Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.
Wer will solche Frucht geniessen, Woraus Todt und Hölle spriessen, Die den Sodoms Aepfeln gleich, Die von aussen herrlich prahlen, Und nur an den gelben Schalen Von der falschen Anmuth reich! Die von aussen lieblich laben, Doch inwendig Asche haben? Die dieselben sich erwählen, Schaden ihrer armen Seelen, Stürzen sie in bange Noth, Und verlezzen das Gewissen, Werden dadurch weggerissen, Von den allerheilgen GOtt, Der die Geilen muß verdammen, Zu dem ewigen Feuers-Flammen. Sclaven die der Wollust fröhnen, Die verachten und verhöhnen, GOtt das allerhöchste Gut, Der die Keuschheit uns befohlen Der da will das wir die Kohlen Einer geilen Liebes-Gut, Durch Gebet, durch Wachen, Kämpfen Unermüdet sollen dämpfen. Sie
Wer will ſolche Frucht genieſſen, Woraus Todt und Hoͤlle ſprieſſen, Die den Sodoms Aepfeln gleich, Die von auſſen herrlich prahlen, Und nur an den gelben Schalen Von der falſchen Anmuth reich! Die von auſſen lieblich laben, Doch inwendig Aſche haben? Die dieſelben ſich erwaͤhlen, Schaden ihrer armen Seelen, Stuͤrzen ſie in bange Noth, Und verlezzen das Gewiſſen, Werden dadurch weggeriſſen, Von den allerheilgen GOtt, Der die Geilen muß verdammen, Zu dem ewigen Feuers-Flammen. Sclaven die der Wolluſt froͤhnen, Die verachten und verhoͤhnen, GOtt das allerhoͤchſte Gut, Der die Keuſchheit uns befohlen Der da will das wir die Kohlen Einer geilen Liebes-Gut, Durch Gebet, durch Wachen, Kaͤmpfen Unermuͤdet ſollen daͤmpfen. Sie
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Die Geilheit.
Und laͤſt denen Elend erben,
Die den Sinn der Uppigkeit
Und den ſchnoͤden Wolluſt-Suͤnden,
Die ſich noch damit verbinden,
Bei der Luſtſeuch eingeweiht.
Aller Gluͤksſtand geht verlohren,
Wenn derſelben Bahn erkohren.
Wer will ſolche Frucht genieſſen,
Woraus Todt und Hoͤlle ſprieſſen,
Die den Sodoms Aepfeln gleich,
Die von auſſen herrlich prahlen,
Und nur an den gelben Schalen
Von der falſchen Anmuth reich!
Die von auſſen lieblich laben,
Doch inwendig Aſche haben?
Die dieſelben ſich erwaͤhlen,
Schaden ihrer armen Seelen,
Stuͤrzen ſie in bange Noth,
Und verlezzen das Gewiſſen,
Werden dadurch weggeriſſen,
Von den allerheilgen GOtt,
Der die Geilen muß verdammen,
Zu dem ewigen Feuers-Flammen.
Sclaven die der Wolluſt froͤhnen,
Die verachten und verhoͤhnen,
GOtt das allerhoͤchſte Gut,
Der die Keuſchheit uns befohlen
Der da will das wir die Kohlen
Einer geilen Liebes-Gut,
Durch Gebet, durch Wachen, Kaͤmpfen
Unermuͤdet ſollen daͤmpfen.
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