Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.Der Himmel. Der Himmel. O! welch ein Land ist in dem Kreise, Der ungemessnen Ewigkeit! Wohin die Frommen nach der Reise, Der abgelauffnen Lebens Zeit, Durchs finstre Todes Thal gelangen; Wie? darf mein Geist sich unter- fangen, Wie Moses einst von Nebo Höhn, Entzükt in diese selge Grenzen, Allwo ein immer grüner Lenzen, Mit einen Glaubens-Blik zu sehn? Ja! Ja! erhebe dein Gefieder, Zu diesem Siz der Göttligkeit, Mein Geist! und fasse das in Lieder, Was dort der Selgen Chor erfreut. Was vor ein Blik! der Sonnen Sonne, Und ihre Schimmer reiche Wonne, Glänzt da in voller Mäjestät. Die Gottheit läst sich in den Auen, Jn
Der Himmel. Der Himmel. O! welch ein Land iſt in dem Kreiſe, Der ungemeſſnen Ewigkeit! Wohin die Frommen nach der Reiſe, Der abgelauffnen Lebens Zeit, Durchs finſtre Todes Thal gelangen; Wie? darf mein Geiſt ſich unter- fangen, Wie Moſes einſt von Nebo Hoͤhn, Entzuͤkt in dieſe ſelge Grenzen, Allwo ein immer gruͤner Lenzen, Mit einen Glaubens-Blik zu ſehn? Ja! Ja! erhebe dein Gefieder, Zu dieſem Siz der Goͤttligkeit, Mein Geiſt! und faſſe das in Lieder, Was dort der Selgen Chor erfreut. Was vor ein Blik! der Sonnen Sonne, Und ihre Schimmer reiche Wonne, Glaͤnzt da in voller Maͤjeſtaͤt. Die Gottheit laͤſt ſich in den Auen, Jn
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0331" n="315"/> <fw place="top" type="header">Der Himmel.</fw><lb/> <div n="1"> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Der Himmel.</hi> </hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">O</hi>! welch ein Land iſt in dem Kreiſe,</l><lb/> <l>Der ungemeſſnen Ewigkeit!</l><lb/> <l>Wohin die Frommen nach der Reiſe,</l><lb/> <l>Der abgelauffnen Lebens Zeit,</l><lb/> <l>Durchs finſtre Todes Thal gelangen;</l><lb/> <l>Wie? darf mein Geiſt ſich unter-<lb/><hi rendition="#et">fangen,</hi></l><lb/> <l>Wie Moſes einſt von Nebo Hoͤhn,</l><lb/> <l>Entzuͤkt in dieſe ſelge Grenzen,</l><lb/> <l>Allwo ein immer gruͤner Lenzen,</l><lb/> <l>Mit einen Glaubens-Blik zu ſehn?</l> </lg><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">J</hi>a! Ja! erhebe dein Gefieder,</l><lb/> <l>Zu dieſem Siz der Goͤttligkeit,</l><lb/> <l>Mein Geiſt! und faſſe das in Lieder,</l><lb/> <l>Was dort der Selgen Chor erfreut.</l><lb/> <l>Was vor ein Blik! der Sonnen Sonne,</l><lb/> <l>Und ihre Schimmer reiche Wonne,</l><lb/> <l>Glaͤnzt da in voller Maͤjeſtaͤt.</l><lb/> <l>Die Gottheit laͤſt ſich in den Auen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [315/0331]
Der Himmel.
Der Himmel.
O! welch ein Land iſt in dem Kreiſe,
Der ungemeſſnen Ewigkeit!
Wohin die Frommen nach der Reiſe,
Der abgelauffnen Lebens Zeit,
Durchs finſtre Todes Thal gelangen;
Wie? darf mein Geiſt ſich unter-
fangen,
Wie Moſes einſt von Nebo Hoͤhn,
Entzuͤkt in dieſe ſelge Grenzen,
Allwo ein immer gruͤner Lenzen,
Mit einen Glaubens-Blik zu ſehn?
Ja! Ja! erhebe dein Gefieder,
Zu dieſem Siz der Goͤttligkeit,
Mein Geiſt! und faſſe das in Lieder,
Was dort der Selgen Chor erfreut.
Was vor ein Blik! der Sonnen Sonne,
Und ihre Schimmer reiche Wonne,
Glaͤnzt da in voller Maͤjeſtaͤt.
Die Gottheit laͤſt ſich in den Auen,
Jn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |