Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.
Würde nichts an allen fehlen, So ist doch der Wiz, die Kunst, Die kein Uhrwerk kann beseelen, Nur ein aufgeblaßner Dunst: Merket dies ihr Atheisten, Jhr pflegt euch umsonst zu brüsten, Gegen GOttes Wundermacht Mit dem, was der Mensch erdacht. GOttes Macht ist nichts zu gleichen, Davon sind auch Arm und Hand, Unleugbare Wunderzeichen, Die er an dem Leib gespannt. Arme sind gelenkte Stangen, Und die Hände gleichsam Zangen, Die, wenn man es recht bedenkt, Wunderbarlich sind verschränkt. Durch die eingefügten Sehnen, Drehen sie sich hin und her, Man kan sie auch lang ausdehnen, Und dies alles ohn Beschwer. Wie der Muskeln Drat gezogen, Sind sie flach, bald eingebogen; Weil das alles sich so drükt, Wie es sich recht weislich schikt. Jede
Wuͤrde nichts an allen fehlen, So iſt doch der Wiz, die Kunſt, Die kein Uhrwerk kann beſeelen, Nur ein aufgeblaßner Dunſt: Merket dies ihr Atheiſten, Jhr pflegt euch umſonſt zu bruͤſten, Gegen GOttes Wundermacht Mit dem, was der Menſch erdacht. GOttes Macht iſt nichts zu gleichen, Davon ſind auch Arm und Hand, Unleugbare Wunderzeichen, Die er an dem Leib geſpannt. Arme ſind gelenkte Stangen, Und die Haͤnde gleichſam Zangen, Die, wenn man es recht bedenkt, Wunderbarlich ſind verſchraͤnkt. Durch die eingefuͤgten Sehnen, Drehen ſie ſich hin und her, Man kan ſie auch lang ausdehnen, Und dies alles ohn Beſchwer. Wie der Muskeln Drat gezogen, Sind ſie flach, bald eingebogen; Weil das alles ſich ſo druͤkt, Wie es ſich recht weislich ſchikt. Jede
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Preis GOttes wegen der
So iſt keine Kunſt zu finden,
Die die Theile ſo verbinden;
Die aus Muskeln, Fleiſch und Haut,
Jemahls Koͤrper aufgebaut.
Wuͤrde nichts an allen fehlen,
So iſt doch der Wiz, die Kunſt,
Die kein Uhrwerk kann beſeelen,
Nur ein aufgeblaßner Dunſt:
Merket dies ihr Atheiſten,
Jhr pflegt euch umſonſt zu bruͤſten,
Gegen GOttes Wundermacht
Mit dem, was der Menſch erdacht.
GOttes Macht iſt nichts zu gleichen,
Davon ſind auch Arm und Hand,
Unleugbare Wunderzeichen,
Die er an dem Leib geſpannt.
Arme ſind gelenkte Stangen,
Und die Haͤnde gleichſam Zangen,
Die, wenn man es recht bedenkt,
Wunderbarlich ſind verſchraͤnkt.
Durch die eingefuͤgten Sehnen,
Drehen ſie ſich hin und her,
Man kan ſie auch lang ausdehnen,
Und dies alles ohn Beſchwer.
Wie der Muskeln Drat gezogen,
Sind ſie flach, bald eingebogen;
Weil das alles ſich ſo druͤkt,
Wie es ſich recht weislich ſchikt.
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