Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.bei denen unterschiedenen Neigungen. Die wir als Niedrige nach ihren Stand betrachten,Es müssen solche seyn die Wissenschaften lehrn, Es müssen solche seyn, die Weisheits Lehren hörn; Es müssen solche seyn, die feine Künste treiben, Es müssen solche seyn, die bei dem groben bleiben. Es frägt sich noch dabei, wer mehrern Nuzzen schaft, Der mit des Geistes Wiz, der mit der Glieder Kraft: Ob der den Vorzug hat, den man als Kunstreich ehret, Vor dem der mit dem Pflug das Akkerfeld umkehret Drum wozu uns die Lust, die innre Neigung führt, Den Stand erwähle man, weil er uns gnugsam ziert. Der Schöpfer aller Ding hat das uns eingedrükket, Wer diesen Trieben folgt, der wird dadurch be- glükket. Die Weisheit äusert sich in dem verborgnen Zug, Und wer derselben folgt, der handelt weis und klug. Die Welt braucht manchen Stand, die Weisheit die regieret, Macht das der Sin hiezu, der dazu Lust verspüret. Der
bei denen unterſchiedenen Neigungen. Die wir als Niedrige nach ihren Stand betrachten,Es muͤſſen ſolche ſeyn die Wiſſenſchaften lehrn, Es muͤſſen ſolche ſeyn, die Weisheits Lehren hoͤrn; Es muͤſſen ſolche ſeyn, die feine Kuͤnſte treiben, Es muͤſſen ſolche ſeyn, die bei dem groben bleiben. Es fraͤgt ſich noch dabei, wer mehrern Nuzzen ſchaft, Der mit des Geiſtes Wiz, der mit der Glieder Kraft: Ob der den Vorzug hat, den man als Kunſtreich ehret, Vor dem der mit dem Pflug das Akkerfeld umkehret Drum wozu uns die Luſt, die innre Neigung fuͤhrt, Den Stand erwaͤhle man, weil er uns gnugſam ziert. Der Schoͤpfer aller Ding hat das uns eingedruͤkket, Wer dieſen Trieben folgt, der wird dadurch be- gluͤkket. Die Weisheit aͤuſert ſich in dem verborgnen Zug, Und wer derſelben folgt, der handelt weiſ und klug. Die Welt braucht manchen Stand, die Weisheit die regieret, Macht das der Sin hiezu, der dazu Luſt verſpuͤret. Der
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bei denen unterſchiedenen Neigungen.
Die wir als Niedrige nach ihren Stand betrachten,
Es muͤſſen ſolche ſeyn die Wiſſenſchaften lehrn,
Es muͤſſen ſolche ſeyn, die Weisheits Lehren hoͤrn;
Es muͤſſen ſolche ſeyn, die feine Kuͤnſte treiben,
Es muͤſſen ſolche ſeyn, die bei dem groben bleiben.
Es fraͤgt ſich noch dabei, wer mehrern Nuzzen
ſchaft,
Der mit des Geiſtes Wiz, der mit der Glieder Kraft:
Ob der den Vorzug hat, den man als Kunſtreich ehret,
Vor dem der mit dem Pflug das Akkerfeld umkehret
Drum wozu uns die Luſt, die innre Neigung fuͤhrt,
Den Stand erwaͤhle man, weil er uns gnugſam
ziert.
Der Schoͤpfer aller Ding hat das uns eingedruͤkket,
Wer dieſen Trieben folgt, der wird dadurch be-
gluͤkket.
Die Weisheit aͤuſert ſich in dem verborgnen Zug,
Und wer derſelben folgt, der handelt weiſ und klug.
Die Welt braucht manchen Stand, die Weisheit die
regieret,
Macht das der Sin hiezu, der dazu Luſt verſpuͤret.
Der
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