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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Substrat. Periodische Erscheinungen.
bis zu den genannten Tiefen gebunden, die grösseren
direkt, die kleineren unter den Algen so sehr zahlreichen
Epiphyten oder epiphytisch wachsen könnenden indirekt;
Hauck fand auf einer mediterranen grossen Cystosira
barbata
115 andere Algenarten als Epiphyten angesiedelt.
Wie weit in flachen Meeren die Algenbesiedelung sich
auf ausgedehnte Flächen erstrecken kann, zeigt die von
Reinke aufgenommene Karte, die einzige meines Wissens,
welche einen kleineren Meeresteil so genau darstellt.

Ausser diesen Küsten-Tangformationen im Verein
mit den Seegräsern gibt es nun kleine, einzellige oder
in Kettenkolonien vereinigte frei schwimmende Algen,
und zu diesen gehören die Hauptmassen der Kieselalgen,
(Bacillariaceen) im hohen Ozean, von deren hohen Be-
deutung für das Tierleben des Meeres man erst durch
die jüngsten daraufhin gerichteten Untersuchungen Kennt-
nis erhalten hat. Sie mögen mit dem für diese Lebe-
welt überhaupt eingeführten Namen als Plankton-For-
mationen bezeichnet werden, und ihr Charakter scheint
in einer hochgradigen Geselligkeit sehr weniger Arten
zu liegen. Eine viel grössere Zahl von Bacillariaceen-
Arten bewohnt übrigens ebenfalls die Küstenflora zusam-
men mit den anderen Algen, auf welchen sie als Epi-
phyten in Ketten festhaften oder mit Schleimstielen kleben,
gerade wie es in Gräben und Teichen mit süssem Wasser
bei diesen Organismen der Fall ist. Zum "Plankton"
könnte man auch ausserdem die losgerissen-treibenden
Seetange ferner Küsten rechnen, wie die Sargassomeer-
tange, deren Heimat in Westindien liegt.

Temperatur des Wassers; Periodizität. Dem
schützenden Einfluss des Mediums, welches die ozeanische
Flora erhält, ist es zuzuschreiben, dass auch noch in den
hohen Breiten der arktischen und antarktischen Flora
ein reiches Algenleben sich entwickelt. Ja, nach den
bisher gemachten Wahrnehmungen zu urteilen, ist in
kühleren Meeren das Algenleben kräftiger entfaltet, als
in den tropischen, sowohl was die Küstenformationen
anbetrifft, als hinsichtlich der Masse an Plankton-Organis-
men. Und was mit den sonstigen Begriffen der arktischen

Substrat. Periodische Erscheinungen.
bis zu den genannten Tiefen gebunden, die grösseren
direkt, die kleineren unter den Algen so sehr zahlreichen
Epiphyten oder epiphytisch wachsen könnenden indirekt;
Hauck fand auf einer mediterranen grossen Cystosira
barbata
115 andere Algenarten als Epiphyten angesiedelt.
Wie weit in flachen Meeren die Algenbesiedelung sich
auf ausgedehnte Flächen erstrecken kann, zeigt die von
Reinke aufgenommene Karte, die einzige meines Wissens,
welche einen kleineren Meeresteil so genau darstellt.

Ausser diesen Küsten-Tangformationen im Verein
mit den Seegräsern gibt es nun kleine, einzellige oder
in Kettenkolonien vereinigte frei schwimmende Algen,
und zu diesen gehören die Hauptmassen der Kieselalgen,
(Bacillariaceen) im hohen Ozean, von deren hohen Be-
deutung für das Tierleben des Meeres man erst durch
die jüngsten daraufhin gerichteten Untersuchungen Kennt-
nis erhalten hat. Sie mögen mit dem für diese Lebe-
welt überhaupt eingeführten Namen als Plankton-For-
mationen bezeichnet werden, und ihr Charakter scheint
in einer hochgradigen Geselligkeit sehr weniger Arten
zu liegen. Eine viel grössere Zahl von Bacillariaceen-
Arten bewohnt übrigens ebenfalls die Küstenflora zusam-
men mit den anderen Algen, auf welchen sie als Epi-
phyten in Ketten festhaften oder mit Schleimstielen kleben,
gerade wie es in Gräben und Teichen mit süssem Wasser
bei diesen Organismen der Fall ist. Zum „Plankton“
könnte man auch ausserdem die losgerissen-treibenden
Seetange ferner Küsten rechnen, wie die Sargassomeer-
tange, deren Heimat in Westindien liegt.

Temperatur des Wassers; Periodizität. Dem
schützenden Einfluss des Mediums, welches die ozeanische
Flora erhält, ist es zuzuschreiben, dass auch noch in den
hohen Breiten der arktischen und antarktischen Flora
ein reiches Algenleben sich entwickelt. Ja, nach den
bisher gemachten Wahrnehmungen zu urteilen, ist in
kühleren Meeren das Algenleben kräftiger entfaltet, als
in den tropischen, sowohl was die Küstenformationen
anbetrifft, als hinsichtlich der Masse an Plankton-Organis-
men. Und was mit den sonstigen Begriffen der arktischen

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[553/0585] Substrat. Periodische Erscheinungen. bis zu den genannten Tiefen gebunden, die grösseren direkt, die kleineren unter den Algen so sehr zahlreichen Epiphyten oder epiphytisch wachsen könnenden indirekt; Hauck fand auf einer mediterranen grossen Cystosira barbata 115 andere Algenarten als Epiphyten angesiedelt. Wie weit in flachen Meeren die Algenbesiedelung sich auf ausgedehnte Flächen erstrecken kann, zeigt die von Reinke aufgenommene Karte, die einzige meines Wissens, welche einen kleineren Meeresteil so genau darstellt. Ausser diesen Küsten-Tangformationen im Verein mit den Seegräsern gibt es nun kleine, einzellige oder in Kettenkolonien vereinigte frei schwimmende Algen, und zu diesen gehören die Hauptmassen der Kieselalgen, (Bacillariaceen) im hohen Ozean, von deren hohen Be- deutung für das Tierleben des Meeres man erst durch die jüngsten daraufhin gerichteten Untersuchungen Kennt- nis erhalten hat. Sie mögen mit dem für diese Lebe- welt überhaupt eingeführten Namen als Plankton-For- mationen bezeichnet werden, und ihr Charakter scheint in einer hochgradigen Geselligkeit sehr weniger Arten zu liegen. Eine viel grössere Zahl von Bacillariaceen- Arten bewohnt übrigens ebenfalls die Küstenflora zusam- men mit den anderen Algen, auf welchen sie als Epi- phyten in Ketten festhaften oder mit Schleimstielen kleben, gerade wie es in Gräben und Teichen mit süssem Wasser bei diesen Organismen der Fall ist. Zum „Plankton“ könnte man auch ausserdem die losgerissen-treibenden Seetange ferner Küsten rechnen, wie die Sargassomeer- tange, deren Heimat in Westindien liegt. Temperatur des Wassers; Periodizität. Dem schützenden Einfluss des Mediums, welches die ozeanische Flora erhält, ist es zuzuschreiben, dass auch noch in den hohen Breiten der arktischen und antarktischen Flora ein reiches Algenleben sich entwickelt. Ja, nach den bisher gemachten Wahrnehmungen zu urteilen, ist in kühleren Meeren das Algenleben kräftiger entfaltet, als in den tropischen, sowohl was die Küstenformationen anbetrifft, als hinsichtlich der Masse an Plankton-Organis- men. Und was mit den sonstigen Begriffen der arktischen

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/585>, abgerufen am 24.11.2024.