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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die wunderbahre Bienenstatt.
Nun wir lassen diese fliegen,
Wollen uns nun weiter fügen,
Mit den Wisbegiergen Sinn,
Zu den Vorrathskammern hin,
Wo das Wachs verwahret lieget,
Das die Biene sammlet, bieget
Knettet, von den Blumen trägt,
Und in diese Hölen legt.
Wundernswürdig ists zu schauen,
Wenn sie auf den Blumen Auen
Sammlen diesen Vorrath ein:
Da sie ganz bestäubet seyn,
Von den gelben Blumen Puder:
Nimmt ein jegliches sein Fuder
Von den Saamenstengel fort,
Schleppt es zum bestimmten Ort.
Wenn sie nach der Beut ausflieget,
Und der Staub nicht dikke lieget
Den die Blume in sich hält,
Und in ihren Becher fällt,
Sammlet sie bei ihren Wandern,
Ein gelb Körngen nach dem andern,
Faßt sie in geschwinden Lauf
Mit den Vörderfüssen auf.
Darauf pflegt sie es zu schliessen,
Jn die Höl am Hinterfüssen,
Wo die wächsern Kügelein,
Die noch rohe und unrein,
Als in einem Löffel liegen:
Wenn sie sich nach Hause fügen
Wird
Die wunderbahre Bienenſtatt.
Nun wir laſſen dieſe fliegen,
Wollen uns nun weiter fuͤgen,
Mit den Wisbegiergen Sinn,
Zu den Vorrathskammern hin,
Wo das Wachs verwahret lieget,
Das die Biene ſammlet, bieget
Knettet, von den Blumen traͤgt,
Und in dieſe Hoͤlen legt.
Wundernswuͤrdig iſts zu ſchauen,
Wenn ſie auf den Blumen Auen
Sammlen dieſen Vorrath ein:
Da ſie ganz beſtaͤubet ſeyn,
Von den gelben Blumen Puder:
Nimmt ein jegliches ſein Fuder
Von den Saamenſtengel fort,
Schleppt es zum beſtimmten Ort.
Wenn ſie nach der Beut ausflieget,
Und der Staub nicht dikke lieget
Den die Blume in ſich haͤlt,
Und in ihren Becher faͤllt,
Sammlet ſie bei ihren Wandern,
Ein gelb Koͤrngen nach dem andern,
Faßt ſie in geſchwinden Lauf
Mit den Voͤrderfuͤſſen auf.
Darauf pflegt ſie es zu ſchlieſſen,
Jn die Hoͤl am Hinterfuͤſſen,
Wo die waͤchſern Kuͤgelein,
Die noch rohe und unrein,
Als in einem Loͤffel liegen:
Wenn ſie ſich nach Hauſe fuͤgen
Wird
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[206/0218] Die wunderbahre Bienenſtatt. Nun wir laſſen dieſe fliegen, Wollen uns nun weiter fuͤgen, Mit den Wisbegiergen Sinn, Zu den Vorrathskammern hin, Wo das Wachs verwahret lieget, Das die Biene ſammlet, bieget Knettet, von den Blumen traͤgt, Und in dieſe Hoͤlen legt. Wundernswuͤrdig iſts zu ſchauen, Wenn ſie auf den Blumen Auen Sammlen dieſen Vorrath ein: Da ſie ganz beſtaͤubet ſeyn, Von den gelben Blumen Puder: Nimmt ein jegliches ſein Fuder Von den Saamenſtengel fort, Schleppt es zum beſtimmten Ort. Wenn ſie nach der Beut ausflieget, Und der Staub nicht dikke lieget Den die Blume in ſich haͤlt, Und in ihren Becher faͤllt, Sammlet ſie bei ihren Wandern, Ein gelb Koͤrngen nach dem andern, Faßt ſie in geſchwinden Lauf Mit den Voͤrderfuͤſſen auf. Darauf pflegt ſie es zu ſchlieſſen, Jn die Hoͤl am Hinterfuͤſſen, Wo die waͤchſern Kuͤgelein, Die noch rohe und unrein, Als in einem Loͤffel liegen: Wenn ſie ſich nach Hauſe fuͤgen Wird

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/218>, abgerufen am 22.12.2024.