Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
O! welch ein Knall! die Felsen zittern, Und speien Bliz und Flammen aus, Die Erde bebt, die Thäler schüttern, Die Gegend stürzt in Schutt und Grauß; Die Städte sinken bei dem Knallen, Und werden wie ein Feuerballen, Der fressend durch das Pech verheert: Es werden öde Wüsteneien Ob den ergrimmten Feuerspeien, Das aus der Berge Rachen fährt. Fragt wer erscheint in solchen Wettern, Die aus gespaltnen Löchern gehn, Und alles um sich her zerschmettern Läßt sich nicht GOtt darinnen sehn? Der Zebaoth vor dessen Flügeln, Sich schnell die Klüffte selbst entriegeln Wenn er auf seinen Donner sitzt: Und aus der Felsen weiten Schlunde, Als wie aus seines Grimmes Munde Den angeflammten Eiffer blizt. Du GOtt bist gros auch in dem Meere, So weit das Reich des Wassers grenzt, Darin sich spiegelt deine Ehre, Darin dein Lob recht herrlich glänzt: Man sehe nur in diese Tieffen, Und wie darin die Wasser trieffen Und O 4
O! welch ein Knall! die Felſen zittern, Und ſpeien Bliz und Flammen aus, Die Erde bebt, die Thaͤler ſchuͤttern, Die Gegend ſtuͤrzt in Schutt und Grauß; Die Staͤdte ſinken bei dem Knallen, Und werden wie ein Feuerballen, Der freſſend durch das Pech verheert: Es werden oͤde Wuͤſteneien Ob den ergrimmten Feuerſpeien, Das aus der Berge Rachen faͤhrt. Fragt wer erſcheint in ſolchen Wettern, Die aus geſpaltnen Loͤchern gehn, Und alles um ſich her zerſchmettern Laͤßt ſich nicht GOtt darinnen ſehn? Der Zebaoth vor deſſen Fluͤgeln, Sich ſchnell die Kluͤffte ſelbſt entriegeln Wenn er auf ſeinen Donner ſitzt: Und aus der Felſen weiten Schlunde, Als wie aus ſeines Grimmes Munde Den angeflammten Eiffer blizt. Du GOtt biſt gros auch in dem Meere, So weit das Reich des Waſſers grenzt, Darin ſich ſpiegelt deine Ehre, Darin dein Lob recht herrlich glaͤnzt: Man ſehe nur in dieſe Tieffen, Und wie darin die Waſſer trieffen Und O 4
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von den Kreaturen Himmels und der Erden.
Wie Aetna und Veſuvius,
Darin ein heimlich Feuer ſchmauchet,
Das ein verborgner Wind anhauchet,
Und bringt die Gluth zu Dampf und Schuß.
O! welch ein Knall! die Felſen zittern,
Und ſpeien Bliz und Flammen aus,
Die Erde bebt, die Thaͤler ſchuͤttern,
Die Gegend ſtuͤrzt in Schutt und Grauß;
Die Staͤdte ſinken bei dem Knallen,
Und werden wie ein Feuerballen,
Der freſſend durch das Pech verheert:
Es werden oͤde Wuͤſteneien
Ob den ergrimmten Feuerſpeien,
Das aus der Berge Rachen faͤhrt.
Fragt wer erſcheint in ſolchen Wettern,
Die aus geſpaltnen Loͤchern gehn,
Und alles um ſich her zerſchmettern
Laͤßt ſich nicht GOtt darinnen ſehn?
Der Zebaoth vor deſſen Fluͤgeln,
Sich ſchnell die Kluͤffte ſelbſt entriegeln
Wenn er auf ſeinen Donner ſitzt:
Und aus der Felſen weiten Schlunde,
Als wie aus ſeines Grimmes Munde
Den angeflammten Eiffer blizt.
Du GOtt biſt gros auch in dem Meere,
So weit das Reich des Waſſers grenzt,
Darin ſich ſpiegelt deine Ehre,
Darin dein Lob recht herrlich glaͤnzt:
Man ſehe nur in dieſe Tieffen,
Und wie darin die Waſſer trieffen
Und
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