Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Gedanken über die Wunder GOttes.
Denk ich nach in dem Gemüte
An die weise Vorsehung;
So erwekt in mir die Güte,
Andacht und Bewunderung,
Daß ich in so frühen Jahren,
Einen Lehrerstul erlangt;
Und dabei zugleich erfahren,
Wofür stets mein Herze dankt:
Daß der wer ihr Schüler worden,
Komme in den Lehrer Orden.
Mit dem Fortgang in dem Leben
Zeigte sich die Gnaden Hand,
Die stets offen uns zu geben,
Und mir vieles zugewand;
Dahin rechne ich die Ehe,
Weil derselben Liebesbund
Durch den Segen aus der Höhe
Mir auch macht die Vorsicht kund,
Darin daß sie meinen Nahmen
Erhält in geschenkten Samen.
Denk ich nach daß bei den Freuden
Die das Glük in mir erwekt
Auch schon manches hartes Leiden
Den gescheuchten Geist erschrekt;
Denk ich an die heissen Plagen
An die Krankheits Banden noch,
Die mein Körper hat ertragen
So zeigt sich, dies Kummer Joch
Hat die Vorsicht, wens gedrükket,
Auch bald wieder weggerükket.
Es
Gedanken uͤber die Wunder GOttes.
Denk ich nach in dem Gemuͤte
An die weiſe Vorſehung;
So erwekt in mir die Guͤte,
Andacht und Bewunderung,
Daß ich in ſo fruͤhen Jahren,
Einen Lehrerſtul erlangt;
Und dabei zugleich erfahren,
Wofuͤr ſtets mein Herze dankt:
Daß der wer ihr Schuͤler worden,
Komme in den Lehrer Orden.
Mit dem Fortgang in dem Leben
Zeigte ſich die Gnaden Hand,
Die ſtets offen uns zu geben,
Und mir vieles zugewand;
Dahin rechne ich die Ehe,
Weil derſelben Liebesbund
Durch den Segen aus der Hoͤhe
Mir auch macht die Vorſicht kund,
Darin daß ſie meinen Nahmen
Erhaͤlt in geſchenkten Samen.
Denk ich nach daß bei den Freuden
Die das Gluͤk in mir erwekt
Auch ſchon manches hartes Leiden
Den geſcheuchten Geiſt erſchrekt;
Denk ich an die heiſſen Plagen
An die Krankheits Banden noch,
Die mein Koͤrper hat ertragen
So zeigt ſich, dies Kummer Joch
Hat die Vorſicht, wens gedruͤkket,
Auch bald wieder weggeruͤkket.
Es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0139" n="123"/>
        <fw place="top" type="header">Gedanken u&#x0364;ber die Wunder GOttes.</fw><lb/>
        <lg n="28">
          <l><hi rendition="#in">D</hi>enk ich nach in dem Gemu&#x0364;te<lb/>
An die wei&#x017F;e Vor&#x017F;ehung;<lb/>
So erwekt in mir die Gu&#x0364;te,<lb/>
Andacht und Bewunderung,<lb/>
Daß ich in &#x017F;o fru&#x0364;hen Jahren,<lb/>
Einen Lehrer&#x017F;tul erlangt;<lb/>
Und dabei zugleich erfahren,<lb/>
Wofu&#x0364;r &#x017F;tets mein Herze dankt:<lb/>
Daß der wer ihr Schu&#x0364;ler worden,<lb/>
Komme in den Lehrer Orden.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="29">
          <l><hi rendition="#in">M</hi>it dem Fortgang in dem Leben<lb/>
Zeigte &#x017F;ich die Gnaden Hand,<lb/>
Die &#x017F;tets offen uns zu geben,<lb/>
Und mir vieles zugewand;<lb/>
Dahin rechne ich die Ehe,<lb/>
Weil der&#x017F;elben Liebesbund<lb/>
Durch den Segen aus der Ho&#x0364;he<lb/>
Mir auch macht die Vor&#x017F;icht kund,<lb/>
Darin daß &#x017F;ie meinen Nahmen<lb/>
Erha&#x0364;lt in ge&#x017F;chenkten Samen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="30">
          <l><hi rendition="#in">D</hi>enk ich nach daß bei den Freuden<lb/>
Die das Glu&#x0364;k in mir erwekt<lb/>
Auch &#x017F;chon manches hartes Leiden<lb/>
Den ge&#x017F;cheuchten Gei&#x017F;t er&#x017F;chrekt;<lb/>
Denk ich an die hei&#x017F;&#x017F;en Plagen<lb/>
An die Krankheits Banden noch,<lb/>
Die mein Ko&#x0364;rper hat ertragen<lb/>
So zeigt &#x017F;ich, dies Kummer Joch<lb/>
Hat die Vor&#x017F;icht, wens gedru&#x0364;kket,<lb/>
Auch bald wieder weggeru&#x0364;kket.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[123/0139] Gedanken uͤber die Wunder GOttes. Denk ich nach in dem Gemuͤte An die weiſe Vorſehung; So erwekt in mir die Guͤte, Andacht und Bewunderung, Daß ich in ſo fruͤhen Jahren, Einen Lehrerſtul erlangt; Und dabei zugleich erfahren, Wofuͤr ſtets mein Herze dankt: Daß der wer ihr Schuͤler worden, Komme in den Lehrer Orden. Mit dem Fortgang in dem Leben Zeigte ſich die Gnaden Hand, Die ſtets offen uns zu geben, Und mir vieles zugewand; Dahin rechne ich die Ehe, Weil derſelben Liebesbund Durch den Segen aus der Hoͤhe Mir auch macht die Vorſicht kund, Darin daß ſie meinen Nahmen Erhaͤlt in geſchenkten Samen. Denk ich nach daß bei den Freuden Die das Gluͤk in mir erwekt Auch ſchon manches hartes Leiden Den geſcheuchten Geiſt erſchrekt; Denk ich an die heiſſen Plagen An die Krankheits Banden noch, Die mein Koͤrper hat ertragen So zeigt ſich, dies Kummer Joch Hat die Vorſicht, wens gedruͤkket, Auch bald wieder weggeruͤkket. Es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/139
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/139>, abgerufen am 21.11.2024.