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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Der Wind.
Dieser Lauf ist unvergleichlich,
Für den Schifman eingericht:
Wenn der Wind als unbeschreiblich,
Aus der einen Gegend bricht;
So weis er nach seinen Wehen
Seines Schiffes Lauf zu drehen:
Und so komt er an das Land
Ohne starken Wiederstand.
Preißt ihr Schiffer! rühmt von Herzen,
GOttes Weisheit, auf der Bahn,

Da ihr seht das sanfte Scherzen,
Und der Winde Säuseln an.
Wenn ihr gleich den schnellen Pfeilen,
Sehet euer Schif fort eilen,
Und der Winde Lauf bedenkt;
Denkt auch, wer ihn so gelenkt!
Lernet bei den Ungewittern,
Da ein Sturm das Meer bewegt,
Wer das sprudelnde Erschüttern,
Durch dem Windebraus erregt:
Da habt ihr zum Augenmerke,
Eures Schöpfers Wunderstärke;
Jn dem tobenden Orkan,
Seht ihr GOttes Allmacht an.
Kaum hört ihr sein grauses Heulen,
So sieht eur entfärbt Gesicht,
Wie die Fluthen sich zertheilen,
Wie das Wasser steigt und bricht,
Wie
Der Wind.
Dieſer Lauf iſt unvergleichlich,
Fuͤr den Schifman eingericht:
Wenn der Wind als unbeſchreiblich,
Aus der einen Gegend bricht;
So weis er nach ſeinen Wehen
Seines Schiffes Lauf zu drehen:
Und ſo komt er an das Land
Ohne ſtarken Wiederſtand.
Preißt ihr Schiffer! ruͤhmt von Herzen,
GOttes Weisheit, auf der Bahn,

Da ihr ſeht das ſanfte Scherzen,
Und der Winde Saͤuſeln an.
Wenn ihr gleich den ſchnellen Pfeilen,
Sehet euer Schif fort eilen,
Und der Winde Lauf bedenkt;
Denkt auch, wer ihn ſo gelenkt!
Lernet bei den Ungewittern,
Da ein Sturm das Meer bewegt,
Wer das ſprudelnde Erſchuͤttern,
Durch dem Windebraus erregt:
Da habt ihr zum Augenmerke,
Eures Schoͤpfers Wunderſtaͤrke;
Jn dem tobenden Orkan,
Seht ihr GOttes Allmacht an.
Kaum hoͤrt ihr ſein grauſes Heulen,
So ſieht eur entfaͤrbt Geſicht,
Wie die Fluthen ſich zertheilen,
Wie das Waſſer ſteigt und bricht,
Wie
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[312/0324] Der Wind. Dieſer Lauf iſt unvergleichlich, Fuͤr den Schifman eingericht: Wenn der Wind als unbeſchreiblich, Aus der einen Gegend bricht; So weis er nach ſeinen Wehen Seines Schiffes Lauf zu drehen: Und ſo komt er an das Land Ohne ſtarken Wiederſtand. Preißt ihr Schiffer! ruͤhmt von Herzen, GOttes Weisheit, auf der Bahn, Da ihr ſeht das ſanfte Scherzen, Und der Winde Saͤuſeln an. Wenn ihr gleich den ſchnellen Pfeilen, Sehet euer Schif fort eilen, Und der Winde Lauf bedenkt; Denkt auch, wer ihn ſo gelenkt! Lernet bei den Ungewittern, Da ein Sturm das Meer bewegt, Wer das ſprudelnde Erſchuͤttern, Durch dem Windebraus erregt: Da habt ihr zum Augenmerke, Eures Schoͤpfers Wunderſtaͤrke; Jn dem tobenden Orkan, Seht ihr GOttes Allmacht an. Kaum hoͤrt ihr ſein grauſes Heulen, So ſieht eur entfaͤrbt Geſicht, Wie die Fluthen ſich zertheilen, Wie das Waſſer ſteigt und bricht, Wie

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/324>, abgerufen am 24.11.2024.