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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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empfundene Güte GOttes.
Jhre Theile so gelegt;
Daß wenn sie ein Schall erregt,
Der in unsre Seele dringet,
Sie mit süsser Lust bezwinget;
Jeder hört die Antwort an,
Das hat GOttes Güt gethan.

Auch aus diesen Brunnen quillet,
Was uns den Geruch erfüllet,
Mit der holden Liebligkeit,
Die von Blumen ausgestreut.
Dieser Bisam süsser Düfte,
Würzt die holden Frühlingslüfte
Die bei einen sanften Wehn,
Schmeichelnd in die Nasen gehn.
Welch ein geistisch süsses Rauchen,
Ziehn wir mit begiergen Hauchen
Wenn wir in den Gärten sein,
Als den Lebensbalsam ein;
Der denn ins Gehirne flieget,
Wunderbahr die Seel vergnüget,
Die sich innerlich erfreut,
Ueber GOttes Gütigkeit.
O! wie kann man durch das Schmekken
Unsers Schöpfers Güt entdekken,
Die er, wenn mans recht erwegt,
Jn die Speiß, den Trank gelegt:
Welche Arten, welche Früchte,
Welche Würtze und Gerichte,
Welche Tränke, Wein und Bier,
Sezt uns nicht der Schöpfer für?
Luft
U 3

empfundene Guͤte GOttes.
Jhre Theile ſo gelegt;
Daß wenn ſie ein Schall erregt,
Der in unſre Seele dringet,
Sie mit ſuͤſſer Luſt bezwinget;
Jeder hoͤrt die Antwort an,
Das hat GOttes Guͤt gethan.

Auch aus dieſen Brunnen quillet,
Was uns den Geruch erfuͤllet,
Mit der holden Liebligkeit,
Die von Blumen ausgeſtreut.
Dieſer Biſam ſuͤſſer Duͤfte,
Wuͤrzt die holden Fruͤhlingsluͤfte
Die bei einen ſanften Wehn,
Schmeichelnd in die Naſen gehn.
Welch ein geiſtiſch ſuͤſſes Rauchen,
Ziehn wir mit begiergen Hauchen
Wenn wir in den Gaͤrten ſein,
Als den Lebensbalſam ein;
Der denn ins Gehirne flieget,
Wunderbahr die Seel vergnuͤget,
Die ſich innerlich erfreut,
Ueber GOttes Guͤtigkeit.
O! wie kann man durch das Schmekken
Unſers Schoͤpfers Guͤt entdekken,
Die er, wenn mans recht erwegt,
Jn die Speiß, den Trank gelegt:
Welche Arten, welche Fruͤchte,
Welche Wuͤrtze und Gerichte,
Welche Traͤnke, Wein und Bier,
Sezt uns nicht der Schoͤpfer fuͤr?
Luft
U 3
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[309/0325] empfundene Guͤte GOttes. Jhre Theile ſo gelegt; Daß wenn ſie ein Schall erregt, Der in unſre Seele dringet, Sie mit ſuͤſſer Luſt bezwinget; Jeder hoͤrt die Antwort an, Das hat GOttes Guͤt gethan. Auch aus dieſen Brunnen quillet, Was uns den Geruch erfuͤllet, Mit der holden Liebligkeit, Die von Blumen ausgeſtreut. Dieſer Biſam ſuͤſſer Duͤfte, Wuͤrzt die holden Fruͤhlingsluͤfte Die bei einen ſanften Wehn, Schmeichelnd in die Naſen gehn. Welch ein geiſtiſch ſuͤſſes Rauchen, Ziehn wir mit begiergen Hauchen Wenn wir in den Gaͤrten ſein, Als den Lebensbalſam ein; Der denn ins Gehirne flieget, Wunderbahr die Seel vergnuͤget, Die ſich innerlich erfreut, Ueber GOttes Guͤtigkeit. O! wie kann man durch das Schmekken Unſers Schoͤpfers Guͤt entdekken, Die er, wenn mans recht erwegt, Jn die Speiß, den Trank gelegt: Welche Arten, welche Fruͤchte, Welche Wuͤrtze und Gerichte, Welche Traͤnke, Wein und Bier, Sezt uns nicht der Schoͤpfer fuͤr? Luft U 3

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/325>, abgerufen am 16.06.2024.