Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.
12. Der Vögel zwitschernd Heer, das auf den Zwei-gen sitzt, Und sich mit Laub bedeckt, indem die Sonne blizt, Das singt mit Munterkeit, an denen kalten Bächen, Die in ihr süß Geschrei, mit stillen Murmeln spre- chen. 13. Du lässest in der Nacht der Berge Gipfel thaun,Und tränkst mit Perlen-Safft die Felder, Gärten, Aun, Die Deiner Allmacht Krafft mit Früchten ange- füllet, Womit der Mensch, das Vieh des Hungers Plage stillet. 14. Das Gras das keimt hervor mit seiner grünenZier, Das legest Du dem Vieh zu seiner Nahrung für; Durch Deine Seegenskrafft muß jede Art der Saaten, Das Du zum Brodt bestimmt zur Menschen Nutz gerathen. 15. O! überschwengliche, allmächtge Gütigkeit!Die uns mit Rebensafft, mit Wein das Herz er- freut! Die
12. Der Voͤgel zwitſchernd Heer, das auf den Zwei-gen ſitzt, Und ſich mit Laub bedeckt, indem die Sonne blizt, Das ſingt mit Munterkeit, an denen kalten Baͤchen, Die in ihr ſuͤß Geſchrei, mit ſtillen Murmeln ſpre- chen. 13. Du laͤſſeſt in der Nacht der Berge Gipfel thaun,Und traͤnkſt mit Perlen-Safft die Felder, Gaͤrten, Aun, Die Deiner Allmacht Krafft mit Fruͤchten ange- fuͤllet, Womit der Menſch, das Vieh des Hungers Plage ſtillet. 14. Das Gras das keimt hervor mit ſeiner gruͤnenZier, Das legeſt Du dem Vieh zu ſeiner Nahrung fuͤr; Durch Deine Seegenskrafft muß jede Art der Saaten, Das Du zum Brodt beſtimmt zur Menſchen Nutz gerathen. 15. O! uͤberſchwengliche, allmaͤchtge Guͤtigkeit!Die uns mit Rebenſafft, mit Wein das Herz er- freut! Die
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aus dem Buche der Natur.
Damit erquikkeſt Du, das Wild, die Hirſch und
Rehen,
Die lechzend ausgedorrt, nach friſchen Quellen gehen.
12.
Der Voͤgel zwitſchernd Heer, das auf den Zwei-
gen ſitzt,
Und ſich mit Laub bedeckt, indem die Sonne blizt,
Das ſingt mit Munterkeit, an denen kalten Baͤchen,
Die in ihr ſuͤß Geſchrei, mit ſtillen Murmeln ſpre-
chen.
13.
Du laͤſſeſt in der Nacht der Berge Gipfel thaun,
Und traͤnkſt mit Perlen-Safft die Felder, Gaͤrten,
Aun,
Die Deiner Allmacht Krafft mit Fruͤchten ange-
fuͤllet,
Womit der Menſch, das Vieh des Hungers Plage
ſtillet.
14.
Das Gras das keimt hervor mit ſeiner gruͤnen
Zier,
Das legeſt Du dem Vieh zu ſeiner Nahrung fuͤr;
Durch Deine Seegenskrafft muß jede Art der
Saaten,
Das Du zum Brodt beſtimmt zur Menſchen Nutz
gerathen.
15.
O! uͤberſchwengliche, allmaͤchtge Guͤtigkeit!
Die uns mit Rebenſafft, mit Wein das Herz er-
freut!
Die
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