Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.wunderbahren Hervorbringung der Menschen. Jede Hand hat seine Theile, Die mehr in, als auswerts gehn, Und sich in geschwinder Eile, Nach dem Wink der Augen drehn. Wenn man auf die Finger siehet, Wie der Glieder Band sie ziehet: Merkt man mit Bewunderung Daran GOttes Vorsehung. Wie unzählbar die Geschäffte Weis ein jeder Mensche wohl, Dazu man der Arme Kräfte, Und die Hände nüzzen sol. Bei so vielen tausend Dingen, Muß es unsern Wiz gelingen, Wenn man Arm und Hand dran legt, Und die schlanken Finger regt. Dieses ganze Kunstgehäuse, Jst bewundernswerth und schön, Wie man zu des Schöpfers Preise Muß mit Herz und Mund gestehn. Schon aus dem was wir berühret, Wird des Höchsten Macht verspüret; Aus dem was hier abgedrükt, Wird die Weisheit klar erblikt. Und wie vieles ist verschwiegen, Am Haupt, Leibe, Fuß und Hand, Daran sich die noch vergnügen, Den des Körpers Bau bekannt? Wie F 5
wunderbahren Hervorbringung der Menſchen. Jede Hand hat ſeine Theile, Die mehr in, als auswerts gehn, Und ſich in geſchwinder Eile, Nach dem Wink der Augen drehn. Wenn man auf die Finger ſiehet, Wie der Glieder Band ſie ziehet: Merkt man mit Bewunderung Daran GOttes Vorſehung. Wie unzaͤhlbar die Geſchaͤffte Weis ein jeder Menſche wohl, Dazu man der Arme Kraͤfte, Und die Haͤnde nuͤzzen ſol. Bei ſo vielen tauſend Dingen, Muß es unſern Wiz gelingen, Wenn man Arm und Hand dran legt, Und die ſchlanken Finger regt. Dieſes ganze Kunſtgehaͤuſe, Jſt bewundernswerth und ſchoͤn, Wie man zu des Schoͤpfers Preiſe Muß mit Herz und Mund geſtehn. Schon aus dem was wir beruͤhret, Wird des Hoͤchſten Macht verſpuͤret; Aus dem was hier abgedruͤkt, Wird die Weisheit klar erblikt. Und wie vieles iſt verſchwiegen, Am Haupt, Leibe, Fuß und Hand, Daran ſich die noch vergnuͤgen, Den des Koͤrpers Bau bekannt? Wie F 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0105" n="89"/> <fw place="top" type="header">wunderbahren Hervorbringung der Menſchen.</fw><lb/> <lg n="76"> <l><hi rendition="#in">J</hi>ede Hand hat ſeine Theile,</l><lb/> <l>Die mehr in, als auswerts gehn,</l><lb/> <l>Und ſich in geſchwinder Eile,</l><lb/> <l>Nach dem Wink der Augen drehn.</l><lb/> <l>Wenn man auf die Finger ſiehet,</l><lb/> <l>Wie der Glieder Band ſie ziehet:</l><lb/> <l>Merkt man mit Bewunderung</l><lb/> <l>Daran <hi rendition="#fr">GOttes</hi> Vorſehung.</l> </lg><lb/> <lg n="77"> <l><hi rendition="#in">W</hi>ie unzaͤhlbar die Geſchaͤffte</l><lb/> <l>Weis ein jeder Menſche wohl,</l><lb/> <l>Dazu man der Arme Kraͤfte,</l><lb/> <l>Und die Haͤnde nuͤzzen ſol.</l><lb/> <l>Bei ſo vielen tauſend Dingen,</l><lb/> <l>Muß es unſern Wiz gelingen,</l><lb/> <l>Wenn man Arm und Hand dran legt,</l><lb/> <l>Und die ſchlanken Finger regt.</l> </lg><lb/> <lg n="78"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ieſes ganze Kunſtgehaͤuſe,</l><lb/> <l>Jſt bewundernswerth und ſchoͤn,</l><lb/> <l>Wie man zu des Schoͤpfers Preiſe</l><lb/> <l>Muß mit Herz und Mund geſtehn.</l><lb/> <l>Schon aus dem was wir beruͤhret,</l><lb/> <l>Wird des Hoͤchſten Macht verſpuͤret;</l><lb/> <l>Aus dem was hier abgedruͤkt,</l><lb/> <l>Wird die Weisheit klar erblikt.</l> </lg><lb/> <lg n="79"> <l><hi rendition="#in">U</hi>nd wie vieles iſt verſchwiegen,</l><lb/> <l>Am Haupt, Leibe, Fuß und Hand,</l><lb/> <l>Daran ſich die noch vergnuͤgen,</l><lb/> <l>Den des Koͤrpers Bau bekannt?<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [89/0105]
wunderbahren Hervorbringung der Menſchen.
Jede Hand hat ſeine Theile,
Die mehr in, als auswerts gehn,
Und ſich in geſchwinder Eile,
Nach dem Wink der Augen drehn.
Wenn man auf die Finger ſiehet,
Wie der Glieder Band ſie ziehet:
Merkt man mit Bewunderung
Daran GOttes Vorſehung.
Wie unzaͤhlbar die Geſchaͤffte
Weis ein jeder Menſche wohl,
Dazu man der Arme Kraͤfte,
Und die Haͤnde nuͤzzen ſol.
Bei ſo vielen tauſend Dingen,
Muß es unſern Wiz gelingen,
Wenn man Arm und Hand dran legt,
Und die ſchlanken Finger regt.
Dieſes ganze Kunſtgehaͤuſe,
Jſt bewundernswerth und ſchoͤn,
Wie man zu des Schoͤpfers Preiſe
Muß mit Herz und Mund geſtehn.
Schon aus dem was wir beruͤhret,
Wird des Hoͤchſten Macht verſpuͤret;
Aus dem was hier abgedruͤkt,
Wird die Weisheit klar erblikt.
Und wie vieles iſt verſchwiegen,
Am Haupt, Leibe, Fuß und Hand,
Daran ſich die noch vergnuͤgen,
Den des Koͤrpers Bau bekannt?
Wie
F 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |