen Grassteppen am weitesten nach Norden ansteigen, an der Westküste aber ebenso wie im Wir- kungsbereich der Hudsonsbai Depressionen erleiden. So endet die Hauptkultur des Mais an der Westküste schon unter 45° N., im allgemeinen aber erst bei 51° N., und geht am Saskatchawan bis 53° und weiter nach N. Der Weizen erreicht bei Fort Liard am Fusse der Rocky Mts., an einem Zufluss des Mackenzie, 60° N., Gerste und Kartoffeln gehen in diesen Meridianen bis 65° N., Rüben- bau bis 67° N. Der Polarkreis bildet in der Mitte Ka- nadas also die ungefähre Nordgrenze des Feldbaues.
Vegetationsregionen. Die sich aus dem Vorher- gehenden ergebenden Gliederungen nach Formationen mit frostharten und frostmeidenden Arten, ferner nach sol- chen der Wald-, der Steppen- und der Grasflurabtei- lungen, ferner nach der von 50° im Norden bis 30° im Süden stetig gesteigerten Verschiedenheit an den Küsten beider Weltmeere, lassen die nun folgende Anreihung der Distrikte nach 14 Vegetationsregionen ohne weiteres klar verstehen. Im wesentlichen stimmen dieselben mit
8. und 9. Nordamerika.
ringe Rolle nur spielen die einheimischen Nutzpflanzen für den Europäer, während der Indianer eine grosse Menge in seinen Haushalt gezogen hat (siehe Newberry, G. J., XIII, 337). Der Wasserreis Zizania aquatica dient noch jetzt den wilden Stämmen zur zeitweiligen Hauptnahrung, sogar Eicheln und Kiefern geben essbare Früchte, aber eigentlich nur im Bereich der 9. hier mit der 8. ver- einigten Ländergruppe. Wenige Pflanzen von Bedeutung sind den europäisch-orientalen Kulturpflanzen hinzugefügt; vom Mais, der im südlichsten Teile des Gebietes sein Indigenat berührt, wird später die Rede sein, aber ge- wisse Arten von Bohnen (Phaseolus) sind wahrscheinlich von hier aus zu Nahrungspflanzen geworden (G. J., XIII, 314); auch der Topinambur Helianthus tuberosus ist von einiger Bedeutung.
Die altweltlichen Kulturpflanzen mit dem Mais zu- sammen ordnen sich den ursprünglichen Formationen ent- sprechend zu Kulturarealen, welche im Bereich oder nörd- lich der, östlich an den Rocky Mts. am weitesten nach Norden vorgeschobenen Grassteppen am weitesten nach Norden ansteigen, an der Westküste aber ebenso wie im Wir- kungsbereich der Hudsonsbai Depressionen erleiden. So endet die Hauptkultur des Mais an der Westküste schon unter 45° N., im allgemeinen aber erst bei 51° N., und geht am Saskatchawan bis 53° und weiter nach N. Der Weizen erreicht bei Fort Liard am Fusse der Rocky Mts., an einem Zufluss des Mackenzie, 60° N., Gerste und Kartoffeln gehen in diesen Meridianen bis 65° N., Rüben- bau bis 67° N. Der Polarkreis bildet in der Mitte Ka- nadas also die ungefähre Nordgrenze des Feldbaues.
Vegetationsregionen. Die sich aus dem Vorher- gehenden ergebenden Gliederungen nach Formationen mit frostharten und frostmeidenden Arten, ferner nach sol- chen der Wald-, der Steppen- und der Grasflurabtei- lungen, ferner nach der von 50° im Norden bis 30° im Süden stetig gesteigerten Verschiedenheit an den Küsten beider Weltmeere, lassen die nun folgende Anreihung der Distrikte nach 14 Vegetationsregionen ohne weiteres klar verstehen. Im wesentlichen stimmen dieselben mit
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8. und 9. Nordamerika.
ringe Rolle nur spielen die einheimischen Nutzpflanzen
für den Europäer, während der Indianer eine grosse Menge
in seinen Haushalt gezogen hat (siehe Newberry, G. J.,
XIII, 337). Der Wasserreis Zizania aquatica dient noch
jetzt den wilden Stämmen zur zeitweiligen Hauptnahrung,
sogar Eicheln und Kiefern geben essbare Früchte, aber
eigentlich nur im Bereich der 9. hier mit der 8. ver-
einigten Ländergruppe. Wenige Pflanzen von Bedeutung
sind den europäisch-orientalen Kulturpflanzen hinzugefügt;
vom Mais, der im südlichsten Teile des Gebietes sein
Indigenat berührt, wird später die Rede sein, aber ge-
wisse Arten von Bohnen (Phaseolus) sind wahrscheinlich
von hier aus zu Nahrungspflanzen geworden (G. J., XIII,
314); auch der Topinambur Helianthus tuberosus ist von
einiger Bedeutung.
Die altweltlichen Kulturpflanzen mit dem Mais zu-
sammen ordnen sich den ursprünglichen Formationen ent-
sprechend zu Kulturarealen, welche im Bereich oder nörd-
lich der, östlich an den Rocky Mts. am weitesten nach Norden
vorgeschobenen Grassteppen am weitesten nach Norden
ansteigen, an der Westküste aber ebenso wie im Wir-
kungsbereich der Hudsonsbai Depressionen erleiden. So
endet die Hauptkultur des Mais an der Westküste schon
unter 45° N., im allgemeinen aber erst bei 51° N., und
geht am Saskatchawan bis 53° und weiter nach N.
Der Weizen erreicht bei Fort Liard am Fusse der Rocky
Mts., an einem Zufluss des Mackenzie, 60° N., Gerste und
Kartoffeln gehen in diesen Meridianen bis 65° N., Rüben-
bau bis 67° N. Der Polarkreis bildet in der Mitte Ka-
nadas also die ungefähre Nordgrenze des Feldbaues.
Vegetationsregionen. Die sich aus dem Vorher-
gehenden ergebenden Gliederungen nach Formationen mit
frostharten und frostmeidenden Arten, ferner nach sol-
chen der Wald-, der Steppen- und der Grasflurabtei-
lungen, ferner nach der von 50° im Norden bis 30° im
Süden stetig gesteigerten Verschiedenheit an den Küsten
beider Weltmeere, lassen die nun folgende Anreihung
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/466>, abgerufen am 22.11.2024.
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