Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

im Reiche der Gnaden.

Wurden hie geschikt geachtet,
Und mit Gaben ausgeziert,
Daß die Weisheit dieser Erden,
Muste lauter Torheit werden.

O! wie weise ist das Wesen,
Das Apostel auserlesen,
Die kein Wissen aufgebläht,
Die von keiner Macht gestärket;
Weil man daraus klärlich merket,
Daß der JEsus der erhöht,
Ueber alle Wolken sizzet,
Sie gelehret und beschüzzet.
Juden, Heiden, Weise, Tohren,
Alle hatten sich verschworen,
Christi Lehr und Heiligthum,
Zu zernichten, zu zerstöhren,
Alle wütend zu verheeren,
Die das Evangelium
Als die reine Warheit kannten,
Und sich daher Christen nannten.
Aber hie war GOttes Finger;
Der ein siegender Bezwinger,
Ueber Höll und Teuffel war,
Konnte ihre Wuth bald legen,
Daß sie mit geschärften Degen,
Wie ans der Geschichte klar,
Nie vermogten zu besiegen,
Die mit Geistes Schwertern kriegen.
Seht dies an ihr tollen Spötter,
Wer war der Apostel Retter,
Die

im Reiche der Gnaden.

Wurden hie geſchikt geachtet,
Und mit Gaben ausgeziert,
Daß die Weisheit dieſer Erden,
Muſte lauter Torheit werden.

O! wie weiſe iſt das Weſen,
Das Apoſtel auserleſen,
Die kein Wiſſen aufgeblaͤht,
Die von keiner Macht geſtaͤrket;
Weil man daraus klaͤrlich merket,
Daß der JEſus der erhoͤht,
Ueber alle Wolken ſizzet,
Sie gelehret und beſchuͤzzet.
Juden, Heiden, Weiſe, Tohren,
Alle hatten ſich verſchworen,
Chriſti Lehr und Heiligthum,
Zu zernichten, zu zerſtoͤhren,
Alle wuͤtend zu verheeren,
Die das Evangelium
Als die reine Warheit kannten,
Und ſich daher Chriſten nannten.
Aber hie war GOttes Finger;
Der ein ſiegender Bezwinger,
Ueber Hoͤll und Teuffel war,
Konnte ihre Wuth bald legen,
Daß ſie mit geſchaͤrften Degen,
Wie ans der Geſchichte klar,
Nie vermogten zu beſiegen,
Die mit Geiſtes Schwertern kriegen.
Seht dies an ihr tollen Spoͤtter,
Wer war der Apoſtel Retter,
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="10">
            <l>
              <pb facs="#f0039" n="27"/>
              <fw place="top" type="header">im Reiche der Gnaden.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Wurden hie ge&#x017F;chikt geachtet,</l><lb/>
            <l>Und mit Gaben ausgeziert,</l><lb/>
            <l>Daß die Weisheit die&#x017F;er Erden,</l><lb/>
            <l>Mu&#x017F;te lauter Torheit werden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <l><hi rendition="#in">O</hi>! wie wei&#x017F;e i&#x017F;t das We&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Das Apo&#x017F;tel auserle&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Die kein Wi&#x017F;&#x017F;en aufgebla&#x0364;ht,</l><lb/>
            <l>Die von keiner Macht ge&#x017F;ta&#x0364;rket;</l><lb/>
            <l>Weil man daraus kla&#x0364;rlich merket,</l><lb/>
            <l>Daß der JE&#x017F;us der erho&#x0364;ht,</l><lb/>
            <l>Ueber alle Wolken &#x017F;izzet,</l><lb/>
            <l>Sie gelehret und be&#x017F;chu&#x0364;zzet.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="12">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>uden, Heiden, Wei&#x017F;e, Tohren,</l><lb/>
            <l>Alle hatten &#x017F;ich ver&#x017F;chworen,</l><lb/>
            <l>Chri&#x017F;ti Lehr und Heiligthum,</l><lb/>
            <l>Zu zernichten, zu zer&#x017F;to&#x0364;hren,</l><lb/>
            <l>Alle wu&#x0364;tend zu verheeren,</l><lb/>
            <l>Die das Evangelium</l><lb/>
            <l>Als die reine Warheit kannten,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;ich daher Chri&#x017F;ten nannten.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <l><hi rendition="#in">A</hi>ber hie war <hi rendition="#fr">GOttes</hi> Finger;</l><lb/>
            <l>Der ein &#x017F;iegender Bezwinger,</l><lb/>
            <l>Ueber Ho&#x0364;ll und Teuffel war,</l><lb/>
            <l>Konnte ihre Wuth bald legen,</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie mit ge&#x017F;cha&#x0364;rften Degen,</l><lb/>
            <l>Wie ans der Ge&#x017F;chichte klar,</l><lb/>
            <l>Nie vermogten zu be&#x017F;iegen,</l><lb/>
            <l>Die mit Gei&#x017F;tes Schwertern kriegen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>eht dies an ihr tollen Spo&#x0364;tter,</l><lb/>
            <l>Wer war der Apo&#x017F;tel Retter,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0039] im Reiche der Gnaden. Wurden hie geſchikt geachtet, Und mit Gaben ausgeziert, Daß die Weisheit dieſer Erden, Muſte lauter Torheit werden. O! wie weiſe iſt das Weſen, Das Apoſtel auserleſen, Die kein Wiſſen aufgeblaͤht, Die von keiner Macht geſtaͤrket; Weil man daraus klaͤrlich merket, Daß der JEſus der erhoͤht, Ueber alle Wolken ſizzet, Sie gelehret und beſchuͤzzet. Juden, Heiden, Weiſe, Tohren, Alle hatten ſich verſchworen, Chriſti Lehr und Heiligthum, Zu zernichten, zu zerſtoͤhren, Alle wuͤtend zu verheeren, Die das Evangelium Als die reine Warheit kannten, Und ſich daher Chriſten nannten. Aber hie war GOttes Finger; Der ein ſiegender Bezwinger, Ueber Hoͤll und Teuffel war, Konnte ihre Wuth bald legen, Daß ſie mit geſchaͤrften Degen, Wie ans der Geſchichte klar, Nie vermogten zu beſiegen, Die mit Geiſtes Schwertern kriegen. Seht dies an ihr tollen Spoͤtter, Wer war der Apoſtel Retter, Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/39
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/39>, abgerufen am 21.11.2024.