Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.der göttlichen Offenbahrung erblikket. Sieht man aber dahingegen, Seine weise Güte an, Die den Fluch in einen Seegen, Wunderbar verwandeln kan, Daß das Recht nicht wird verlezzet, So wird unser Herz ergözzet, Daß GOtt Mittel ausersehn, Seine Liebe zu erhöhn. Jn den weisen Bund der Gnaden, Den die Schrift uns kund gemacht, Jst das Mittel vor den Schaden Unsrer Seel woll ausgedacht, Wenn ich GOttes gros Geschenke, Zu der Sünder Heil bedenke: So wird auch die Majestät, Unsers GOttes drin erhöht. Daß uns Christus von den Bösen, Nach des Vaters Gnaden-Raht Müssen durch den Tod erlösen, Welches er bewiesen hat; Zeigt uns einmahl seine Güte, Ferner drükts uns ins Gemüte, Es sei die Gerechtigkeit Zebaoths Vollkommenheit. Diese grossen Eigenschaften, Die das höchste Wesen ziern, Die in GOtt nothwendig haften Können uns leicht dahin führn Daß
der goͤttlichen Offenbahrung erblikket. Sieht man aber dahingegen, Seine weiſe Guͤte an, Die den Fluch in einen Seegen, Wunderbar verwandeln kan, Daß das Recht nicht wird verlezzet, So wird unſer Herz ergoͤzzet, Daß GOtt Mittel auserſehn, Seine Liebe zu erhoͤhn. Jn den weiſen Bund der Gnaden, Den die Schrift uns kund gemacht, Jſt das Mittel vor den Schaden Unſrer Seel woll ausgedacht, Wenn ich GOttes gros Geſchenke, Zu der Suͤnder Heil bedenke: So wird auch die Majeſtaͤt, Unſers GOttes drin erhoͤht. Daß uns Chriſtus von den Boͤſen, Nach des Vaters Gnaden-Raht Muͤſſen durch den Tod erloͤſen, Welches er bewieſen hat; Zeigt uns einmahl ſeine Guͤte, Ferner druͤkts uns ins Gemuͤte, Es ſei die Gerechtigkeit Zebaoths Vollkommenheit. Dieſe groſſen Eigenſchaften, Die das hoͤchſte Weſen ziern, Die in GOtt nothwendig haften Koͤnnen uns leicht dahin fuͤhrn Daß
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der goͤttlichen Offenbahrung erblikket.
Sieht man aber dahingegen,
Seine weiſe Guͤte an,
Die den Fluch in einen Seegen,
Wunderbar verwandeln kan,
Daß das Recht nicht wird verlezzet,
So wird unſer Herz ergoͤzzet,
Daß GOtt Mittel auserſehn,
Seine Liebe zu erhoͤhn.
Jn den weiſen Bund der Gnaden,
Den die Schrift uns kund gemacht,
Jſt das Mittel vor den Schaden
Unſrer Seel woll ausgedacht,
Wenn ich GOttes gros Geſchenke,
Zu der Suͤnder Heil bedenke:
So wird auch die Majeſtaͤt,
Unſers GOttes drin erhoͤht.
Daß uns Chriſtus von den Boͤſen,
Nach des Vaters Gnaden-Raht
Muͤſſen durch den Tod erloͤſen,
Welches er bewieſen hat;
Zeigt uns einmahl ſeine Guͤte,
Ferner druͤkts uns ins Gemuͤte,
Es ſei die Gerechtigkeit
Zebaoths Vollkommenheit.
Dieſe groſſen Eigenſchaften,
Die das hoͤchſte Weſen ziern,
Die in GOtt nothwendig haften
Koͤnnen uns leicht dahin fuͤhrn
Daß
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