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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Fragen an die unterschiedenen Alter.
Jch scheue weder Hitz noch Frost
Wen ich was zu erwerben sehe,
Erblik ich wo die Ehren Zinn,
Da geh ich hin.

Lehrer.
Geh fort, doch durch die rechte Thüre,
Und suche was dir Zeitlich nützt;
Doch denk, daß der die Welt beschützt
Der GOtt die Menschen Kinder führe.
Die Ehr ist schlüpfrig gleich dem Eise
Hat er dich nicht dazu erwählt,
So denk dort ist es, was hie fehlt
Du aber krum gebogner Greise,
Du Alter! sag mir deinen Sinn
Wo gehst du hin?
Alter Greise.
Jch geh bei meinen Wanderstabe
Und suche Gold und Schätze auf,
Bis daß mich bringt mein Lebenslauf
Zum Ziel, zum Todt, zum kalten Grabe:
Jch wandre immer voller Grillen,
Daß ich vor kommende Gefahr
Mein längst erworbnes Gut bewahr.
Jch krieche fort nach GOttes Willen
Zu Geld und Erd lenkt sich mein Sinn,
Da geh ich hin.
Lehrer.
Du komst stets näher zu dem Ziele,
Was soll denn deine Eitelkeit,
Denk an den Schatz der Ewigkeit;
Verlaß die güldnen Kinderspiele
Die

Fragen an die unterſchiedenen Alter.
Jch ſcheue weder Hitz noch Froſt
Wen ich was zu erwerben ſehe,
Erblik ich wo die Ehren Zinn,
Da geh ich hin.

Lehrer.
Geh fort, doch durch die rechte Thuͤre,
Und ſuche was dir Zeitlich nuͤtzt;
Doch denk, daß der die Welt beſchuͤtzt
Der GOtt die Menſchen Kinder fuͤhre.
Die Ehr iſt ſchluͤpfrig gleich dem Eiſe
Hat er dich nicht dazu erwaͤhlt,
So denk dort iſt es, was hie fehlt
Du aber krum gebogner Greiſe,
Du Alter! ſag mir deinen Sinn
Wo gehſt du hin?
Alter Greiſe.
Jch geh bei meinen Wanderſtabe
Und ſuche Gold und Schaͤtze auf,
Bis daß mich bringt mein Lebenslauf
Zum Ziel, zum Todt, zum kalten Grabe:
Jch wandre immer voller Grillen,
Daß ich vor kommende Gefahr
Mein laͤngſt erworbnes Gut bewahr.
Jch krieche fort nach GOttes Willen
Zu Geld und Erd lenkt ſich mein Sinn,
Da geh ich hin.
Lehrer.
Du komſt ſtets naͤher zu dem Ziele,
Was ſoll denn deine Eitelkeit,
Denk an den Schatz der Ewigkeit;
Verlaß die guͤldnen Kinderſpiele
Die
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[110/0126] Fragen an die unterſchiedenen Alter. Jch ſcheue weder Hitz noch Froſt Wen ich was zu erwerben ſehe, Erblik ich wo die Ehren Zinn, Da geh ich hin. Lehrer. Geh fort, doch durch die rechte Thuͤre, Und ſuche was dir Zeitlich nuͤtzt; Doch denk, daß der die Welt beſchuͤtzt Der GOtt die Menſchen Kinder fuͤhre. Die Ehr iſt ſchluͤpfrig gleich dem Eiſe Hat er dich nicht dazu erwaͤhlt, So denk dort iſt es, was hie fehlt Du aber krum gebogner Greiſe, Du Alter! ſag mir deinen Sinn Wo gehſt du hin? Alter Greiſe. Jch geh bei meinen Wanderſtabe Und ſuche Gold und Schaͤtze auf, Bis daß mich bringt mein Lebenslauf Zum Ziel, zum Todt, zum kalten Grabe: Jch wandre immer voller Grillen, Daß ich vor kommende Gefahr Mein laͤngſt erworbnes Gut bewahr. Jch krieche fort nach GOttes Willen Zu Geld und Erd lenkt ſich mein Sinn, Da geh ich hin. Lehrer. Du komſt ſtets naͤher zu dem Ziele, Was ſoll denn deine Eitelkeit, Denk an den Schatz der Ewigkeit; Verlaß die guͤldnen Kinderſpiele Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/126>, abgerufen am 21.11.2024.