Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
Steigt in die ausgehölten Klüffte, Und sehet auf der dunklen Bahn, Die Erdengänge, tieffe Grüffte Die Eingeweid und Adern an. O! was vor blizzende Metallen, O! was vor glänzende Cristallen, Entdekt man nicht in ihren Schooß: Was sagt ihr Frevler! zu den Schäzzen Die in den Schlakken schon ergözzen, Jst GOtt nicht auch in Bergen gros? Hier sind die Gold und Silber Mienen, Die man zu Erden Gözzen macht Die uns nur sollen dazu dienen, Daß wir erkennten deine Pracht. O! HErr! der du den Schooß der Erden, So reichlich lässest fruchtbar werden: Du bist im tieffsten Schacht zu sehn, Worinnen als der Güte Kammern, Jn Kasten mit vermaurten Klammern, Für uns, so viele Schäzze stehn. Dein Grim, der uns scheint zu erwürgen, Bei des gerechten Eifers Brand, Verherrlicht sich auch im Gebürgen Und macht uns dein Gericht bekand, Der Felsen ausgeholte Bäuche, Sind offt verborgne Schweffel Schläuche Wie
Steigt in die ausgehoͤlten Kluͤffte, Und ſehet auf der dunklen Bahn, Die Erdengaͤnge, tieffe Gruͤffte Die Eingeweid und Adern an. O! was vor blizzende Metallen, O! was vor glaͤnzende Criſtallen, Entdekt man nicht in ihren Schooß: Was ſagt ihr Frevler! zu den Schaͤzzen Die in den Schlakken ſchon ergoͤzzen, Jſt GOtt nicht auch in Bergen gros? Hier ſind die Gold und Silber Mienen, Die man zu Erden Goͤzzen macht Die uns nur ſollen dazu dienen, Daß wir erkennten deine Pracht. O! HErr! der du den Schooß der Erden, So reichlich laͤſſeſt fruchtbar werden: Du biſt im tieffſten Schacht zu ſehn, Worinnen als der Guͤte Kammern, Jn Kaſten mit vermaurten Klammern, Fuͤr uns, ſo viele Schaͤzze ſtehn. Dein Grim, der uns ſcheint zu erwuͤrgen, Bei des gerechten Eifers Brand, Verherrlicht ſich auch im Gebuͤrgen Und macht uns dein Gericht bekand, Der Felſen ausgeholte Baͤuche, Sind offt verborgne Schweffel Schlaͤuche Wie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg n="32"> <l><pb facs="#f0230" n="214"/><fw place="top" type="header">Das Lob der Gottheit angeſtimmet</fw><lb/> O! braucht eur ſehend Auge auch<lb/> Und ſchauet, was vor grauſe Wunder,<lb/> Noch ſtekken, als ein Andachts Zunder,<lb/> Jn ihren ausgefuͤllten Bauch.</l> </lg><lb/> <lg n="33"> <l><hi rendition="#in">S</hi>teigt in die ausgehoͤlten Kluͤffte,<lb/> Und ſehet auf der dunklen Bahn,<lb/> Die Erdengaͤnge, tieffe Gruͤffte<lb/> Die Eingeweid und Adern an.<lb/> O! was vor blizzende Metallen,<lb/> O! was vor glaͤnzende Criſtallen,<lb/> Entdekt man nicht in ihren Schooß:<lb/> Was ſagt ihr Frevler! zu den Schaͤzzen<lb/> Die in den Schlakken ſchon ergoͤzzen,<lb/> Jſt <hi rendition="#fr">GOtt</hi> nicht auch in Bergen gros?</l> </lg><lb/> <lg n="34"> <l><hi rendition="#in">H</hi>ier ſind die Gold und Silber Mienen,<lb/> Die man zu Erden Goͤzzen macht<lb/> Die uns nur ſollen dazu dienen,<lb/> Daß wir erkennten deine Pracht.<lb/> O! <hi rendition="#fr">HErr</hi>! der du den Schooß der Erden,<lb/> So reichlich laͤſſeſt fruchtbar werden:<lb/> Du biſt im tieffſten Schacht zu ſehn,<lb/> Worinnen als der Guͤte Kammern,<lb/> Jn Kaſten mit vermaurten Klammern,<lb/> Fuͤr uns, ſo viele Schaͤzze ſtehn.</l> </lg><lb/> <lg n="35"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ein Grim, der uns ſcheint zu erwuͤrgen,<lb/> Bei des gerechten Eifers Brand,<lb/> Verherrlicht ſich auch im Gebuͤrgen<lb/> Und macht uns dein Gericht bekand,<lb/> Der Felſen ausgeholte Baͤuche,<lb/> Sind offt verborgne Schweffel Schlaͤuche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/></l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [214/0230]
Das Lob der Gottheit angeſtimmet
O! braucht eur ſehend Auge auch
Und ſchauet, was vor grauſe Wunder,
Noch ſtekken, als ein Andachts Zunder,
Jn ihren ausgefuͤllten Bauch.
Steigt in die ausgehoͤlten Kluͤffte,
Und ſehet auf der dunklen Bahn,
Die Erdengaͤnge, tieffe Gruͤffte
Die Eingeweid und Adern an.
O! was vor blizzende Metallen,
O! was vor glaͤnzende Criſtallen,
Entdekt man nicht in ihren Schooß:
Was ſagt ihr Frevler! zu den Schaͤzzen
Die in den Schlakken ſchon ergoͤzzen,
Jſt GOtt nicht auch in Bergen gros?
Hier ſind die Gold und Silber Mienen,
Die man zu Erden Goͤzzen macht
Die uns nur ſollen dazu dienen,
Daß wir erkennten deine Pracht.
O! HErr! der du den Schooß der Erden,
So reichlich laͤſſeſt fruchtbar werden:
Du biſt im tieffſten Schacht zu ſehn,
Worinnen als der Guͤte Kammern,
Jn Kaſten mit vermaurten Klammern,
Fuͤr uns, ſo viele Schaͤzze ſtehn.
Dein Grim, der uns ſcheint zu erwuͤrgen,
Bei des gerechten Eifers Brand,
Verherrlicht ſich auch im Gebuͤrgen
Und macht uns dein Gericht bekand,
Der Felſen ausgeholte Baͤuche,
Sind offt verborgne Schweffel Schlaͤuche
Wie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |