und die trockene Vegetationsregion der inneren Hoch- flächen derselben sind von einem abweichenden Elemente besiedelt, welches sich hauptsächlich an die südlicher ge- legene "andine" Flora anschliesst, die ihrem Allgemein- verhalten nach subtropisch-austral ist; ebenso entbehrt das dem Aequator nahe gelegene Westgehänge der Anden, von der Bai von Guayaquil an südwärts, der Tropen- formationen und wird daher (analog der Kalahari-Vege- tationsregion) trotz ihrer tropischen Lage zu dem andinen Florenreich gezogen, welches sich hier in trockenheissen, niederschlagsarmen Ländern in hervorragenden xerophilen Beständen entwickelt hat.
Die Westgrenze des tropischen Südamerikas, welche hier als Florenreichsgrenze mit den selbstverständlichen Verbindungs- und Uebergangsgliedern verstanden ist, läuft daher von der Bai von Guayaquil über die Anden (mit Ausschluss der hochandinen Steppen in Ecuador und Colombia) bis zu den tropischen und subtropischen Wald- beständen an deren Osthange und folgt diesen etwa bis zur argentinischen Provinz Tucuman, von wo sie dem Gebiet des Rio Salado folgend ostwärts nach Parana läuft und durch Entre-Rios und das nördliche Uruguay zur brasilianischen Küste bei Porto Allegre. Diese Floren- reichsgrenze, welche in ihrer Bedeutung von Hieronymus (Bot. Ztg. 1888, S. 225) angegriffen wurde, ist eine von Engler ebenso dargestellte natürliche Scheidelinie, welche mit einer starken Faunengrenze bei Wallace ziemlich genau übereinstimmt. Auch Balls im folgenden Kapitel zu nennende wichtige floristische Arbeiten stimmen in ihrer Argumentation völlig damit überein. Es ist nicht nur, wie Hieronymus annimmt, eine Abgrenzung von Xerophilenvegetation gegenüber tropischen Formationen, obwohl ja die innigen Beziehungen der Systemklassen zu klimatischen Bezirken auch dieser Trennung Gewicht genug verleihen würden; auch das Innere von Brasilien besitzt weite Landstrecken mit trockenheissem Klima, aber in ihnen sind stets besonders acclimatisierte Arten der herrschenden echttropisch-amerikanischen Charakter- gattungen, z. B. Palmen wie Cocos, Copernicia, Diplo-
Litteratur. Florenreichsgrenzen.
und die trockene Vegetationsregion der inneren Hoch- flächen derselben sind von einem abweichenden Elemente besiedelt, welches sich hauptsächlich an die südlicher ge- legene „andine“ Flora anschliesst, die ihrem Allgemein- verhalten nach subtropisch-austral ist; ebenso entbehrt das dem Aequator nahe gelegene Westgehänge der Anden, von der Bai von Guayaquil an südwärts, der Tropen- formationen und wird daher (analog der Kalahari-Vege- tationsregion) trotz ihrer tropischen Lage zu dem andinen Florenreich gezogen, welches sich hier in trockenheissen, niederschlagsarmen Ländern in hervorragenden xerophilen Beständen entwickelt hat.
Die Westgrenze des tropischen Südamerikas, welche hier als Florenreichsgrenze mit den selbstverständlichen Verbindungs- und Uebergangsgliedern verstanden ist, läuft daher von der Bai von Guayaquil über die Anden (mit Ausschluss der hochandinen Steppen in Ecuador und Colombia) bis zu den tropischen und subtropischen Wald- beständen an deren Osthange und folgt diesen etwa bis zur argentinischen Provinz Tucuman, von wo sie dem Gebiet des Rio Salado folgend ostwärts nach Parana läuft und durch Entre-Rios und das nördliche Uruguay zur brasilianischen Küste bei Porto Allegre. Diese Floren- reichsgrenze, welche in ihrer Bedeutung von Hieronymus (Bot. Ztg. 1888, S. 225) angegriffen wurde, ist eine von Engler ebenso dargestellte natürliche Scheidelinie, welche mit einer starken Faunengrenze bei Wallace ziemlich genau übereinstimmt. Auch Balls im folgenden Kapitel zu nennende wichtige floristische Arbeiten stimmen in ihrer Argumentation völlig damit überein. Es ist nicht nur, wie Hieronymus annimmt, eine Abgrenzung von Xerophilenvegetation gegenüber tropischen Formationen, obwohl ja die innigen Beziehungen der Systemklassen zu klimatischen Bezirken auch dieser Trennung Gewicht genug verleihen würden; auch das Innere von Brasilien besitzt weite Landstrecken mit trockenheissem Klima, aber in ihnen sind stets besonders acclimatisierte Arten der herrschenden echttropisch-amerikanischen Charakter- gattungen, z. B. Palmen wie Cocos, Copernicia, Diplo-
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Litteratur. Florenreichsgrenzen.
und die trockene Vegetationsregion der inneren Hoch-
flächen derselben sind von einem abweichenden Elemente
besiedelt, welches sich hauptsächlich an die südlicher ge-
legene „andine“ Flora anschliesst, die ihrem Allgemein-
verhalten nach subtropisch-austral ist; ebenso entbehrt
das dem Aequator nahe gelegene Westgehänge der Anden,
von der Bai von Guayaquil an südwärts, der Tropen-
formationen und wird daher (analog der Kalahari-Vege-
tationsregion) trotz ihrer tropischen Lage zu dem andinen
Florenreich gezogen, welches sich hier in trockenheissen,
niederschlagsarmen Ländern in hervorragenden xerophilen
Beständen entwickelt hat.
Die Westgrenze des tropischen Südamerikas, welche
hier als Florenreichsgrenze mit den selbstverständlichen
Verbindungs- und Uebergangsgliedern verstanden ist,
läuft daher von der Bai von Guayaquil über die Anden
(mit Ausschluss der hochandinen Steppen in Ecuador und
Colombia) bis zu den tropischen und subtropischen Wald-
beständen an deren Osthange und folgt diesen etwa bis
zur argentinischen Provinz Tucuman, von wo sie dem
Gebiet des Rio Salado folgend ostwärts nach Parana läuft
und durch Entre-Rios und das nördliche Uruguay zur
brasilianischen Küste bei Porto Allegre. Diese Floren-
reichsgrenze, welche in ihrer Bedeutung von Hieronymus
(Bot. Ztg. 1888, S. 225) angegriffen wurde, ist eine von
Engler ebenso dargestellte natürliche Scheidelinie, welche
mit einer starken Faunengrenze bei Wallace ziemlich
genau übereinstimmt. Auch Balls im folgenden Kapitel
zu nennende wichtige floristische Arbeiten stimmen in
ihrer Argumentation völlig damit überein. Es ist nicht
nur, wie Hieronymus annimmt, eine Abgrenzung von
Xerophilenvegetation gegenüber tropischen Formationen,
obwohl ja die innigen Beziehungen der Systemklassen zu
klimatischen Bezirken auch dieser Trennung Gewicht
genug verleihen würden; auch das Innere von Brasilien
besitzt weite Landstrecken mit trockenheissem Klima,
aber in ihnen sind stets besonders acclimatisierte Arten
der herrschenden echttropisch-amerikanischen Charakter-
gattungen, z. B. Palmen wie Cocos, Copernicia, Diplo-
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/549>, abgerufen am 22.11.2024.
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