Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.Der Menschliche Körper. Du bist mit Recht die kleine Welt, Darin dasselbige verbunden, Was in der grossen vorgestellt; Jn Höh und Tieffe wird gefunden; Der Augen hell und klarer Schein, Kan deines Leibes Sonne seyn; Dein Lebens Dampf, der aus dir hauchet, Zeigt uns das in dir Lufft, und Feur und Hi- ze rauchet. Das Blut das in den Adern fliest, Die Strömme die im Körper gehen, Was aus des Herzens Quelle fließt, Die gleichen Brunnen, Flüssen, Seen. Der rothe Strom der immer quillt, Und jedes Glied mit Safft erfüllt, Hegt in sich feurge Lebens-Geister, O! was ist unser GOtt, doch vor ein gros- ser Meister. Du bist, da alle Welt ihn ehrt, Auch schuldig ihm als Mensch zu dienen, Der Himmel, was dazu gehört, Die Sonn und lichten Sternenbühnen, Die preisen eine Majestät Wodurch ihr Glanz und Lauf besteht; Es rühmt ihn was auf Erden wimmelt, Und es erhebt den HErrn, was in dem Was- ser krimmelt. Du
Der Menſchliche Koͤrper. Du biſt mit Recht die kleine Welt, Darin daſſelbige verbunden, Was in der groſſen vorgeſtellt; Jn Hoͤh und Tieffe wird gefunden; Der Augen hell und klarer Schein, Kan deines Leibes Sonne ſeyn; Dein Lebens Dampf, der aus dir hauchet, Zeigt uns das in dir Lufft, und Feur und Hi- ze rauchet. Das Blut das in den Adern flieſt, Die Stroͤmme die im Koͤrper gehen, Was aus des Herzens Quelle fließt, Die gleichen Brunnen, Fluͤſſen, Seen. Der rothe Strom der immer quillt, Und jedes Glied mit Safft erfuͤllt, Hegt in ſich feurge Lebens-Geiſter, O! was iſt unſer GOtt, doch vor ein groſ- ſer Meiſter. Du biſt, da alle Welt ihn ehrt, Auch ſchuldig ihm als Menſch zu dienen, Der Himmel, was dazu gehoͤrt, Die Sonn und lichten Sternenbuͤhnen, Die preiſen eine Majeſtaͤt Wodurch ihr Glanz und Lauf beſteht; Es ruͤhmt ihn was auf Erden wimmelt, Und es erhebt den HErrn, was in dem Waſ- ſer krimmelt. Du
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Der Menſchliche Koͤrper.
Du biſt mit Recht die kleine Welt,
Darin daſſelbige verbunden,
Was in der groſſen vorgeſtellt;
Jn Hoͤh und Tieffe wird gefunden;
Der Augen hell und klarer Schein,
Kan deines Leibes Sonne ſeyn;
Dein Lebens Dampf, der aus dir hauchet,
Zeigt uns das in dir Lufft, und Feur und Hi-
ze rauchet.
Das Blut das in den Adern flieſt,
Die Stroͤmme die im Koͤrper gehen,
Was aus des Herzens Quelle fließt,
Die gleichen Brunnen, Fluͤſſen, Seen.
Der rothe Strom der immer quillt,
Und jedes Glied mit Safft erfuͤllt,
Hegt in ſich feurge Lebens-Geiſter,
O! was iſt unſer GOtt, doch vor ein groſ-
ſer Meiſter.
Du biſt, da alle Welt ihn ehrt,
Auch ſchuldig ihm als Menſch zu dienen,
Der Himmel, was dazu gehoͤrt,
Die Sonn und lichten Sternenbuͤhnen,
Die preiſen eine Majeſtaͤt
Wodurch ihr Glanz und Lauf beſteht;
Es ruͤhmt ihn was auf Erden wimmelt,
Und es erhebt den HErrn, was in dem Waſ-
ſer krimmelt.
Du
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