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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Der Unglaube.
Der Unglaube.
[Abbildung]
Der Unglaub ist die Quell woraus die
Unruh fliest,

Woraus das bittre Weh, das uns
hier quält, sich giest,

Woraus das Unglük kommt, und
alles Elend stammet,

Was uns hie in der Zeit, dort
ewiglich verdammet.

Der Mensch, der arme Mensch ist leider von Na-
tur,

Die unglükselige verdorbne Kreatur,
Die am Verstande blind, am Willen ganz verkeh-
ret,

Die sehend doch nicht sieht, und hörend doch nicht
höret.

Er liebt die Finsternis mehr als das klare Licht,
Und daher kommt es auch daß er des Glaubens
Pflicht

Die er ausüben muß, nicht also wil erkennen;
Weil der Verstand verderbt; so kan er nicht recht
trennen,

Was falsch von dem was wahr; des Willens Lei-
denschafft,

Bemeistert sich bei ihm der regen Urtheils Krafft;
Sie regt der Zweiffel Heer, die irrenden Gedan-
ken,

Die
K 5
Der Unglaube.
Der Unglaube.
[Abbildung]
Der Unglaub iſt die Quell woraus die
Unruh flieſt,

Woraus das bittre Weh, das uns
hier quaͤlt, ſich gieſt,

Woraus das Ungluͤk kommt, und
alles Elend ſtammet,

Was uns hie in der Zeit, dort
ewiglich verdammet.

Der Menſch, der arme Menſch iſt leider von Na-
tur,

Die ungluͤkſelige verdorbne Kreatur,
Die am Verſtande blind, am Willen ganz verkeh-
ret,

Die ſehend doch nicht ſieht, und hoͤrend doch nicht
hoͤret.

Er liebt die Finſternis mehr als das klare Licht,
Und daher kommt es auch daß er des Glaubens
Pflicht

Die er ausuͤben muß, nicht alſo wil erkennen;
Weil der Verſtand verderbt; ſo kan er nicht recht
trennen,

Was falſch von dem was wahr; des Willens Lei-
denſchafft,

Bemeiſtert ſich bei ihm der regen Urtheils Krafft;
Sie regt der Zweiffel Heer, die irrenden Gedan-
ken,

Die
K 5
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[153/0169] Der Unglaube. Der Unglaube. [Abbildung] Der Unglaub iſt die Quell woraus die Unruh flieſt, Woraus das bittre Weh, das uns hier quaͤlt, ſich gieſt, Woraus das Ungluͤk kommt, und alles Elend ſtammet, Was uns hie in der Zeit, dort ewiglich verdammet. Der Menſch, der arme Menſch iſt leider von Na- tur, Die ungluͤkſelige verdorbne Kreatur, Die am Verſtande blind, am Willen ganz verkeh- ret, Die ſehend doch nicht ſieht, und hoͤrend doch nicht hoͤret. Er liebt die Finſternis mehr als das klare Licht, Und daher kommt es auch daß er des Glaubens Pflicht Die er ausuͤben muß, nicht alſo wil erkennen; Weil der Verſtand verderbt; ſo kan er nicht recht trennen, Was falſch von dem was wahr; des Willens Lei- denſchafft, Bemeiſtert ſich bei ihm der regen Urtheils Krafft; Sie regt der Zweiffel Heer, die irrenden Gedan- ken, Die K 5

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/169>, abgerufen am 21.11.2024.