Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.Die Religion. Jhr wollet euch nunmehr bequemen, Die Gottheit und Religion, Mit Herz und Munde anzunehmen; Jhr bükket euch vor ihren Thron. Jhr wollet die Gesez und Lehren, Jn so fern als warhafftig ehren, Als sie euch die Natur anweißt; Jhr wegert euch sie so zu lieben, Wie uns die Bibel vorgeschrieben, Die uns des Heilands Lehr anpreißt. Da fangt ihr wieder an zu kriegen, Jhr sprecht der Offenbahrung Hohn; Und meint, es solte ganz erliegen, Die christliche Religion: Allein die ist auch fest verschanzet, Mit solchem Schuzgewehr umpflanzet, Die keiner übersteigen kan; Die Warheit giebt auch hier noch Stärke, Die Mauren sind die Wunderwerke, Kommt, greifft einmahl dieselben an. Jhr wagts. Was brauchet ihr vor Waffen, Was ruffet ihr vor Hülffe her; Des Heilands Lehre abzuschaffen? Ein gifftger Pfeil, ein Mordgewehr. Das ist das Rüstzeug, wenn ihr kämpfet, Allein es ist noch nicht gedämpfet Die Warheit; weil sie feste steht; Das Wort das GOttes Geist gelehret, Das bleibt, wenn alles wird zerstöhret, Die Welt im Trümmer untergeht. Es Vierter Theil. T
Die Religion. Jhr wollet euch nunmehr bequemen, Die Gottheit und Religion, Mit Herz und Munde anzunehmen; Jhr buͤkket euch vor ihren Thron. Jhr wollet die Geſez und Lehren, Jn ſo fern als warhafftig ehren, Als ſie euch die Natur anweißt; Jhr wegert euch ſie ſo zu lieben, Wie uns die Bibel vorgeſchrieben, Die uns des Heilands Lehr anpreißt. Da fangt ihr wieder an zu kriegen, Jhr ſprecht der Offenbahrung Hohn; Und meint, es ſolte ganz erliegen, Die chriſtliche Religion: Allein die iſt auch feſt verſchanzet, Mit ſolchem Schuzgewehr umpflanzet, Die keiner uͤberſteigen kan; Die Warheit giebt auch hier noch Staͤrke, Die Mauren ſind die Wunderwerke, Kommt, greifft einmahl dieſelben an. Jhr wagts. Was brauchet ihr vor Waffen, Was ruffet ihr vor Huͤlffe her; Des Heilands Lehre abzuſchaffen? Ein gifftger Pfeil, ein Mordgewehr. Das iſt das Ruͤſtzeug, wenn ihr kaͤmpfet, Allein es iſt noch nicht gedaͤmpfet Die Warheit; weil ſie feſte ſteht; Das Wort das GOttes Geiſt gelehret, Das bleibt, wenn alles wird zerſtoͤhret, Die Welt im Truͤmmer untergeht. Es Vierter Theil. T
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Die Religion.
Jhr wollet euch nunmehr bequemen,
Die Gottheit und Religion,
Mit Herz und Munde anzunehmen;
Jhr buͤkket euch vor ihren Thron.
Jhr wollet die Geſez und Lehren,
Jn ſo fern als warhafftig ehren,
Als ſie euch die Natur anweißt;
Jhr wegert euch ſie ſo zu lieben,
Wie uns die Bibel vorgeſchrieben,
Die uns des Heilands Lehr anpreißt.
Da fangt ihr wieder an zu kriegen,
Jhr ſprecht der Offenbahrung Hohn;
Und meint, es ſolte ganz erliegen,
Die chriſtliche Religion:
Allein die iſt auch feſt verſchanzet,
Mit ſolchem Schuzgewehr umpflanzet,
Die keiner uͤberſteigen kan;
Die Warheit giebt auch hier noch Staͤrke,
Die Mauren ſind die Wunderwerke,
Kommt, greifft einmahl dieſelben an.
Jhr wagts. Was brauchet ihr vor Waffen,
Was ruffet ihr vor Huͤlffe her;
Des Heilands Lehre abzuſchaffen?
Ein gifftger Pfeil, ein Mordgewehr.
Das iſt das Ruͤſtzeug, wenn ihr kaͤmpfet,
Allein es iſt noch nicht gedaͤmpfet
Die Warheit; weil ſie feſte ſteht;
Das Wort das GOttes Geiſt gelehret,
Das bleibt, wenn alles wird zerſtoͤhret,
Die Welt im Truͤmmer untergeht.
Es
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