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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die Grösse GOttes in dem Licht

Wie du trachtest vor die Sünden,
Heilungs-Mittel zu erfinden,
Da du die, die dich betrübt,
Als ein Vater doch geliebt.

Wenn wir deinen Rathschlus hören,
Von der Menschen Seeligkeit,
Und die süssen Warheits-Lehren
Von der frohen Gnadenzeit:
Und die Ordnung drin betrachten,
Wornach sich der Mensch muß achten:
So erkennt man mehr und mehr,
Daß GOtt sei ein grosser Herr.
Gros ist er, dieweil er heilig,
Und der Sünde ewig feind;
Die vor ihm als was abscheulich,
Gros weil er der Sünder Freund
Die in seinen Gnaden-Armen,
Einzig finden ihr Erbarmen,
Wenn sie gläubig in der Buß
Jhren Schöpfer falln zu Fuß.
Sein gerechter Eifer lodert,
Wider das, was böse heist,
Der stets die Vergeltung fodert,
Die er im Gericht beschleust;
Auch hieraus kan man ermessen,
Seiner Eigenschaften Grössen,
Die unendlich und nach Recht,
Straffen einen Sünden Knecht.
Sieht

Die Groͤſſe GOttes in dem Licht

Wie du trachteſt vor die Suͤnden,
Heilungs-Mittel zu erfinden,
Da du die, die dich betruͤbt,
Als ein Vater doch geliebt.

Wenn wir deinen Rathſchlus hoͤren,
Von der Menſchen Seeligkeit,
Und die ſuͤſſen Warheits-Lehren
Von der frohen Gnadenzeit:
Und die Ordnung drin betrachten,
Wornach ſich der Menſch muß achten:
So erkennt man mehr und mehr,
Daß GOtt ſei ein groſſer Herr.
Gros iſt er, dieweil er heilig,
Und der Suͤnde ewig feind;
Die vor ihm als was abſcheulich,
Gros weil er der Suͤnder Freund
Die in ſeinen Gnaden-Armen,
Einzig finden ihr Erbarmen,
Wenn ſie glaͤubig in der Buß
Jhren Schoͤpfer falln zu Fuß.
Sein gerechter Eifer lodert,
Wider das, was boͤſe heiſt,
Der ſtets die Vergeltung fodert,
Die er im Gericht beſchleuſt;
Auch hieraus kan man ermeſſen,
Seiner Eigenſchaften Groͤſſen,
Die unendlich und nach Recht,
Straffen einen Suͤnden Knecht.
Sieht
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[60/0072] Die Groͤſſe GOttes in dem Licht Wie du trachteſt vor die Suͤnden, Heilungs-Mittel zu erfinden, Da du die, die dich betruͤbt, Als ein Vater doch geliebt. Wenn wir deinen Rathſchlus hoͤren, Von der Menſchen Seeligkeit, Und die ſuͤſſen Warheits-Lehren Von der frohen Gnadenzeit: Und die Ordnung drin betrachten, Wornach ſich der Menſch muß achten: So erkennt man mehr und mehr, Daß GOtt ſei ein groſſer Herr. Gros iſt er, dieweil er heilig, Und der Suͤnde ewig feind; Die vor ihm als was abſcheulich, Gros weil er der Suͤnder Freund Die in ſeinen Gnaden-Armen, Einzig finden ihr Erbarmen, Wenn ſie glaͤubig in der Buß Jhren Schoͤpfer falln zu Fuß. Sein gerechter Eifer lodert, Wider das, was boͤſe heiſt, Der ſtets die Vergeltung fodert, Die er im Gericht beſchleuſt; Auch hieraus kan man ermeſſen, Seiner Eigenſchaften Groͤſſen, Die unendlich und nach Recht, Straffen einen Suͤnden Knecht. Sieht

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/72>, abgerufen am 22.12.2024.