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Dühring, Eugen: Der Weg zur höheren Berufsbildung der Frauen und die Lehrweise der Universitäten. 2. Aufl. Leipzig, 1885.

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Schrift und die vorliegende sind in diesem Punkte für einander
Ergänzungen. In der genannten Schrift kann sich der Leser
überzeugen, wie alle Ränke, die meine Wirksamkeit zu hemmen
und mich in meiner Existenz zu schädigen suchten, wesentlich
von einer Quelle, nämlich aus dem Gelehrtenstande und insbe-
sondere dessen Berliner Universitätsrepräsentantchen nebst deren
Judengenossenschaft herkamen. Die ganze Gesellschaft da, die
sich von der Judenreclame dem Publicum als Professorenelite
vorsetzen lässt, - die Herren Virchow, Dubois, Mommsen, Helm-
holtz und wie sie alle heissen mögen, - das ist vor dem wirklichen
Urtheil der dauernden Wissenschaft weniger als nichts. Der-
artige Leutchen haben nicht Verdienste um, sondern nur Miss-
verdienste gegen die Wissenschaft, und wenn ihre Körper nicht
mehr in den Professorgestellen stecken werden, wird es völlig
aus mit ihnen sein, wie mit Leuten von der Art jenes Göttinger
Professor Kästner des vorigen Jahrhunderts, den man nur noch
als Curiosität und Beispiel dafür anführt, bis zu welchem falschen
Ruf hohle Professorgestelle durch den künstlichen Universitäts-
einfluss und durch Reclame schon damals aufgeblasen werden
konnten.

Doch die Universitäten sind ja schon in einem der vorigen
Abschnitte genugsam gekennzeichnet. Die Männerwelt muss das
Uebel des Bestehens solcher Anstalten noch so lange ertragen,
bis man mit ihnen aufräumt; die weibliche Welt ist aber darin
nicht eingepfercht und kann, wenigstens für sich allein, andere
Wege gehen. Jeder Freistrebende aber, welchem Culturvolk
oder Geschlecht er auch angehöre, kann sich nunmehr durch
Aufklärung über die universitären und überhaupt gelehrten Zu-
stände in die Lage bringen, mit privaten Vorkehrungen vielen
Wirkungen jenes öffentlichen Krebsschadens selber zu entgehen
und bei sich entgegenzuarbeiten.

8. Gesichtspunkte für Selbstausbildung
und Selbststudium.

Solange die bessern Grundsätze des Lernens nicht auch zu-
gleich die des öffentlichen Unterrichts geworden sind, bleibt für
Freierdenkende und Höherstrebende eine Kluft bestehen, die nur
durch Selbstaufraffung unschädlich gemacht werden kann. Die
äussern Berufe kommen hiebei nicht besonders in Frage;

Schrift und die vorliegende sind in diesem Punkte für einander
Ergänzungen. In der genannten Schrift kann sich der Leser
überzeugen, wie alle Ränke, die meine Wirksamkeit zu hemmen
und mich in meiner Existenz zu schädigen suchten, wesentlich
von einer Quelle, nämlich aus dem Gelehrtenstande und insbe-
sondere dessen Berliner Universitätsrepräsentantchen nebst deren
Judengenossenschaft herkamen. Die ganze Gesellschaft da, die
sich von der Judenreclame dem Publicum als Professorenelite
vorsetzen lässt, – die Herren Virchow, Dubois, Mommsen, Helm-
holtz und wie sie alle heissen mögen, – das ist vor dem wirklichen
Urtheil der dauernden Wissenschaft weniger als nichts. Der-
artige Leutchen haben nicht Verdienste um, sondern nur Miss-
verdienste gegen die Wissenschaft, und wenn ihre Körper nicht
mehr in den Professorgestellen stecken werden, wird es völlig
aus mit ihnen sein, wie mit Leuten von der Art jenes Göttinger
Professor Kästner des vorigen Jahrhunderts, den man nur noch
als Curiosität und Beispiel dafür anführt, bis zu welchem falschen
Ruf hohle Professorgestelle durch den künstlichen Universitäts-
einfluss und durch Reclame schon damals aufgeblasen werden
konnten.

Doch die Universitäten sind ja schon in einem der vorigen
Abschnitte genugsam gekennzeichnet. Die Männerwelt muss das
Uebel des Bestehens solcher Anstalten noch so lange ertragen,
bis man mit ihnen aufräumt; die weibliche Welt ist aber darin
nicht eingepfercht und kann, wenigstens für sich allein, andere
Wege gehen. Jeder Freistrebende aber, welchem Culturvolk
oder Geschlecht er auch angehöre, kann sich nunmehr durch
Aufklärung über die universitären und überhaupt gelehrten Zu-
stände in die Lage bringen, mit privaten Vorkehrungen vielen
Wirkungen jenes öffentlichen Krebsschadens selber zu entgehen
und bei sich entgegenzuarbeiten.

8. Gesichtspunkte für Selbstausbildung
und Selbststudium.

Solange die bessern Grundsätze des Lernens nicht auch zu-
gleich die des öffentlichen Unterrichts geworden sind, bleibt für
Freierdenkende und Höherstrebende eine Kluft bestehen, die nur
durch Selbstaufraffung unschädlich gemacht werden kann. Die
äussern Berufe kommen hiebei nicht besonders in Frage;

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[81/0090] Schrift und die vorliegende sind in diesem Punkte für einander Ergänzungen. In der genannten Schrift kann sich der Leser überzeugen, wie alle Ränke, die meine Wirksamkeit zu hemmen und mich in meiner Existenz zu schädigen suchten, wesentlich von einer Quelle, nämlich aus dem Gelehrtenstande und insbe- sondere dessen Berliner Universitätsrepräsentantchen nebst deren Judengenossenschaft herkamen. Die ganze Gesellschaft da, die sich von der Judenreclame dem Publicum als Professorenelite vorsetzen lässt, – die Herren Virchow, Dubois, Mommsen, Helm- holtz und wie sie alle heissen mögen, – das ist vor dem wirklichen Urtheil der dauernden Wissenschaft weniger als nichts. Der- artige Leutchen haben nicht Verdienste um, sondern nur Miss- verdienste gegen die Wissenschaft, und wenn ihre Körper nicht mehr in den Professorgestellen stecken werden, wird es völlig aus mit ihnen sein, wie mit Leuten von der Art jenes Göttinger Professor Kästner des vorigen Jahrhunderts, den man nur noch als Curiosität und Beispiel dafür anführt, bis zu welchem falschen Ruf hohle Professorgestelle durch den künstlichen Universitäts- einfluss und durch Reclame schon damals aufgeblasen werden konnten. Doch die Universitäten sind ja schon in einem der vorigen Abschnitte genugsam gekennzeichnet. Die Männerwelt muss das Uebel des Bestehens solcher Anstalten noch so lange ertragen, bis man mit ihnen aufräumt; die weibliche Welt ist aber darin nicht eingepfercht und kann, wenigstens für sich allein, andere Wege gehen. Jeder Freistrebende aber, welchem Culturvolk oder Geschlecht er auch angehöre, kann sich nunmehr durch Aufklärung über die universitären und überhaupt gelehrten Zu- stände in die Lage bringen, mit privaten Vorkehrungen vielen Wirkungen jenes öffentlichen Krebsschadens selber zu entgehen und bei sich entgegenzuarbeiten. 8. Gesichtspunkte für Selbstausbildung und Selbststudium. Solange die bessern Grundsätze des Lernens nicht auch zu- gleich die des öffentlichen Unterrichts geworden sind, bleibt für Freierdenkende und Höherstrebende eine Kluft bestehen, die nur durch Selbstaufraffung unschädlich gemacht werden kann. Die äussern Berufe kommen hiebei nicht besonders in Frage;

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Zitationshilfe: Dühring, Eugen: Der Weg zur höheren Berufsbildung der Frauen und die Lehrweise der Universitäten. 2. Aufl. Leipzig, 1885, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/duehring_berufsbildung_1885/90>, abgerufen am 25.11.2024.