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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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19. Tropisches Südamerika.
gab, bildete er aus Brasilien die 4 Regionen der Najaden
(4), Dryaden (5), Hamadyraden (6) und Oreaden (7),
welche dieser und den unter 5--7 folgenden Vegetations-
regionen entsprechen und wahrscheinlich als sichere Grund-
lage der Vegetationsgliederung Anerkennung behalten
werden.

Hier, im Bereich der Najaden, ist nach Martius im Innern
am Japura die Theobroma Cacao in natürlichen Waldbeständen;
die Mauritia-Palmen ersetzen die fehlenden Sabaleen mit Fächer-
blättern, Maximiliana, Attalea, Orbignya, Leopoldinia sind neben
zahllosen Bactris, Astrocaryum und Geonoma die hauptsächlichen
Charakterpalmen, zu denen im östlichen Teil merkwürdigerweise
die afrikanische Raphia vinifera in einer Varietät sich gesellt; die
Myrtacee Bertholletia excelsa liefert aus ihren kanonenkugelartigen
Früchten die Paranüsse, die Seringueira-Bäume: Hevea brasiliensis
(= Siphonia elastica) liefern den wichtigsten Exportgegenstand:
das brasilianische Kautschuk; die Lagunen der Flüsse füllt stellen-
weise mit mächtigen Rosetten schwimmend Victoria regia, ist
aber wie manche andere ziemlich weit südwärts verbreitet.

5. Die ostbrasilianische Tropenwaldregion be-
deckt den Osthang der durch mehr als 12 Breitengrade der
Küste entlang ziehenden Serra do Mar in einem zusam-
menhängenden Striche von vielen Tausenden von Quadrat-
meilen und ist in derselben Zusammensetzung von Arten
und Formationen im Bereich des San Francisco, auch
sonst da, wo die Campos und Serrados südlich von der
Hyläa fehlen, ausgebreitet.

Ihrer südlicheren Lage entsprechend, die bis über den Wende-
kreis in einem schmalen Küstenbande herausgeht, ist diese "all-
gemeine Waldung" Matto Geral mit ihren "jungfräulichen Wäldern"
Matto virgem der zweite grosse brasilianische Waldkomplex, in
dem die Mehrzahl der Amazonas-Typen in Repräsentativarten und
in vermindertem Reichtum wiederkehrt; Region Nr. 4 ist der äqua-
toriale, Nr. 5 der tropische Wald. Die Myrtacee Lecythis Ollaria,
sehr viele Nutzholzbäume, unter ihnen das Brasil- oder Fernam-
bukholz Caesalpinia echinata, Jacaranda, Machaerium firmum, noch
alle wichtigen Palmengattungen: baumartige Geonoma-Arten (G.
Pohliana, macroclona), Cocos (Syagrus), das stachelige Astrocaryum
Ayri, dann von 200--300 m Höhe an grosse Baumfarne, Bestände
von Alsophila armata in der Breite von Rio: das sind hier be-
sonders charakteristische Formen.

6. Regengrüne Sertao-Caatinga-Region (Ha-
madryaden
);

19. Tropisches Südamerika.
gab, bildete er aus Brasilien die 4 Regionen der Najaden
(4), Dryaden (5), Hamadyraden (6) und Oreaden (7),
welche dieser und den unter 5—7 folgenden Vegetations-
regionen entsprechen und wahrscheinlich als sichere Grund-
lage der Vegetationsgliederung Anerkennung behalten
werden.

Hier, im Bereich der Najaden, ist nach Martius im Innern
am Japura die Theobroma Cacao in natürlichen Waldbeständen;
die Mauritia-Palmen ersetzen die fehlenden Sabaleen mit Fächer-
blättern, Maximiliana, Attalea, Orbignya, Leopoldinia sind neben
zahllosen Bactris, Astrocaryum und Geonoma die hauptsächlichen
Charakterpalmen, zu denen im östlichen Teil merkwürdigerweise
die afrikanische Raphia vinifera in einer Varietät sich gesellt; die
Myrtacee Bertholletia excelsa liefert aus ihren kanonenkugelartigen
Früchten die Paranüsse, die Seringueira-Bäume: Hevea brasiliensis
(= Siphonia elastica) liefern den wichtigsten Exportgegenstand:
das brasilianische Kautschuk; die Lagunen der Flüsse füllt stellen-
weise mit mächtigen Rosetten schwimmend Victoria regia, ist
aber wie manche andere ziemlich weit südwärts verbreitet.

5. Die ostbrasilianische Tropenwaldregion be-
deckt den Osthang der durch mehr als 12 Breitengrade der
Küste entlang ziehenden Serra do Mar in einem zusam-
menhängenden Striche von vielen Tausenden von Quadrat-
meilen und ist in derselben Zusammensetzung von Arten
und Formationen im Bereich des San Francisco, auch
sonst da, wo die Campos und Serrados südlich von der
Hyläa fehlen, ausgebreitet.

Ihrer südlicheren Lage entsprechend, die bis über den Wende-
kreis in einem schmalen Küstenbande herausgeht, ist diese „all-
gemeine Waldung“ Matto Geral mit ihren „jungfräulichen Wäldern“
Matto virgem der zweite grosse brasilianische Waldkomplex, in
dem die Mehrzahl der Amazonas-Typen in Repräsentativarten und
in vermindertem Reichtum wiederkehrt; Region Nr. 4 ist der äqua-
toriale, Nr. 5 der tropische Wald. Die Myrtacee Lecythis Ollaria,
sehr viele Nutzholzbäume, unter ihnen das Brasil- oder Fernam-
bukholz Caesalpinia echinata, Jacaranda, Machaerium firmum, noch
alle wichtigen Palmengattungen: baumartige Geonoma-Arten (G.
Pohliana, macroclona), Cocos (Syagrus), das stachelige Astrocaryum
Ayri, dann von 200—300 m Höhe an grosse Baumfarne, Bestände
von Alsophila armata in der Breite von Rio: das sind hier be-
sonders charakteristische Formen.

6. Regengrüne Sertão-Caatinga-Region (Ha-
madryaden
);

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[522/0554] 19. Tropisches Südamerika. gab, bildete er aus Brasilien die 4 Regionen der Najaden (4), Dryaden (5), Hamadyraden (6) und Oreaden (7), welche dieser und den unter 5—7 folgenden Vegetations- regionen entsprechen und wahrscheinlich als sichere Grund- lage der Vegetationsgliederung Anerkennung behalten werden. Hier, im Bereich der Najaden, ist nach Martius im Innern am Japura die Theobroma Cacao in natürlichen Waldbeständen; die Mauritia-Palmen ersetzen die fehlenden Sabaleen mit Fächer- blättern, Maximiliana, Attalea, Orbignya, Leopoldinia sind neben zahllosen Bactris, Astrocaryum und Geonoma die hauptsächlichen Charakterpalmen, zu denen im östlichen Teil merkwürdigerweise die afrikanische Raphia vinifera in einer Varietät sich gesellt; die Myrtacee Bertholletia excelsa liefert aus ihren kanonenkugelartigen Früchten die Paranüsse, die Seringueira-Bäume: Hevea brasiliensis (= Siphonia elastica) liefern den wichtigsten Exportgegenstand: das brasilianische Kautschuk; die Lagunen der Flüsse füllt stellen- weise mit mächtigen Rosetten schwimmend Victoria regia, ist aber wie manche andere ziemlich weit südwärts verbreitet. 5. Die ostbrasilianische Tropenwaldregion be- deckt den Osthang der durch mehr als 12 Breitengrade der Küste entlang ziehenden Serra do Mar in einem zusam- menhängenden Striche von vielen Tausenden von Quadrat- meilen und ist in derselben Zusammensetzung von Arten und Formationen im Bereich des San Francisco, auch sonst da, wo die Campos und Serrados südlich von der Hyläa fehlen, ausgebreitet. Ihrer südlicheren Lage entsprechend, die bis über den Wende- kreis in einem schmalen Küstenbande herausgeht, ist diese „all- gemeine Waldung“ Matto Geral mit ihren „jungfräulichen Wäldern“ Matto virgem der zweite grosse brasilianische Waldkomplex, in dem die Mehrzahl der Amazonas-Typen in Repräsentativarten und in vermindertem Reichtum wiederkehrt; Region Nr. 4 ist der äqua- toriale, Nr. 5 der tropische Wald. Die Myrtacee Lecythis Ollaria, sehr viele Nutzholzbäume, unter ihnen das Brasil- oder Fernam- bukholz Caesalpinia echinata, Jacaranda, Machaerium firmum, noch alle wichtigen Palmengattungen: baumartige Geonoma-Arten (G. Pohliana, macroclona), Cocos (Syagrus), das stachelige Astrocaryum Ayri, dann von 200—300 m Höhe an grosse Baumfarne, Bestände von Alsophila armata in der Breite von Rio: das sind hier be- sonders charakteristische Formen. 6. Regengrüne Sertão-Caatinga-Region (Ha- madryaden);

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/554>, abgerufen am 23.11.2024.