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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Physicalische und Moralische Betrachtung.
Wie sie mit Zähnen ist, mit Leffzen, gleich den
Wällen

Jm Munde fest verwahrt; wil sie dich überschnellen,
So zieh die Thore zu: und wenn die sind gesperrt,
So denke erstlich nach, eh dir ein Wort entfährt:
Regier sie durch Vernunfft, und hast du die Ge-
danken

Vorhero wohl geprüfft; so öfne ihre Schranken;
Sprich, was zu GOttes Ehr und seinen Ruhm ge-
reicht,

Was von dem innren Trieb zum Wohl des Näch-
sten, zeugt;

Was wahren Nuzen bringt, was lieblich ist zu hö-
ren:

So brauchest du die Zung zu deines Schöpfers
Ehren.


Die
Phyſicaliſche und Moraliſche Betrachtung.
Wie ſie mit Zaͤhnen iſt, mit Leffzen, gleich den
Waͤllen

Jm Munde feſt verwahrt; wil ſie dich uͤberſchnellen,
So zieh die Thore zu: und wenn die ſind geſperrt,
So denke erſtlich nach, eh dir ein Wort entfaͤhrt:
Regier ſie durch Vernunfft, und haſt du die Ge-
danken

Vorhero wohl gepruͤfft; ſo oͤfne ihre Schranken;
Sprich, was zu GOttes Ehr und ſeinen Ruhm ge-
reicht,

Was von dem innren Trieb zum Wohl des Naͤch-
ſten, zeugt;

Was wahren Nuzen bringt, was lieblich iſt zu hoͤ-
ren:

So braucheſt du die Zung zu deines Schoͤpfers
Ehren.


Die
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[269/0285] Phyſicaliſche und Moraliſche Betrachtung. Wie ſie mit Zaͤhnen iſt, mit Leffzen, gleich den Waͤllen Jm Munde feſt verwahrt; wil ſie dich uͤberſchnellen, So zieh die Thore zu: und wenn die ſind geſperrt, So denke erſtlich nach, eh dir ein Wort entfaͤhrt: Regier ſie durch Vernunfft, und haſt du die Ge- danken Vorhero wohl gepruͤfft; ſo oͤfne ihre Schranken; Sprich, was zu GOttes Ehr und ſeinen Ruhm ge- reicht, Was von dem innren Trieb zum Wohl des Naͤch- ſten, zeugt; Was wahren Nuzen bringt, was lieblich iſt zu hoͤ- ren: So braucheſt du die Zung zu deines Schoͤpfers Ehren. Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/285>, abgerufen am 26.06.2024.