Du Bois-Reymond, Emil Heinrich: Über die Grenzen des Naturerkennens. Leipzig, 1872.Kohle, Wasser, Rohstoffe, aus welcher dort Kohlensäure, Es ist daher ein Missverständniss, im ersten Er¬ Kohle, Wasser, Rohstoffe, aus welcher dort Kohlensäure, Es ist daher ein Missverständniss, im ersten Er¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="15"/> Kohle, Wasser, Rohstoffe, aus welcher dort Kohlensäure,<lb/> Wassergas, Rauch, Asche und Erzeugnisse ihrer<lb/> Maschinen strömen. Das Bauwerk kann man sich aus<lb/> lauter dem Ganzen ähnlichen Theilen so gefügt vorstellen,<lb/> dass es gleich dem Krystall in ähnliche Theile spaltbar<lb/> ist; die Fabrik ist gleich dem organischen Wesen, wenn<lb/> wir von dessen Aufbau aus Zellen und der Theilbarkeit<lb/> mancher Organismen absehen, ein Individuum.</p><lb/> <p>Es ist daher ein Missverständniss, im ersten Er¬<lb/> scheinen lebender Wesen auf Erden etwas Supranatura¬<lb/> listisches, etwas Anderes zu sehen, als ein überaus<lb/> schwieriges mechanisches Problem. Von den beiden Irr¬<lb/> thümern, auf die ich hinweisen wollte, ist dies der eine.<lb/> Nicht hier ist die andere Grenze des Naturerkennens;<lb/> hier nicht mehr als in der Krystallbildung. Könnten<lb/> wir die Bedingungen herstellen, unter denen orga¬<lb/> nische Wesen einst entstanden, wie wir dies für ge¬<lb/> wisse, keinesweges für sämmtliche Krystalle können, so<lb/> würden nach dem Principe des Actualismus<note xml:id="n-8" next="#n-8t" place="end" n="8"/> wie damals<lb/> auch heute noch organische Wesen entstehen. Sollte<lb/> es aber auch nie gelingen, Urzeugung zu beobachten,<lb/> geschweige sie im Versuch herbeizuführen, so wäre doch<lb/> hier kein unbedingtes Hinderniss. Wären uns Materie<lb/> und Kraft verständlich, die Welt hörte nicht auf begreif¬<lb/> lich zu sein, auch wenn wir uns jetzt die Erde von<lb/> ihrem aequatorialen Smaragdgürtel bis zu den letzten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0023]
Kohle, Wasser, Rohstoffe, aus welcher dort Kohlensäure,
Wassergas, Rauch, Asche und Erzeugnisse ihrer
Maschinen strömen. Das Bauwerk kann man sich aus
lauter dem Ganzen ähnlichen Theilen so gefügt vorstellen,
dass es gleich dem Krystall in ähnliche Theile spaltbar
ist; die Fabrik ist gleich dem organischen Wesen, wenn
wir von dessen Aufbau aus Zellen und der Theilbarkeit
mancher Organismen absehen, ein Individuum.
Es ist daher ein Missverständniss, im ersten Er¬
scheinen lebender Wesen auf Erden etwas Supranatura¬
listisches, etwas Anderes zu sehen, als ein überaus
schwieriges mechanisches Problem. Von den beiden Irr¬
thümern, auf die ich hinweisen wollte, ist dies der eine.
Nicht hier ist die andere Grenze des Naturerkennens;
hier nicht mehr als in der Krystallbildung. Könnten
wir die Bedingungen herstellen, unter denen orga¬
nische Wesen einst entstanden, wie wir dies für ge¬
wisse, keinesweges für sämmtliche Krystalle können, so
würden nach dem Principe des Actualismus
⁸
wie damals
auch heute noch organische Wesen entstehen. Sollte
es aber auch nie gelingen, Urzeugung zu beobachten,
geschweige sie im Versuch herbeizuführen, so wäre doch
hier kein unbedingtes Hinderniss. Wären uns Materie
und Kraft verständlich, die Welt hörte nicht auf begreif¬
lich zu sein, auch wenn wir uns jetzt die Erde von
ihrem aequatorialen Smaragdgürtel bis zu den letzten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |