Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Die mannigfaltige Weisheit GOttes.

Die sich gegen alle Welt,
Ohne eine Macht zu haben,
Nur mit Lehr und Wundergaben,
Jhren Brustschild aufgestellt:
Und dennoch ist es gelungen,
Daß sie List und Macht bezwungen.

Wie der Bliz, wenn er entbrennet,
Flammend durch die Lüfte rennet;
So ging auch des Höchsten Wort,
Mit dem Wundervollen Brande,
Durch der Erden finstre Lande,
Als ein Licht im Glanze fort,
Da von Feurreichen Zungen,
Christi Warheits-Lehren klungen.
Seht! wie eure List zernichtet,
Die mit eitlen Lügen dichtet,
Was der Warheit schaden kann.
Woher sind die weisen Lehren,
Die wir von dem Heiland hören?
Sehet die Apostel an,
Die die Niedrigsten der Erden,
Müssen JEsus Boten werden.
Hätte GOtt die auserlesen,
Die der Welt nach klug gewesen,
So hies es: des Heilands Lehr
Jst mit klugen Wiz ersonnen.
Dieser Einwurf ist zerronnen,
Das kann euch zu GOttes Ehr,
Seiner Weisheit lichte Strahlen,
Deutlich vor die Augen mahlen.
Hät-

Die mannigfaltige Weisheit GOttes.

Die ſich gegen alle Welt,
Ohne eine Macht zu haben,
Nur mit Lehr und Wundergaben,
Jhren Bruſtſchild aufgeſtellt:
Und dennoch iſt es gelungen,
Daß ſie Liſt und Macht bezwungen.

Wie der Bliz, wenn er entbrennet,
Flammend durch die Luͤfte rennet;
So ging auch des Hoͤchſten Wort,
Mit dem Wundervollen Brande,
Durch der Erden finſtre Lande,
Als ein Licht im Glanze fort,
Da von Feurreichen Zungen,
Chriſti Warheits-Lehren klungen.
Seht! wie eure Liſt zernichtet,
Die mit eitlen Luͤgen dichtet,
Was der Warheit ſchaden kann.
Woher ſind die weiſen Lehren,
Die wir von dem Heiland hoͤren?
Sehet die Apoſtel an,
Die die Niedrigſten der Erden,
Muͤſſen JEſus Boten werden.
Haͤtte GOtt die auserleſen,
Die der Welt nach klug geweſen,
So hies es: des Heilands Lehr
Jſt mit klugen Wiz erſonnen.
Dieſer Einwurf iſt zerronnen,
Das kann euch zu GOttes Ehr,
Seiner Weisheit lichte Strahlen,
Deutlich vor die Augen mahlen.
Haͤt-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="14">
            <l>
              <pb facs="#f0040" n="28"/>
              <fw place="top" type="header">Die mannigfaltige Weisheit GOttes.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Die &#x017F;ich gegen alle Welt,</l><lb/>
            <l>Ohne eine Macht zu haben,</l><lb/>
            <l>Nur mit Lehr und Wundergaben,</l><lb/>
            <l>Jhren Bru&#x017F;t&#x017F;child aufge&#x017F;tellt:</l><lb/>
            <l>Und dennoch i&#x017F;t es gelungen,</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie Li&#x017F;t und Macht bezwungen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="15">
            <l><hi rendition="#in">W</hi>ie der Bliz, wenn er entbrennet,</l><lb/>
            <l>Flammend durch die Lu&#x0364;fte rennet;</l><lb/>
            <l>So ging auch des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Wort,</l><lb/>
            <l>Mit dem Wundervollen Brande,</l><lb/>
            <l>Durch der Erden fin&#x017F;tre Lande,</l><lb/>
            <l>Als ein Licht im Glanze fort,</l><lb/>
            <l>Da von Feurreichen Zungen,</l><lb/>
            <l>Chri&#x017F;ti Warheits-Lehren klungen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="16">
            <l><hi rendition="#in">S</hi>eht! wie eure Li&#x017F;t zernichtet,</l><lb/>
            <l>Die mit eitlen Lu&#x0364;gen dichtet,</l><lb/>
            <l>Was der Warheit &#x017F;chaden kann.</l><lb/>
            <l>Woher &#x017F;ind die wei&#x017F;en Lehren,</l><lb/>
            <l>Die wir von dem Heiland ho&#x0364;ren?</l><lb/>
            <l>Sehet die Apo&#x017F;tel an,</l><lb/>
            <l>Die die Niedrig&#x017F;ten der Erden,</l><lb/>
            <l>Mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en JE&#x017F;us Boten werden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="17">
            <l><hi rendition="#in">H</hi>a&#x0364;tte <hi rendition="#fr">GOtt</hi> die auserle&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Die der Welt nach klug gewe&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>So hies es: des Heilands Lehr</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t mit klugen Wiz er&#x017F;onnen.</l><lb/>
            <l>Die&#x017F;er Einwurf i&#x017F;t zerronnen,</l><lb/>
            <l>Das kann euch zu <hi rendition="#fr">GOttes</hi> Ehr,</l><lb/>
            <l>Seiner Weisheit lichte Strahlen,</l><lb/>
            <l>Deutlich vor die Augen mahlen.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Ha&#x0364;t-</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0040] Die mannigfaltige Weisheit GOttes. Die ſich gegen alle Welt, Ohne eine Macht zu haben, Nur mit Lehr und Wundergaben, Jhren Bruſtſchild aufgeſtellt: Und dennoch iſt es gelungen, Daß ſie Liſt und Macht bezwungen. Wie der Bliz, wenn er entbrennet, Flammend durch die Luͤfte rennet; So ging auch des Hoͤchſten Wort, Mit dem Wundervollen Brande, Durch der Erden finſtre Lande, Als ein Licht im Glanze fort, Da von Feurreichen Zungen, Chriſti Warheits-Lehren klungen. Seht! wie eure Liſt zernichtet, Die mit eitlen Luͤgen dichtet, Was der Warheit ſchaden kann. Woher ſind die weiſen Lehren, Die wir von dem Heiland hoͤren? Sehet die Apoſtel an, Die die Niedrigſten der Erden, Muͤſſen JEſus Boten werden. Haͤtte GOtt die auserleſen, Die der Welt nach klug geweſen, So hies es: des Heilands Lehr Jſt mit klugen Wiz erſonnen. Dieſer Einwurf iſt zerronnen, Das kann euch zu GOttes Ehr, Seiner Weisheit lichte Strahlen, Deutlich vor die Augen mahlen. Haͤt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/40
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/40>, abgerufen am 03.12.2024.